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    TV-Warnung: Trotz Staraufgebot ist dieser Crime-Thriller nur eine laue Light-Version des Oscarfilms "Traffic"
    Oliver Kube
    Oliver Kube
    -Freier Autor und Kritiker
    Oliver Kubes weibliche Lieblingsstars sind derzeit Jodie Foster, Jodie Comer und Natalie Morales. Bei den Herren sind es Nicolas Cage, Mahershala Ali und Mark Strong.

    Heute Abend läuft ein Thriller als werbefreie Free-TV-Premiere, der eigentlich vielversprechend aussieht – mit jeder Menge Stars und inszeniert von einem etablierten Regisseur. Trotzdem versäumt ihr nichts, wenn ihr „Dreamland“ auslasst.

    Das Thriller-Drama „Dreamland“ bietet ein erstaunlich hochkarätiges Ensemble populärer und dekorierter Schauspieler*innen. Trotzdem erblickte der Titel in den meisten Ländern nicht einmal das Licht der großen Leinwände. So auch in Deutschland, wo es lediglich zu einer Veröffentlichung fürs Heimkino reichte – damals unter dem US-Originaltitel „Crisis“. Das hat Gründe, die wir euch weiter unten in diesem Artikel darstellen.

    Für alle, die es trotz unserer Warnung riskieren wollen, läuft „Dreamland“ am heutigen 6. November 2023 um 22.15 Uhr auf ZDF. Eine Wiederholung gibt es in der Nacht vom 7. auf den 8. November um 0.45 Uhr. Alternativ könnt ihr euch den FSK-16-Titel nach Ende der ersten Ausstrahlung noch für einige Wochen kostenlos in der ZDF Mediathek anschauen. Aufgrund der Altersbeschränkung ist dies allerdings jeweils erst ab 22.00 Uhr möglich – es sei denn, ihr meldet euch dort an und bestätigt euer ausreichendes Alter. Alternativ sind Blu-ray, DVD oder kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:

    Zum zweifellos beeindruckenden Cast des Films zählen Oscargewinner Gary Oldman („The Dark Knight“), Armie Hammer („The Social Network“), „Der Hobbit“- und Marvel-Heldin Evangeline Lilly („Ant-Man 1-3“) sowie Michelle Rodriguez aus der „Fast & Furious“-Reihe.

    Außerdem noch dabei: Greg Kinnear („Besser geht‘s nicht“), Lily-Rose Depp („The Idol“), Luke Evans („Die Schöne und das Biest“), Mia Kirshner („The L Word“), Kid Cudi („X“), Indira Varma aus „Game Of Thrones“ und der hiesige Star Veronica Ferres („Das Superweib“).

    "Dreamland" auf ZDF: Das ist die Story

    Im Laufe der Handlung kreuzen sich die Schicksale einer Reihe von einander unbekannten Menschen – ihre Gemeinsamkeit ist das Thema Drogen. Zunächst wäre da der Undercover-Agent Jake (Hammer), der eine große Schmuggelaktion zwischen den USA und Kanada plant, die dann auffliegen soll. So wollen er und seine Kollegen gleich mehrere mächtige Kartelle aus dem Verkehr ziehen.

    Derweil erfährt Claire (Lilly), die unter einer schweren Schmerzmittelabhängigkeit litt, dass ihr verstorbener Sohn in Drogengeschäfte verwickelt war. Parallel dazu entdeckt Universitäts-Professor Brower (Oldman), dass der Auftraggeber seiner aktuellen Studie seine Kunden hintergeht: Der von Dr. Holmes (Ferres) geführte, mit Verbindungen zu höchsten politischen Kreisen ausgestattete Pharmakonzern bringt ein neues Medikament auf den Markt, das damit wirbt, nicht abhängig zu machen. Was glatt gelogen ist...

    Capelight Pictures
    Veronica Ferres in „Dreamland“

    "Traffic" hat das alles schon vorher gemacht! Und besser!!

    Eines der Hauptprobleme von Regisseur Nicholas Jareckis („Arbitrage“) Werk ist, dass es ihm allenfalls halbherzig gelingt, Spannung und Charakterstudie miteinander zu vereinen. Zudem reißt „Dreamland“ auch an deutlich mehr Themen, als er in knapp zwei Stunden abhandeln kann. So kratzt der Film allenfalls an der Oberfläche diverser relevanter Probleme, die er eigentlich vollends entlarven will.

    Wie in der nur laue 2 von 5 Sternen vergebenden FILMSTARTS-Kritik von Autor Sidney Schering angemerkt, finden die einzelnen Segmente der Story nie wirklich zusammen und stehen alle seltsam isoliert. Gibt es dann doch einmal Überkreuzungen der Handlungsfäden, wirken diese arg dünn beziehungsweise forciert – eine echte narrative Verbindung wird nie stimmig hergestellt. Zudem greift Jarecki immer wieder auf ein Übermaß an stereotypen Figuren und Situationen sowie erzählerischen Plattitüden zurück.

    Schaut euch anstelle von „Dreamland“ vielleicht besser dessen nicht nur aufgrund des Themas, sondern speziell auch in Bezug auf den Aufbau eindeutiges Vorbild an: den vierfachen Oscargewinner „Traffic - Die Macht des Kartells“ von Meisterregisseur Steven Soderbergh („Oceans Eleven“). Der bietet ebenfalls eine lange Parade an Stars in ineinandergreifenden Episoden, geht thematisch sowie vor allem emotional aber deutlich tiefer.

    Heute Abend streamen: Ein vergessenes Meisterwerk mit Brad Pitt, das sogar "Sieben" und "Fight Club" Konkurrenz macht

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