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    Stung
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    3,5
    gut
    Stung
    Von Asokan Nirmalarajah

    Der selbstironische Tierhorror „Stung“ unter der Regie des Kinodebütanten Benni Diez und nach dem ersten Filmdrehbuch von Adam Aresty steht im Programm des Fantasy Filmfest 2015 und er ist eines dieser unprätentiös-unterhaltsamen Werke, die wie geschaffen wirken für das Festival, bei dem sich alljährlich die Freunde des Genre-Kinos in ausgewählten deutschen Großstädten ein Stelldichein geben. Die dynamisch inszenierte und engagiert gespielte Splatter-Horrorkomödie bietet anspruchslosen, aber abwechslungsreichen Kinospaß für B-Movie-Fans – inhaltlich gibt es dabei kaum Neues, doch darum geht es auch nicht: Im Vordergrund steht das Spiel mit altbewährten und dem Zielpublikum längst vertrauten Genremustern. Bei knackigen 87 Minuten Spielzeit hält sich Diez nicht lang mit erklärenden Dialogen und Figurenmotivationen auf. Stattdessen setzt er auf eine kurzweilige Mischung aus lustigen CGI-Spielereien und klassisch-handgemachten Spezialeffekten, sorgt für ein paar einprägsame Horrorbilder und hinterlässt eine Visitenkarte als fähiger Actionregisseur mit Sinn für Tempo und Atmosphäre.

    In wenigen einleitenden Minuten werden der Schauplatz der Handlung (die Villa einer reichen Witwe und ihres Sohnes), das Heldenpaar (Matt O’Leary und Jessica Cook als sich neckende Catering-Kollegen) und in einer Nebenrolle ein Schauspielveteran aus dem Genre-Kino der 1980er Jahre eingeführt. Kurz danach geht dann auch schon das freudige Gemetzel los: Menschengroße, genetisch mutierte Wespen greifen die feine Party-Gesellschaft an und machen Gäste und Bedienstete zu Wirten für weitere Wespenmutationen. Das erinnert natürlich immer wieder an andere Insektenhorrorfilme, aber eines der wichtigsten Vorbilder war für Regisseur Benni Diez unübersehbar die „Alien“-Reihe. Die Spuren des berühmten Sci-Fi-Horror-Franchise lassen sich auf ganz unterschiedlichen Ebenen entdecken, schon die Grundkonstellation vom Überlebenskampf einer isolierten kleinen Menschengruppe ist durchaus ähnlich wie im Original-„Alien“ von Ridley Scott - auch wenn sie schon da natürlich nicht neu war. Dazu kommen etwa Chestburster-Wespen und andere Einzelheiten, ehe dann das Finale von „Stung“ geschickt dem Ende von James Camerons „Aliens“ nachempfunden ist. Und der charmante Lance Henriksen, der nicht nur aus „Terminator“, sondern vor allem auch als Android Bishop aus „Aliens“ und „Alien³“ bekannt ist, setzt dem Ganzen als betrunkener Bürgermeister die Krone auf.

    Fazit: Kurzweiliger und komischer Insekten-Ekel-Horror mit ordentlichen Splatter-Effekten und einem immer gern gesehenen Lance Henriksen.

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