Siebzehn Jahre lang regierte der 2006 verstorbene Diktator Augusto Pinochet in Chile ohne demokratische Legitimation. 1973 durch einen von den USA geförderten Militärputsch an die Macht gekommen, sorgte Pinochet während seiner Amtszeit mit Menschenrechtsverletzungen, Folter und Ermordung von Regimekritikern für weltweite Empörung. Schließlich gab der Diktator, der von Teilen der chilenischen Bevölkerung geliebt und für seine wirtschaftsliberalen Strukturreformen respektiert wurde, dem Druck nach und akzeptierte das Ergebnis eines Volksentscheids von 1988, bei dem über freie Präsidentschaftswahlen abgestimmt wurde. Dem Referendum ging eine mediale Wahlkampfschlacht voran, die der chilenische Filmemacher Pablo Larraín in seinem sehenswerten Politdrama „No" humorvoll beleuchtet. Dabei wagt der Regisseur ein interessantes Experiment: Er passt den Look seines Films, der für Chile ins Rennen u...
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