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    TV-Warnung: Es gibt nur einen Grund, warum dieser Film existiert – aber selbst das Action-Finale kann hier nichts retten
    Christoph Petersen
    Christoph Petersen
    -Chefredakteur
    Hat im letzten Jahr mehr als 900 Filme gesehen - und jede Minute davon genossen, selbst wenn der Film gerade nicht so gut war.

    Wenn es ohnehin zur Weihnachtstradition gehört, sich „Ben-Hur“ anzusehen, freut man sich auch mal über Abwechslung. Um die Neuauflage von 2016, die heute Abend ab 22.15 Uhr im ZDF gezeigt wird, sollte man dennoch einen möglichst weiten Bogen machen.

    Das Wagenrennen im Stummfilm-„Ben Hur“ von 1925 ist auch heute noch absolut atemberaubend! Das Wagenrennen in William Wylers mit elf Oscars ausgezeichnetem Monumentalfilm-„Ben Hur“ von 1959 zählt sogar zu den besten Actionszenen der aller Zeiten! Und was ist mit dem Wagenrennen in der „Ben Hur“-Neuauflage von 2016 mit „Boardwalk Empire“-Star Jack Huston als jüdischer Prinz, der sich mit dem halben römischen Reich anlegt? Das ist zumindest ganz okay…

    Regisseur Timur Bekmambetov („Wanted“) standen mehr als 100 Millionen Dollar zur Verfügung, um seine Vision der epischen Geschichte umzusetzen – und es ist logisch, dass ihn dabei vor allem die Aussicht, sich mit all den neuen technischen Möglichkeiten beim Wagenrennen im antiken Zirkus mal so richtig austoben zu können, ganz besonders gereizt hat.

    Aber dass dieses Wagenrennen schon recht spektakulär geraten ist, selbst wenn es den vorherigen (handgemachten!) Versionen trotzdem nicht ansatzweise das Wasser reichen kann, tröstet für sich nicht darüber weg, dass der lieblos runtergeratterte Rest des zweistündigen Leinwand-Epos leider ziemliche Grütze ist.

    Wir empfehlen deshalb: Wenn ihr beim neuen „Ben Hur“ einschaltet, dann besser erst im letzten Drittel!

    Worum geht’s in "Ben Hur"?

    Im Jahr 25 nach Christus sind der jüdische Prinz Judah Ben Hur (Jack Huston) und sein römischer Adoptivbruder Messala Severus (Toby Kebbell) beste Freunde. Trotzdem zieht Messala für das expandierende römische Reich in den Krieg und steigt dabei zu einem respektierten Tribun auf. Jahre später sehen sich die Brüder in Jerusalem wieder – doch der dortige Stadthalter Pontius Pilatus (Pilou Asbaek) verlangt von Ben Hur, dass er für die Römer spionieren soll.

    Als dieser ablehnt, wird seine Familie gedemütigt – und er selbst landet als Sklave auf einer römischen Galeere. Erneut vergehen Jahre, bis Ben Hur die Flucht gelingt – und er die Chance bekommt, sich an seinen Peinigern zu rächen. Und zwar, indem er sie im römischen Circus beim Wagenrennen in ihre Schranken weist…

    Warum ist dieser "Ben Hur" so schlecht?

    Die 100 Millionen Dollar Budget sieht man „Ben Hur“ leider nur während des Wagenrennens an – ansonsten kommt diesmal so gar kein Gefühl von Epik auf. Da haben auch TV-Serien wie „Game Of Thrones“ längst einen ganz anderen Standard gesetzt. Zudem wirkt der ganze Film langweilig glattpoliert – inklusive Hauptdarsteller Jack Huston, der seine Rolle ohne jede Ausstrahlung runterreißt.

    Kein Vergleich zum rauen Charme eines Charlton Heston, von dem man sonst halten mag, was man will, der als Ben Hur aber die Leinwand absolut dominiert hat. Und dann sind da noch die unfreiwillig komischen christlichen Elemente: Sowohl 1925 als auch noch 1959 war es nicht gern gesehen, das Antlitz von Jesus auf der Leinwand zu zeigen – deshalb mussten sich die Macher damals damit behelfen, lediglich seinen Arm oder seinen Rücken zu zeigen.

    Das war nicht optimal – aber immer noch besser als der Hipster-Jesus (Rodrigo Santoro) mit perfekt zurechtgelegter Langhaarfrisur, der jetzt mit sexy spanischem Akzent durch den neuen „Ben Hur“ wandelt…

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