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    Marvel-Kontroverse: Jetzt widerspricht Samuel L. Jackson seinem guten Freund und "Pulp Fiction"-Regisseur Quentin Tarantino!
    Christoph Petersen
    Christoph Petersen
    -Chefredakteur
    Hat im letzten Jahr mehr als 900 Filme gesehen - und jede Minute davon genossen, selbst wenn der Film gerade nicht so gut war.

    Wer Marvel kritisiert, der bekommt eins auf den Deckel – selbst von seinen Freund*innen. Nach Simu Liu hat nun auch Samuel L. Jackson die Aussage von Quentin Tarantino zum Star-Status der MCU-Darsteller*innen in einem Interview vom Tisch gewischt...

    Disney und seine beteiligten Unternehmen / Sony Pictures Germany

    Jeder MCU-Beteiligte, der aktuell ein Interview gibt, wird fast zwangsläufig auch nach den Aussagen von Quentin Tarantino befragt, die der „Pulp Fiction“-Regisseur vor einigen Tagen im Podcast „2 Bears, 1 Cave“ getätigt hat. In dem Gespräch über den Zustand Hollywoods hat der ausgewiesene Filmhistorien-Experte u. a. gesagt:

    Ein Teil der Marvel-ization Hollywoods ist, dass es da all diese Schauspieler gibt, die durch das Spielen dieser Figuren berühmt werden. Aber sie sind keine Filmstars, oder? Captain America ist der Star. Thor ist der Star. Ich bin nicht der Einzige, der das gesagt hat, es wurde schon unzählige Male gesagt … aber es ist, als ob diese Franchise-Charaktere die eigentlichen Stars sind.

    Nun war Nick-Fury-Darsteller Samuel L. Jackson, der in der TV-Talkshow The View ein Interview zu seinem Broadway-Stück „The Piano Lesson“ gegeben hat, an der Reihe – und für ihn ist der Einwurf seines guten Kumpels (die beiden haben nach „Pulp Fiction“ noch fünf weitere Filme zusammen gemacht) kaum der Rede wert (ab 6.36 Minuten):

    Samuel L. Jacksons Antwort, als er von der Moderatorin auf Quentin Tarantinos Statements angesprochen wird: Es ist für mich gar keine Frage, dass diese Schauspieler Filmstars sind. Chadwick Boseman ist Black Panther. Das kann man nicht bestreiten, und er ist ein Filmstar. Es braucht einen Schauspieler, um diese speziellen Charaktere zu verkörpern. Ob jemand ein Filmstar ist oder nicht, wurde schon immer daran gemessen, wie viele Zuschauer*innen er ins Kino bringt. Worüber reden wir also überhaupt?

    Alle reden doch nur aneinander vorbei

    Aber wie schon bei den Aussagen von „Shang-Chi And The Legend Of The Ten Rings“-Star Simu Liu muss man sich auch diesmal wieder fragen, ob hier nicht einfach alle aneinander vorbeireden: Quentin Tarantino hat kein Wort darüber verloren, ob er die MCU-Darsteller*innen nun für gute Schauspieler*innen hält oder nicht – dass es Charakterköpfe braucht, um die Figuren angemessen zu verkörpern, hat er also nie abgestritten. Auch dass MCU-Stars in ihren MCU-Rollen die Massen in die Kinos locken, steht natürlich außer Frage, es gibt aktuell schließlich nichts anderes, was auch nur ansatzweise mit dem anhaltenden Erfolg des MCU mithalten kann.

    Quentin Tarantino hat sich stattdessen viel mehr die Frage gestellt: Ist jemand auch dann ein Filmstar, wenn er oder sie nur in einer bestimmten Rolle die Massen anlockt – oder ist in so einem Fall nicht vielmehr die Rolle der eigentliche Star? Auf diese Nuance geht Samuel L. Jackson allerdings gar nicht ein – und das ist in einer Interviewsituation, wo man von so einer Frage auch in eine gewisse Verteidigungsposition gezwängt wird, auch kein großes Wunder.

    Wir haben uns jedenfalls auch schon ausführlich mit der Quentin-Tarantino-Aussage auseinandergesetzt – und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass es ziemlich schwer ist, ihm nicht zumindest im Kern Recht zu geben:

    Warum schimpfen alle über Quentin Tarantino, er hat doch recht: Marvel-Stars sind keine Filmstars!

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