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    Heimkino-Tipp: Im Kino ging dieser blutige Horror-Spaß leider völlig unter – jetzt könnt ihr ihn zu Hause nachholen!
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

    Schauspielikone Nicolas Cage schlüpfte in eine seiner Traumrollen, doch die meisten haben's verpasst: Im Kino blieb „Renfield“ hinter den Erwartungen zurück. Jetzt bekommt die sehenswerte Dracula-Horrorkomödie im Heimkino eine neue Chance.

    Für Nicolas Cage hat sich dank „Renfield“ ein Traum erfüllt: Die Schauspiellegende sehnte sich jahrelang danach, Dracula zu verkörpern. Auch viele seiner Fans waren bei der Veröffentlichung der ersten Fotos, die Cage im Blutsauger-Kostüm zeigten, aus dem Häuschen. Diese Euphorie ist allerdings nicht auf die breite Masse übergesprungen:

    Bei einem Budget von stolzen 65 Millionen Dollar spielte „Renfield“ an den Kinokassen nicht einmal 27 Millionen wieder ein – ein Jammer, wie wir finden. Denn trotz einzelner Schwächen bekam der Film dank seines engagierten Casts gute 3,5 Sterne in der FILMSTARTS-Kritik zugesprochen. Ab dem 10. August 2023 ist „Renfield“ auf DVD und Blu-ray erhältlich und wartet darauf, endlich ein breiteres Publikum zu erreichen:

    Gut zu wissen: Auf der Blu-ray sind zahlreiche Extras enthalten, darunter bislang unveröffentlichte Szenen sowie ein Making-of der Effekte. Wenn ihr auf Bonusmaterial verzichten könnt: „Renfield“ ist auch als VOD verfügbar, unter anderem via Amazon Prime Video*.

    "Renfield": Toxische Beziehung zwischen Blutsauger und Handlanger

    Seit vielen Jahrzehnten agiert Renfield (Nicholas Hoult) als Diener des Vampirfürsten Dracula (Nicolas Cage). Er sorgt sich um das Wohlsein des Blutsaugers und beschafft ihm seine Beute. Aber allmählich hat er es satt, andauernd würdelose Pflichten zu erfüllen und will aus Draculas Schatten heraustreten. Um diese toxische Beziehung zu beenden, reichen Renfield die Ratschläge einer Selbsthilfegruppe allerdings nicht aus. Vielleicht kann ihm die Außenseiter-Polizistin Rebecca (Awkwafina) unter die Arme greifen?

    Mit liebevollen Bezugnahmen auf den einflussreichen „Dracula“-Film mit Bela Lugosi in der Hauptrolle, derb-saftigen Gewaltspitzen und einem genüsslich übertreibenden Nicolas Cage deckt „Renfield“ sogleich mehrere Sehnsüchte ab: Es ist ein Filmnerd-Film, der sich vor der Leinwandhistorie des Blutsaugers verneigt. Es ist ein Film, der den Fans ordentlicher Blutfontänen und schmissig-harter Horror-Action etwas für ihr Geld bieten will. Und er agiert als Spielwiese für einen Nicolas Cage, der sich in einer seiner Traumrollen verliert.

    Spätestens jetzt unbedingt nachholen: Einer der besten Sci-Fi-Filme aller Zeiten kehrt endlich ins Heimkino zurück

    Außerdem wird die klassische Superschurke-Handlanger-Dynamik durch die Brille toxischer Beziehungen betrachtet und komödiantisch kommentiert. Kurzum: „Renfield“ tanzt auf vielen Hochzeiten zugleich, was dem Film zugegebenermaßen ab und an zum Nachteil gereicht. Vor allem der Subplot über Rebeccas Kampf gegen Korruption und die Mafia wurde nicht nur in der FILMSTARTS-Kritik abgestraft.

    Allerdings versteht „The LEGO Batman Movie“-Regisseur Chris McKay es, nicht nur Cage, sondern auch Hoult und Awkwafina so einzusetzen, dass sie mit ansteckender Energie ihre mimischen Stärken ausspielen können. Das macht durchaus Lust auf mehr – und da trotz magerer Kinoeinnahmen die Spekulationen über ein potentielles Sequel nicht abreißen, könnte sich die „Renfield“-Zukunft nun im Heimkino entscheiden.

    Mehr Cage-Blutsauger-Wahnwitz!

    Wenn ihr nun Blut geleckt habt und noch mehr Nicolas-Cage-Exzentrik und Verweise auf klassische Horrorfilme mit theatralem Schauspiel und Vampir-Thematik sehen möchtet: Das schrille Kleinod „Vampire's Kiss“ gibt ein großartiges Double Feature mit „Renfield“ ab!

    In dem mittlerweile zum Kult aufgestiegenen Kinoflop spielt Cage einen sexbesessenen Yuppie, der eines Nachts von einer ihm bis dahin unbekannten Verführerin in den Hals gebissen wird. Daraufhin hält sich der selbstverliebte Literaturagent für einen Vampir – was sein sowieso schon seltsames Verhalten nur noch sonderbarer werden lässt.

    Das ist ein Muss für Cage-Fans und alle, die völlig entfesseltes Schauspiel genießen! Denn Cage schaut sich viel bei alten deutschen Stummfilmen ab, was dem Film einst negative Kritiken eingebracht hat. Nunmehr ist diese stilisierte Übertreibung ja genau das, was sich viele von Cage wünschen...

    Dieser Horror-Schocker ist so extrem, dass ihm die FSK selbst mit 20 (!) Minuten Kürzungen keine Freigabe erteilen wollte!

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