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    Heute Abend streamen: Einer der besten Filme 2023 – der hier leider nie in die Kinos gekommen ist
    Joana Müller
    Joana Müller
    -Redakteurin
    Von bildgewaltigen Fantasy-Blockbustern über ruhige Indie-Dramen bis hin zu trashigen RomComs kann sich Joana für alles begeistern - außer Horrorfilme.

    So eine High-School-Satire habt ihr noch nie gesehen: Emma Seligmans „Bottoms” hat mit dem ungewöhnlichen Clash zwischen „Fight Club” und „Booksmart” die Filmwelt begeistert. Hierzulande könnt ihr den US-Kino-Hit auf Amazon Prime Video streamen.

    Ähnlich wie „Saltburn” war auch Emma Seligmans Bottoms” einer der meisterwarteten Filme des Jahres 2023, der uns in Deutschland leider nie in den Kinos erreicht hat, sondern direkt im Streaming bei Amazon Prime Video gelandet ist. Und so wie bei „Saltburn” ist das auch bei „Bottoms” eine absolute Schande – denn diese bitterböse Komödie hätte auf der großen Leinwand mit reichlich belustigtem oder empörtem Publikum ganz zweifellos doppelt so viel Spaß gemacht.

    Hierzulande ist es uns immerhin gegönnt, „Bottoms" im Kleinformat auf Prime Video zu streamen, wo der Film zum Glück jedoch nichts von seinem Charme verliert:

    Denn darin erwarten euch nicht nur zahlreiche Schlägereien, die sogar Tyler Durden in „Fight Club" alt aussehen lassen; Sondern auch die Antwort auf die Frage, wer eigentlich mit Feminismus angefangen hat (die Möglichkeiten sind: Gloria Steinem, ein Mann, eine andere Frau), der wohl ikonischste Charli-XCX-Needle-Drop seit „Barbie” und die - natürlich ohne Übertreibung - krasseste Film-Explosion seit „Oppenheimer”.

    Darum geht es in "Bottoms"

    Die beiden besten Freundinnen PJ (Rachel Sennott) und Josie (Ayo Edebiri) sind das so ziemlich uncoolste, was an ihrer High School rumläuft. Und das hat im Jahr 2023 nichts mit ihrer offensichtlichen Queerness zu tun, sondern schlicht und ergreifend damit, dass sie absolut keinen Rizz haben und andere mit ihrer unbeholfenen Arroganz ebenso sehr vor den Kopf stoßen, wie sie auch von ihren Mitschüler*innen behandelt werden (und sich da dauernd drüber aufregen).

    Nachdem sie den Star-Quarterback Jeff (Nicholas Galitzine) bei einer Feier versehentlich mit dem Auto anfahren, behaupten sie den Sommer in einer Jugendstrafanstalt verbracht zu haben und gründen mithilfe ihrer Freundin Hazel (Ruby Cruz) und ihres unmotivierten Lehrers Mr. G (Marshawn Lynch) einen Selbstverteidigungskurs für Frauen.

    Amazon Prime Video
    Ayo Edebiri und Rachel Sennott sind ein grandioses Chaos-Duo

    So nobel das jetzt auch klingen mag, ist ihr eigentliches Ziel darin jedoch die zwei „heißen” Cheerleaderinnen Britanny (Kaia Gerber) und Isabel (Havana Rose Liu) klarzumachen, als wären wir hier in den schlimmsten Gefilden von „Superbad”, „American Pie” oder „Booksmart". So ist es natürlich nur eine Frage der Zeit, bis ihr absolut abstruses Lügenkonstrukt auffliegt...

    Das "American Pie" der 2020er-Jahre

    „Superbad” und „American Pie” in allen Ehren, kann „Bottoms” im Kern mit einer geupdateten Version dieser High-School-Klassiker beschreiben werden, die für linksgrünversiffte queere Gen-Z-ler*innen gemacht wurde, die ihrer ewigen Doppelmoral nach Diskriminierung absolut okay finden, wenn sie an weißen cis Männern ausgeübt wird. Aber Spaß beiseite - oder doch nicht?

    Denn wer bei diesem Film irgendetwas ernst nimmt, der ist wirklich selber schuld – und verwehrt sich eine der lustigsten Filmerfahrungen, die das moderne Comedy-Game aktuell zu bieten hat. So wird hier so ziemlich alles auf den Kopf gestellt, was den Republikaner*innen heilig ist und nicht nur Erwartungen von Gender, Genres und Plot-Twists sowohl im Drehbuch als auch der Inszenierung einmal durch den veganen Fleischwolf gedreht.

    Der größte Verdienst liegt jedoch bei dem absolut chaotischen Traum-Duo aus Rachel Sennott („Shiva Baby”) und „The Bear”-Shooting-Star Ayo Edebiri, die sich hier mit alltäglicher Leichtigkeit gegenseitig an die Wand spielen. Mit PJ und Josie haben sie ganz zweifelsohne bereits jetzt in die Filmgeschichte eingehende High-School-Figuren geschaffen und teilen sich die Liste mit Genre-Stars wie Regina George, Cher Horowitz und Steve Stiffler teilen.

    Spätestens im Abspann sehen wir dazu noch, wie viel Spaß die Beteiligten auch hinter den Kulissen der Komödie hatten und wie sehr Regisseurin Emma Seligman ihre Darsteller*innen mit in den kreativen Prozess einbezogen hat. Herausgekommen ist trotz überraschend vieler Leinwandtode ein lebensbejahender Film, der für FILMSTARTS-Redakteurin Joana Müller jeden Prozent seines überschwänglichen Hypes verdient hat.

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