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    TV-Tipp: Diesen ikonischen Kriegsfilm muss man gesehen haben – er beeinflusste Tarantino und DC!
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Für Sidney besteht kein Zweifel: Donald Duck ist die beste Schöpfung in der Geschichte der Fiktion. Ob als Comic-, Kurzfilm- oder Langfilm-Held.

    Das „Ein Haufen Männer auf gefährlicher Mission“-Action-Genre sähe ohne diesen Film ganz anders aus: „Das dreckige Dutzend“ ist raues Vergnügen mit kernig-bitterem Beigeschmack und markanten Figuren. Heute läuft der ikonische Kriegsfilm im Free-TV.

    Er bekam drei Fernsehfilme als Fortsetzung spendiert, ihm wurde eine kurzlebige TV-Serie gewidmet und „Suicide Squad“-Regisseur David Ayer plant ein Remake. Doch das sind nur die oberflächlichsten Nachwirkungen von „Das dreckige Dutzend“. Denn nicht nur, dass der Titel des ikonischen Kriegsfilms zum geflügelten Wort wurde:

    Die in diesem rau-vergnüglichen Klassiker präsentierte Prämisse wurde seither unzählige Male wiederholt. Und das oftmals mit direkten Rückgriffen auf diesen derben Kassenschlager. Tele 5 zeigt „Das dreckige Dutzend“ heute, am 23. September 2023, ab 22 Uhr. Falls ihr den Klassiker ohne Werbeunterbrechung sehen möchtet, findet ihr ihn auf diversen Plattformen als Leih- und Kauf-VOD, etwa bei Prime Video:

    "Das dreckige Dutzend": Satansbraten auf Mission

    Major Reisman (Lee Marvin) ist umstritten: Sein Vorgehen ist überaus fragwürdig, allerdings liefert er zuverlässig Ergebnisse. Daher wird er im März 1944 mit einer riskanten Mission beauftragt. Er soll ein Spezialkommando formen und damit ein Fest in Nordfrankreich, bei dem Nazigrößen zusammenkommen, in die Luft zu sprengen. Reisman unterstehen dabei die aggressivsten, instabilsten Männer der alliierten Streitkräfte. Doch wie soll man aus einem Haufen unbelehrbarer Egomanen eine Einheit bilden?!

    Eine unberechenbare Soldatentruppe begibt sich ins besetzte Frankreich, um ein Attentat auf ein Nazi-Treffen auszuüben: Wer das vergangene Vierteljahrhundert Kinoschaffen auch nur vage verfolgt hat, dürfte da an Quentin Tarantinos Meisterwerk „Inglourious Basterds“ denken. Das ist kein Zufall: Nicht nur, dass im Brad-Pitt-Vehikel die Grundidee des Erfolgsfilms von 1967 verarbeitet wird. Auch die Tonalität und Ästhetik einiger früher Szenen rund um die Titelhelden sind aus Robert Aldrichs Klassiker entliehen.

    Aber nicht nur Tarantino ließ sich inspirieren: Zahlreiche Filme über ungehobelte Haudegen auf brenzliger Mission nutzen „Das dreckige Dutzend“ als Blaupause – vom „Männer auf Mission“-Kino der 1970er und 1980er bis hin zu Comicadaptionen wie „Suicide Squad“ sowie „The Suicide Squad. Hauptdarsteller Lee Marvin war allerdings unglücklich mit seinem lang nachhallenden Erfolgsfilm...

    Fiese Figuren, knackige Gewalt, auffälliger Humor

    Als Veteran des Zweiten Weltkriegs bezeichnete er „Das dreckige Dutzend“ als hohle Unterhaltung, die das Grauen des Krieges auf die leichte Schulter nehmen würde. Gewiss: „Das dreckige Dutzend“ setzt sich zwischen die Stühle. Mit seinen sadistischen, verlogenen Helden war der Film in seiner Kinoära eine markante Mainstream-Abkehr von den vorherigen, idealistischen Auseinandersetzungen Hollywoods mit dem US-Militär.

    Gleichzeitig ist „Das dreckige Dutzend“ eine Spur zahmer als das, was alles an Exploitation, schonungslosen Kriegsepen und ungeschliffenen Anti-Helden auf ihn folgen sollte. Vor allem während der Trainingsszenen setzt „Der Flug des Phoenix“-Regisseur Robert Aldrich auf lockeren Slapstick und flapsige Situationskomik, die zwischen den Figuren entsteht.

    Dieser Kriegsfilm wird euch verstören - jetzt streamen

    Das gehört zum Konzept, da solcher Ulk wie „Ein Soldat bemalt beim Aufbau einer Baracke versehentlich den Ärmel eines anderen“ das Publikum zwischen dem schmutzigen Einstieg und dem harten Finale an der Nase herumführt. Allerdings lässt Aldrich in den leichteren Passagen zu viel komödiantischen Schmiss missen, sodass die Rechnung nicht voll aufgeht. Gesehen haben sollte man „Das dreckige Dutzend“ aber trotzdem!

    Nicht nur, um zu verstehen, wo die Wurzeln solcher Filme wie „Inglourious Basterds“ oder den Suizidmissionen der DC-Fieslinge liegen. Sondern auch, weil Aldrich in den rauen Passagen gelungene, kernig-doppelbödige Unterhaltung liefert. Unter anderem mit der späteren Rachereißer-Ikone Charles Bronson, einem schroffen Telly Savalas vor seiner Zeit als Lollipop lutschender Detektiv in „Kojak“ und einem faszinierend-abartigen Donald Sutherland.

    Dieser Cast schafft es mit schrägem Witz und triefender Niederträchtigkeit, dass man das dreckige Dutzend liebend gerne verachtet – und sich zugleich dafür verachtet, wie sehr man es liebt. Und sei es dafür, dass es bei seinem Plan, Nazis in einer fürstlichen Festung abzuknallen, ein Donald-Duck-Spielzeug als Wegmarker nutzt.

    Dieser Disney-Film hat Generationen verstört, ist bei uns aber völlig unbekannt - ein Streaming-Tipp!

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