Perfect Creature: Kritiken

Könnte ein interessanter Schinken für all jene sein, die das Vampirkonzept mal anders umgesetzt sehen wollen. "Vampire" heißen in Perfect Creature "Brüder" und müssen in der Tat Blut saufen. Allerdings zerfallen sie nicht im Sonnenlicht zu Staub und sind auch nicht unsterblich ... nur sehr langlebig. Die "Brüder" sind in dieser Welt so etwas wie Ordenskrieger, die über die Menschheit wachen.

Der Film ist vom Konzept her recht ehrgeizig, da viele Motive und Ideen in ungewohnter Weise kombiniert werden. Allein schon die Idee, dass die Vampire hier den Menschen eher als große "Brüder" dienen und es sich nicht mit der Menschheit verscherzen wollen, ist mal eine ganz neue Herangehensweise. Auch das Setting ist recht innovativ und sieht fast so aus, als wäre es einem Paralleluniversum entsprungen. Insbesondere der Steampunk Touch gefällt mir dabei sehr gut. Sieht auf dem Papier doch schon mal klasse aus.

Leider ist die Umsetzung recht holprig geworden. Beim unorthodoxen Bild der Vampire/Brüder, das zwar insgesamt ganz interessant ist, hat man sich bspw. ein wenig vergallopiert. Einerseits werden die Vampire als Mutanten bzw. "bessere" Menschen dargestellt, für deren Fähigkeiten es rein wissenschaftliche Erklärungen zu geben scheint. Auf der anderen Seite können Vampire immer noch Leute mit ihrem Blut heilen. Also ganz ohne einen Schuss Mystik kommt man auch leider da nicht aus, was eingedenk der ansonsten rationalen Erklärungen wie aus dem Nichts konstruiert wirkt. Allerdings stört mich das nicht entscheidend.
Was mich sehr viel mehr stört ist der 08/15 Spannungsbogen des Films. Der Plot hält wirklich nicht eine einzige Überraschung bereit und ist insgesamt arg vorhersehbar.

Unterm Strich ein Film, der von der Prämisse und seiner Aufmachung her wirklich viel verspricht, bei der erzählerischen Umsetzung dann jedoch schlicht und ergreifend zu platt ist, um mich wirklich zu begeistern. Mir kommt es so vor, als ob man hier mehr abgebissen hat als man kauen konnte.

ich hatte es schon aufgegeben auf fantasievolle und inspirierende, gut gemachte vampirfilme zu stoßen... und so war es kein wunder, dass ich auch diesem hier mistrauisch gegenüber saß.



aber es stellte sich heraus, dass er einfgach gut ist.



neuartig fantasievoll, ohne ausgelaugte klischees und diesen schwülstigen hollywood-pathos, eine intelligente, einfache aber überzeugende geschichte, die in einer eigenen welt spielt (einer amerikanischen monarchie in einer mischung aus der heutigen zeit und den 30ern, frei von nazis, christen und anderen randerscheinungen unserer kultur)



meinen geschmack hat dieser film voll getroffen.



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