Neueste Kritiken: Swiss Army Man

Erstling der Macher des heurigen Oscar-Abräumers *Everything Everywhere All At Once*: eine unkonventionelle, surreale Tragikomödie über die kleinen und großen Fragen des Lebens.

Vieles an »Swiss Army Man« ist abgedreht, einiges herausragend. Doch weder starke noch schwache Elemente vermögen es, sich wirklich als roter Faden durch den gesamten Film zu ziehen und ihn durchgängig zu tragen. Obwohl das Survival-Abenteuer der anderen Art vor verrückten Ideen nur so sprüht und Radcliffe und Dano bei weitgehendem Kammerspielcharakter wirklich Beeindruckendes aufbieten, schwächt der Film sich gleichzeitig selbst durch unnötige Längen, eine gewisse Unentschlossenheit und den Charakter eines atmosphärischen Flickenteppichs. Weniger, vor allem kürzer, wäre hier möglicherweise mehr gewesen. Zu unterhalten weiß »Swiss Army Man« unterm Strich durchaus, allein die Grundidee ist einen Blick wert – das streckenweise verschenkte Potenzial tut da umso mehr weh.

Ist das Kunst oder kann das weg?
Gleich zu Beginn scheidet sich die Spreu vom Weizen, in Szenen, bei denen man sich nicht sicher ist, ob man lachen oder sich schämen soll. Doch genau das macht den Film aus. Dem Wahnsinn sind jetzt keine Grenzen mehr gesetzt und alles ist erlaubt. Ohne viel vorweg zu nehmen hat der Film jedoch einen ernsten Hintergrund.
Wer den Einstieg in den Film schafft, der sollte ihm auch eine Chance geben.

"Swiss Army Man", der Film über eine Multifunktionsleiche... Klingt skuril? Ist es auch!

Es tut so unglaublich gut wieder einen so unkonventionellen und ultra kreativen Film zu sehen, wie man bisher noch nie einen gesehen kann. Man kann "Swiss Army Man" mit nichts vergleichen.
Es gibt herzerwärmende, sowie skurile Szenen und welche bei denen man sich kaputt lachen kann. Doch so schräg der Film auch sein mag, er hat eine gute Geschichte, er hat etwas zu sagen.
Paul Dano und Daniel Radcliffe spielen sensationell und die Chemie zwischen den beiden funktioniert wunderbar.
Dass manche den Film nicht mögen werden ist klar, denn dieser ist so andersartig, dass es mich nicht wundert, dass die Kritiken so gemischt sind.
Die Locations, die Kamera und der Soundtrack sind ebenfalls hervorzuheben.

Fazit: Es gibt keinen Film, den man mit "Swiss Army Man" vergleichen könnte. Unkonventionell, skurril, lustig, kreativ herzerwärmend, top gespielt und so schön andersartig einfach.

Mit "Swiss Army Man" ist ein wahrhaft außergewöhnlicher Film entstanden, der die Masse wohl noch über die Jahre hinweg spalten wird. Dennoch empfinde ich diesen Film als ein wahrhaft außergewöhnliches Werk, dass es die letzten Jahre wohl kaum noch gegeben hat. Auf den ersten Blick wirkt der Humor doch sehr schräg und man muss sich doch daran gewöhnen. Auch die Prämisse ist doch sehr komisch und gewöhnungsbedürftig, aber zum Inhalt will ich auch gar nicht mehr verraten als das "Swiss Army Man" ein sehr tiefgründiger Film ist über Freundschaft, Einsamkeit und vor allem die Menschlichkeit. Hier werden auf einmal Tabuthemen wie Masturbation offen angesprochen und Ekelthemen wie Furzen oder Erektion offen ausgelegt und durch den Körper eines toten Nichtmenschen offen ausgelegt und sie als etwas vollkommen natürliches ausgelegt. Es ist das Taschenmesser, das die menschlichen Tabus bricht und sich menschlicher Verhält als der Mensch selbst. Im Grund wird der Mensch hier vollkommen offengelegt. Es steckt doch ein sehr tiefgründiges Thema dahinter. Dabei wird der Film großartig gespielt sowohl vom Unterschätzeden Paul Dano als auch von Daniel Radcliffe. Beide zeigen großartige Leistungen und gerade Radclife legt hiermit wohl endgültig Harry Potter ab. Ebenfalls erwähnenswert ist die tolle Kameraarbeit und die Musik, die diesen Film wirklich abheben lassen. Fazit: "Swiss Army Man" ist nicht für jeden was, aber ein außergewöhnliches und sehr tiefgründiges Stück Film, dass sich deutlich vom Mainstream abhebt.

