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    Dieses Fantasy-Epos von den "Herr der Ringe"-Machern hat 100 Millionen Dollar verschlungen – wurde aber zum Mega-Flop!
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Geschrieben vom „Herr der Ringe“-Drehbuch-Trio und produziert von Peter Jackson: „Mortal Engines“ hätte bei Fantasy-Fans eigentlich einen Nerv treffen müssen. Doch es kam anders...

    Wenn man sich noch einmal vor Augen führt, wer an „Mortal Engines: Krieg der Städte“ beteiligt war, ist umso erstaunlicher, dass der Film schon nach sechs (!) Jahren fast wieder vergessen ist – denn es gibt weit mehr als nur eine Verbindung zwischen dem größten Fantasy-Flop 2018 und der „Herr der Ringe“-Trilogie!

    Denn niemand Geringeres als Peter Jackson, Regisseur der „Herr der Ringe“- und der „Hobbit“-Trilogie, setzte sich dafür ein, dass der gleichnamige postapokalyptische Roman von Philip Reeve auf die Leinwand kommt. Zwar gab er die Regie an Christian Rivers ab, der mit „Mortal Engines“ sein Regiedebüt vorlegte – doch es gab einen guten Grund, dem Newcomer zu vertrauen: Rivers war zuvor schon für die visuellen Effekte der drei „Herr der Ringe“-Filme sowie Jacksons „King Kong“ verantwortlich und gewann für Letzteren sogar einen Oscar.

    Jackson selbst blieb als Produzent an Bord, und gemeinsam mit Fran Walsh und Philippa Boyens verfasste er auch das Skript – damit war das Drehbuch-Trio hinter den „Herr der Ringe“-Filmen wieder vereint! Schließlich wurde auch „Mortal Engines“ in Neuseeland gedreht, mit Elrond-Darsteller Hugo Weaving war ein bekanntes „Herr der Ringe“-Gesicht dabei, und auch inhaltlich gibt es Überschneidungen – so befassen sich beide Werke mit der Ausbeutung der Natur.

    Was kann da noch schiefgehen? Leider einiges: „Mortal Engines“, dessen Produktion allein 100 Millionen Dollar verschlungen hat, wollte im Kino kaum jemand sehen – und auch später hielt sich das Interesse für das mehrere Hundert Jahre nach einem verheerenden Ereignis spielende Steampunk-Epos, in dem sich ganze Städte auf Rädern durch die zerstörte Welt bewegen, in Grenzen. Gerade einmal 83 Millionen Dollar konnte der Film weltweit erwirtschaften, die Branchen-Website Deadline schätzte den Verlust auf am Ende 174 Millionen. Damit ist „Mortal Engines“ einer der größten Misserfolge der letzten Jahre – und man muss wohl kaum dazuschreiben, dass sich der Plan, nach und nach die gesamte Buch-Tetralogie fürs Kino zu adaptieren, damit ein für alle Mal erledigt hatte...

    Falls ihr euch selbst von dem Film überzeugen wollt, könnt ihr das zum Beispiel bei Amazon tun, wo es den Film als kostenpflichtiges Video On Demand zu Leihen gibt:

    Natürlich sagt der Kinokassen-Erfolg eines Films noch nichts über dessen Qualität aus. Doch auch bei der Kritik hielt sich die Begeisterung in Grenzen: Die US-amerikanische Kritiken-Sammelseite Rotten Tomatoes zählt aktuell beispielsweise nur 26 Prozent an überwiegend positiven Rezensionen – beim Publikum erreicht „Mortal Engines“ mit 48 Prozent immerhin noch beinahe Mittelmaß.

    In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es von unserem Autoren Lutz Granert übrigens immerhin 3,5 von 5 Sternen. Im Fazit schreibt er: „,Mortal Engines: Krieg der Städte' ist der kurzweilige Action-Auftakt zu einer geplanten Fantasy-Tetralogie, selbst wenn er lange nicht an die epischen Qualitäten der ,Der Herr der Ringe'-Filme heranreicht. Hervorragende visuelle Effekte, eine verschwenderische Ausstattung und hohes Tempo kompensieren die eine oder andere erzählerische oder inszenatorische Schwäche.“ Zumindest Genre-Fans sollten also womöglich doch mal einen Blick riskieren!

    Dieser starbesetzte Fantasy-Flop hat 150 Millionen Dollar gekostet – schon 16 Jahre später ist er halb vergessen

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels. Dieser Artikel ist in ähnlicher Form bereits bei unserer brasilianischen Schwesternseite AdoroCinema erschienen.

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