Ich bin riesiger Star Wars Fan und möchte noch einmal meine Meinung zu "Die Dunkle Bedrohung" Revue passieren lassen, denn auch wenn Episode I der schlechteste der Star Wars Teile ist, macht er doch noch mehr richtig als seine Vorgänger. Kurz: Star Wars Die Dunkle Bedrohung war ein Film des verschenkten Potenzials. In Episode I wurde deutlich mehr mit CGI gearbeitet, als in der Urtrilogie, was ich dem Film aber nicht vorwerfen möchte, denn das was Lucas daraus gemacht hat sieht wirklich besser aus, als so manches was man im Jahr 2017 sieht. Und dieser Film ist von 1999. Von Planeten bis Schlachten ist das zumindest optisch immer ein großes Spektakel. Die Hauptschwäche dieses Teils und auch in der gesamten Prequel Trilogie ist aber das Drehbuch bzw. die Dialoge, die sind zum Teil grausig. Wobei sie im deutschen noch angenehmer sind, als im Original. Auch der sehr starke politische Hintergrund und die vielen Debatten, in denen nur gesprochen wird, sind doch sehr ermüdend. Gerade im Hinblick auf die Jedi Ritter bin ich doch ziemlich enttäuscht. Eigentlich war über diese bisher nicht viel bekannt und Lucas drückt ihnen eine Charakterisierung auf, die es unmöglich macht diese Figuren interessant zu spielen. Alle wirken irgendwie gleich und es gibt kaum Individualität. Im Grunde finde ich den Einstieg in die Geschichte an diesem Punkt aber gut gewählt, den im Grunde sind die Prequels einfach nur die Geschichte von Anakin auf dem Weg zur dunklen Seite und der Aufstieg Palpertins zum Imperator. Beides erfüllt dieser Teil bzw. legt den Grundstein für die anderen Teile. Man Lucas auch im Nachhinein anrechnen, dass er sich von der Handlung wenigstens was getraut hat und neue Wege einschlägt, die sich komplett von Episode IV-VI abheben. Dafür Respekt. Nostalgie ? Fehlanzeige! In dem Punkt bin ich sogar glücklicher mit Lucas, dass er etwas neues gewagt hat, als mit Abrahams "Force Awakens", der komplett auf Nummer sicher ging und nichts neues beitrug. Wo meiner Meinung nach viel Potenzial verschenkt wurde ist bei den Figuren. Über Jar Jar will ich da nicht sprechen, bzw. über die Gungans, den da steh ich zu wie 99% aller anderen. Ich hasse sie. Nein viel mehr wurde, gerade in diesem Teil, Obi Wan verheizt, der nicht viel mehr als eine kleine Nebenfigur ist, die im letzten drittel dann endlich zum Zuge kommt. Schade eigentlich, den McGregor konnte sich so nicht entfalten. Auch Qui Gonn ist zwar gut und auch eine sympathetische Hauptfigur, dennoch ist auch sein Schicksal am Ende enttäuschend und er bleibt, trotz gutem Liam Neeson, unter seinen Möglichkeiten. Jake Lloyd als Anakin hollt raus was der kleine kann und an ihm soll das Projekt am Ende nicht gescheitert sein, auch wenn er mit seinen damals gerade 10!!! Jahren, ja sehr zerrissen wurde. Ja und Natalie Portman. Diese gefällt mir im ersten teil noch sehr gut und präsentiert sich stark, selbstbewusst und durchaus taff. Sie war eine gute Wahl und macht die Rolle auch, gerade in den ersten beiden Teilen zu einer starken Frauenfigur, die dann im dritten Teil aber komplett über den Haufen geworfen wird. Schade, den hier hatte sie noch das Potenzial eine gute Nachfolgerin für Leia zu werden. Der geheime Star des Films ist aber Darth Maul, der die Situation, dass es keinen richtigen Hauptcharakter gibt, genutzt hat um sich die ikonischsten Momente der ersten Episode zu sichern. Dabei braucht der Krieger der dunklen Seite auch nicht viel Worte. Aber Darth Maul ist ein unglaublicher Bad Ass, der ähnlich wie Boba Fett damals eigentlich nichts machen muss, außer cool auszusehen. Denn optisch ist Maul schon der Hammer, Aktionmäßig sowieso und er wirkt auch einfach unglaublich bedrohlich. Es ist eigentlich nur schade, dass gerade diese Figur schon wieder so schnell weg ist, denn auch er hätte sich neben Vader zum größten Schurken des Franchise entwickeln können. Alle anderen bleiben erst mal blass und Nebenfiguren, die kaum nennenswert sind. Aber, was den alten Teilen gerecht wird ist auch hier die Musik von John Williams, den die ist (wie immer) ein wahres Meisterwerk. Ebenfalls ein dicker Pluspunkt geht an den finalen Kampf zwischen den Jedi und dem Sith. Der ist großartig in Szene gesetzt. Kurz: Wie schon gesagt ist gerade Episode I ein Film, der viel Potenzial verspielt oder für die weiteren Teile verschenkt, dennoch sollte man Lucas anrechnen, dass er den Mut hatte etwas neues zu wagen und andere Schritte zu gehen. Episode I ist kein schlechter Film, er bleibt einfach, stärker als die anderen Teile hinter den Erwartungen zurück.