Okay, einige ziemlich platte Gags einschließlich der üblichen Fäkalgags bekommt man hier schon geboten. Allerdings sind platte Gags ja meistens eher unabsichtlich platt, d.h. die Macher lachen sich scheckig, aber das Publikum versteht den Witz nicht oder so. Hier scheint es eher so, als ob die entsprechenden Gags bewusst platt und als Parodie oder Persiflage auf genau die selben Gags angelegt sind. Funktioniert auf jeden Fall ziemlich gut, denn selbst der platteste Gag passt erstaunlich gut zur jeweiligen meist irrwitzigen Situation.
Ich meine, hallo, Furzen hat als Gag in Filmen doch wohl hoffentlich ausgedient. Zumindest, wenn es ums Furzen um des Furzen willens geht. Aber ein Dauerfurz als Außenbordmotor, das ist schon wieder schreiend komisch. Wer also vor solchen Gags keine Scheu hat, dem wird hier eine nette Robinson Crusoe hat immer Ärger mit Bernie Geschichte geboten. Ach ja: was fürs Herz gibt es auch, zwar ebenfalls abgedreht, aber auch hübsch. :)

Swiss Army Man ist einfach anders. Erfrischend anders, skurril, verrückt, bekloppt, aber durchdacht. Wer also wirklich mal etwas andere Unterhaltung möchte, ist hier wirklich bestens bedient.

Farbenfroh, abgedreht und melancholisch ist Dan Kwan s und Daniel Scheinerts Langfilmdebut "Swiss Army Man" mit den zwei großartigen Schauspielern Daniel Radcliffe und Paul Dano.

Auf einer einsamen Insel will Hank sich gerade das Leben nehmen als er eine Leiche entdeckt. Die Leiche, fantastisch gespielt von Radcliffe, beginnt zu Furzen und stört Hank bei seinem versuchten Selbstmord.

spoiler: Als sich Hank die Leiche genauer anguckt und er mit ihrer Hilfe die Insel verlässt beginnt diese langsam zum leben zu erwecken. Hank freundet sich mit der nun lebenden Leiche an und beginnt ihm alles über das Leben zu erzählen. Radcliffe toter Körper entpuppt sich als nützliches "Werkzeug" auf der Reise nach hause, bei der den beiden so einige absurde Dinge widerfahren. Hank entwickelt langsam Gefühle für seinen Kameraden, der sich -anders als er - seiner Schwächen und Fehler überhaupt nicht schämt. Dieses Detail ist es, das der abstrus erscheinenden Geschichte so viel Tiefgang einhaucht.

Der unsichere und Hank freundet sich mit einer furzenden, hässlichen, schlecht singenden Leiche an, die sich für nichts schämt. Während Hank sich sein ganzes Leben "versteckt" hielt, in der Angst die Welt könne seine schlechten unschönen Seiten sehen, zog das Leben an ihm vorbei. Vieles hatte er deswegen verpasst. Seine Traumfrau, die er immer im Bus sah und die er online folgte hatte er nie angesprochen, weil seine Angst ihn daran hinderte. Sein fehlendes Selbstwertgefühl rührte daraus, dass er geglaubt hatte, seine Fehler würden ihn für andere wertlos und uninteressant machen. Nun hat er aber starke freundschaftliche Gefühle für diese hässliche Leiche, die ihre Fehler gar nicht zu verstecken versuchte. Und in dem Moment, wo ihm dies klar wird, fängt Hank an seine alte Angewohnheit: sich zu verstellen um nicht verurteilt zu werden, abzulegen und das Leben zu leben, das er immer nur zu träumen gewagt hatte.

Es geht nicht darum seine unschöne Seiten oder Schwächen zu verbergen, denn jeder ist irgendwo unschön. Es geht darum jemanden zu finden, dem diese hässlichen Seiten und Schwächen egal sind!
Starke message, die es erstmal zu entschlüsseln gilt, denn reichlich Raum für Interpretation bietet dieses Werk allemal.

Fazit: Ambivalente Tragikomödie, in welchem sich anstößige Inhalte und berührende Szenen die Waage halten.

An diesem Film scheiden sich echt die Geister – ich habe Reviews und Kritiken gehört bei denen er auf die Höchstwertung kam, bei anderen ganz in den Keller ging. Ich selber würde imich am liebsten einer Beurteilung enthalten, ich hab den Film zwar geschaut, starre aber letztlich nur ungläubig mit einem „Was habe ich da gesehen?“ Blick. Ich mag Radcliffe und ich mag Dano, generell wie auch gerade in diesem Film und ich bin mir sicher daß im Konzept für diesen Film etwas vorgesehen war das auch Sinn ergab – aber es erreichte mich einfach nicht. So starte ich mehr und mehr rat und fassungslos drein, konnte nicht über die Witze lachen und den extremen Ton einfach nicht einordnen oder kapieren. Darum mach ichs kurz: ich kann jeden verstehen der der Titel als ein verschrobenes Meisterwerk feiert, ebenso sehr jeden der die Nummer als kranken Quatsch abtut und ablehnt. Ich tue letzteres.

Fazit: Habs nicht kapiert was ich hier gesehen habe – es wird aber sicherlich einige geben die heirin ein Meisterwerk erkennen können.