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    Cliffhanger
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    3,5
    gut
    Cliffhanger
    Von Carsten Baumgardt

    Sylvester Stallone war neben Arnold Schwarzenegger der Action-Star der 80er Jahre. Bereits zu Beginn der 90er wurde die Luft dünn und das Ende der erfolgreichen Karrierezeit war eingeläutet. In Renny Harlins fulminantem, aber hohlen Action-Abenteuer sollte, was damals noch niemand ahnen konnte, Stallone seinen vorerst letzten Box-Office-Erfolg an den Start bringen.

    Nach einem tragischen Kletterunfall verlässt der erfahrene Rettungskletterer Gabe Walker (Sylvester Stallone) seine Bergwacht in die Rocky Mountains Hals über Kopf. Sein Freund Hal Tucker (Michael Rooker) verzeiht ihm nicht, dass er seine Freundin nicht retten konnte und sie zu Tode stürzte. Walker gibt sich ebenfalls die Schuld, obwohl er keine realistische Chance hatte, die Frau zu retten. Als er zurückkehrt, gerät er erst richtig in Schwierigkeiten. Ein Flugzeug ist in den Bergen abgestürzt, die Überlebenden rufen nach Hilfe. Tucker ist bereits unterwegs zur Absturzstelle, Walker macht sich kurzerhand auf den Weg, um zu helfen. Die Überraschung ist allerdings groß als die beiden Retter merken, was gespielt wird. Der skrupellose Terrorist Eric Qualen (John Lithgow) und sein Team haben eine Geldtransportmaschine in der Luft ausgeraubt. Es kam aber zu Komplikationen und die drei Koffer mit insgesamt 100 Millionen Dollar stürzen ebenso ab, wie Qualen mit seinem Flugzeug. Walker und Tucker sollen den Verbrechern helfen, das Geld zu finden...

    „Cliffhanger“ präsentiert sich, obwohl 1993 entstanden, als Archetyp eines 80er-Jahre-Actionfilms. Der Finne Renny Harlin (Stirb langsam 2, Driven) hält das Tempo des konsequent blut- und bleihaltigen Action-Reißers, der gewiss keine Verwandten macht, hoch. Das ist auch gut so und vor allem nötig. Durch die straffe Inszenierung samt spektakulärer Stunts und umwerfenden Bergbildern werden die dünne, recht hanebüchene Story sowie die zahlreichen Logiklöcher kaschiert. Stallone, der gemeinsam mit Michael France am Drehbuch werkelte, schrieb sich die Rolle des wortkargen, vom Leben gebeutelten, aber zutiefst aufrichtigen Naturburschen auf den Leib. John Lithgow darf als fiese Bösewichtkarikatur Vollgas geben und der Rest steht im Dienst der (Action)Sache. Der Zeitgeist hat „Cliffhanger“ mittlerweile zwar deutlich überholt, aber wer auf krachledernes 80er- und 90er-Jahre-Actionkino steht, ist mit diesem Krawall- und Krawumm-Abenteuer bestens bedient. Und sei es nur für Stallone-Nostalgiker, die den glorreichen Zeiten ihres Stars, der mitunter zur tragischen Figur zu verkommen droht, nachtrauern.

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