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    Hier zieht Quentin Tarantino seine Grenze, wenn es um Gewalt in Filmen geht: "Dafür bezahle ich nicht"
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Quentin Tarantino ist nicht unbedingt dafür bekannt, mit filmischer Gewalt zu geizen. Doch eine rote Linie wird der „Pulp Fiction“-Schöpfer laut eigenen Aussagen niemals überschreiten...

    Sony Pictures

    Woran denkt ihr als erstes, wenn ihr den Namen Quentin Tarantino hört? Neben ausgefeilten Dialogen, Anspielungen auf die (Underground-)Filmgeschichte und eklektischen Soundtracks ist Gewalt sicherlich eines der zentralen Markenzeichen seiner Filme – und das war von Anfang an so.

    Schon in seinem (richtigen) Debütfilm „Reservoir Dogs“ sieht man unter anderem, wie einem Polizisten das Ohr abgeschnitten wird, bevor der Film in einem regelrechten Blutbad mündet. Auch die späteren Filme des Kult-Regisseurs waren in puncto Brutalität nicht gerade zimperlich – eigentlich gibt es keinen Tarantino-Film, in dem nicht irgendwann Blutfontänen spritzen oder Leichen am Boden liegen.

    Doch wie der „Kill Bill“-Regisseur im Rahmen eines Gesprächs beim Filmfestival in Cannes bekannt gegeben hat, hat auch er Grenzen – obwohl er schon Körperteile abhacken und Köpfe zerplatzen ließ...

    Das ist Quentin Tarantinos rote Linie

    „Ich habe ein großes Problem mit dem Töten von Tieren in Filmen“, so der 60-Jährige. „Das ist eine Brücke, die ich nicht überqueren kann. Insekten auch. Wenn ich nicht gerade eine bizarre Dokumentation sehe, will ich nicht für den echten Tod bezahlen. Ein wichtiger Teil der Gewalt in meinen Filmen ist ja, dass sie nur erfunden ist. Deshalb kann ich auch die Gewaltszenen ertragen, weil wir alle nur herumalbern. Irgendein Tier – ein Hund, ein Lama, eine Fliege oder eine Ratte – schert sich einen Dreck um deinen Film. Ich würde eine Million Ratten töten, aber ich will keine Ratte für einen Film töten oder sehen, wie sie in einem Film getötet wird, weil ich nicht dafür bezahle, einen echten Tod zu sehen.“

    Obwohl er genau seine Kragenweite sein dürfte, kann Tarantino mit einem Film wie „Cannibal Holocaust“, für den unter anderem eine Schildkröte, ein Affe und ein Schwein ihr Leben lassen mussten, also offenbar nicht allzu viel anfangen.

    Zurzeit arbeitet Tarantino an „The Movie Critic“, der laut eigenen Aussagen sein letzter Film sein soll. Die Hauptfigur soll ein Amateur-Filmkritiker sein, der populäre Filme für ein Pornomagazin bespricht. Inwiefern sich diese Prämisse für Gewaltszenen eignet, ist nur eine der vielen offenen Fragen, auf deren Beantwortung wir in den kommenden Monaten und Jahren gespannt warten dürfen.

    Alle hassen diesen Sci-Fi-Flop, nur Quentin Tarantino liebt ihn: "Das ist es, was ich schreiben will!"
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