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    TV-Tipp: Dieses Kriegsepos hat haufenweise Stars und noch monumentalere Bilder als "Im Westen nichts Neues"
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Heute Abend solltet ihr beim Fernsehen bloß nicht zu oft blinzeln! Denn mit „Der schmale Grat“ gibt es ein beeindruckendes Epos zu sehen, das nicht nur mit seiner soghaften Optik begeistert, sondern auch mit seiner außergewöhnlichen Besetzung.

    Kürzlich schrieb „Im Westen nichts Neues“ Oscar-Geschichte. Mit vier Academy Awards wurde das Netflix-Kriegsepos zum meistprämierten deutschen Film seit Bestehen der großen Hollywood-Gala. Zudem dürften spätestens seit der Oscar-Gala viele Filmfans die markant-mahnende Filmmusik, die Volker Bertelmann für Edward Bergers Kriegsfilm geschrieben hat, als Ohrwurm haben.

    Solltet ihr euch dazu zählen und Lust auf ein dramatisches Militärepos haben, das ebenfalls Melodien aufweist, die sich ins Gedächtnis brennen, haben wir einen TV-Tipp für euch: Heute, am 26. März 2023, läuft ab 21.55 Uhr „Der schmale Grat“ bei arte – und somit ein Gänsehaut-Film mit noch monumentaleren Bildern als der Netflix-Erfolg.

    Falls ihr über ein Abo von Disney+ verfügt, könnt ihr „Der schmale Grat“ aber auch ganz flexibel abrufen:

    Falls ihr „Der schmale Grat“ bislang nicht kennt, solltet ihr euch nicht nur darauf einstellen, ständig selbst in kleinsten Rollen große Hollywood-Persönlichkeiten zu entdecken. Sondern auch darauf, dass euch die Musik verflixt bekannt vorkommt...

    Vom Zweiten Weltkrieg hinein in die Werbemaschine

    Die Musik zu „Der schmale Grat“ wurde von Hans Zimmer verfasst, unter Mitwirkung von John Powell, der später den „Drachenzähmen leicht gemacht“-Filmen ihren Klang verleihen sollte. Gemeinsam schrieben sie bereits vor Drehbeginn mehrere Stunden an Musik, die Terrence Malick teils am Set abspielte, um Cast und Crew einzustimmen.

    Im fertigen, fast dreistündigen Film sind nur noch Bruchteile dieser Vorarbeit vorhanden, doch die haben es in sich: Kalte, schneidende Rhythmen, die sich konstant steigern, bis sie eine unterschwellige Anstrengung suggerieren. Durch den fast geisterhaften Einsatz von Chorälen drücken einzelne Passagen schlussendlich Verlorenheit, Angst und Kummer aus.

    Das auf dem Soundtrack „Journey To The Line“ betitelte Stück macht diese Entwicklung komplett durch – und wurde oft kopiert, in vielen TV-Beiträgen verwendet sowie in Trailern eingesetzt. Deshalb sollte es auch Filmfans ein Begriff sein, die „Der schmale Grat“ nie gesehen haben. Zum Beispiel wurden „Pearl Harbor“, „Man Of Steel“, „12 Years A Slave“ und „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“ mit dem Musikstück beworben.

    "Der schmale Grat": Grauen in schöner Natur

    Die Handlung setzt im August 1942 ein: Eine Kompanie der US-Infanteriedivision soll auf einer Pazifikinsel die Marines bei der Zerstörung eines japanischen Luftwaffenstützpunks unterstützen. Doch es dauert nicht lang, bis der Zusammenhalt der Truppe komplett vernichtet ist. Private Witt (Jim Caviezel) schließt sich einem Naturvolk an, First Sergeant Edward Welsh (Sean Penn) deckt ihn dabei. Private Jack Bell (Ben Chaplin) leidet unter Heimweh, Lieutenant Colonel Gordon Tall (Nick Nolte) behindert die Mission mit seinem kalten Karrierekalkül und streitet sich heftig mit Kompanieführer Staros (Elias Koteas)...

    In weiteren Rollen sind unter anderem Adrien Brody, George Clooney, John Cusack, Woody Harrelson, Jared Leto, John Travolta, John C. Reilly sowie Miranda Otto zu sehen – teils so kurz, dass man ihre Auftritte verpassen kann, wenn man im falschen Augenblick blinzelt. Grund dafür ist Terrence Malicks Arbeitsweise: Während der Produktion und im Schneideraum verschob er wiederholt den Fokus des Films, sodass einst geplante Hauptfiguren zu Randfiguren wurden – und umgekehrt.

    Dieser 19 Stunden (!) lange Heimkino-Tipp bietet Johnny Depp, Rockstars und einen "Stranger Things"-Publikumsliebling

    Ebenfalls typisch für Malick: eindringliche Bilder von großer Bedeutungskraft. Zwar zeigt der „Tree Of Life“-Regisseur die Kälte, Sinnlosigkeit und Härte des Krieges. Doch noch stärker legt er den Schwerpunkt auf die Natur, die all dies bezeugt.

    Kameramann John Toll („Matrix Resurrections“) fängt dabei auf beeindruckende Weise die Schönheit der Pflanzen- und Tierwelt ein, die über dem verächtlichen Handeln der Menschen thront. Und ebenso illustriert er die Macht, die den Schauplätzen innewohnt und die irritierenden, konfliktsuchenden Menschen klein und nichtig erscheinen lässt.

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