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    Streaming-Tipp: Blutig, durchgeknallt & visuell beeindruckend - diese Perle des Action-Kinos müsst ihr gesehen haben!
    Stefan Geisler
    Stefan Geisler
    -Redakteur
    An die Filme vom Studio Ghibli hat Stefan sein Herz verloren und "Prinzessin Mononoke" gehört zu seinen absoluten Lieblingsfilmen. Doch auch Anime-Serien wie "Attack on Titan", "One Punch Man" oder "Haikyu!!" haben es ihm angetan.

    „Vampire Hunter D: Bloodlust“ ist ein viel zu unbekanntes Anime-Highlight, an dem auch Action- und Vampirfilm-Fans ihre helle Freude haben dürften. Den Mix aus Western-, Horror- und Endzeit-Streifen könnt ihr aktuell bei Amazon Prime Video streamen.

    Vielen dürfte die „Vampire Hunter D“-Reihe wenig sagen – und das ist auch gar nicht nötig, denn um „Vampire Hunter D: Bloodlust“ zu feiern, muss man nicht mit der Arbeit von Autor Hideyuki Kikuchi und Zeichner Yoshitaka Amano vertraut sein. Vielleicht befreit es einen sogar ein wenig von eventuellen Erwartungshaltungen, die man an die Verfilmung der Abenteuer des wortkargen Vampirjägers D mitbringt, denn immerhin existiert die bebilderte Romanreihe bereits seit 1983 und wird noch bis heute aktiv fortgeführt. Da hat sich schon eine ganze Menge Lore und ein breites Figurenarsenal angesammelt.

    „Vampire Hunter D: Bloodlust“ ist dabei ein wilder Action-Mix in einem dystopischen Ödland in wunderschönen, klassisch-pompösen Anime-Bildern. Ein wenig so, als hätten „Das letzte Einhorn“ und „Mad Max: Fury Road“ ein Kind bekommen. Und wie schon in George Millers wildem Wüstenritt wird auch hier die Welt zum eigentlichen Star des Films. In diesem atomaren Albtraumszenario scheint einfach nichts unmöglich: Immer neue, faszinierende Kreaturen, unheilvolle Orte und mysteriöse Gefahren werden dem Zuschauer entgegengeworfen.

    Wer sich auf diesen Höllenritt einlassen möchte, der kann das aktuell auf Amazon Prime Video tun, wo ihr „Vampire Hunter D: Bloodlust“ im Abo streamen könnt. Wer keine Prime-Mitgliedschaft besitzt oder sich sowieso lieber physische Datenträger ins Regal stellt, findet alternativ auch eine Blu-ray-Variante bei Online-Anbietern wie Amazon:

    Und darum geht es in "Vampire Hunter D: Bloodlust"

    Die Welt tausende Jahre nach einer atomaren Katastrophe: Die herrschende Klasse der Vampire befindet sich im Niedergang. Auseinandersetzungen, Machtsucht und auch die Arbeit der Jäger hat diese einst so mächtigen Geschöpfe an den Rand der Ausrottung gebracht. Einer von ihnen: Der Vampirjäger D – der selbst ein Dhampir (Das Kind eines Vampirvaters und einer menschlichen Mutter) ist und sich gegen einen fairen Sold ohne zu zögern mit den größten Vampiren misst.

    Ein neuer Auftrag lockt: Der Vampir Meier Link soll die wunderschöne Charlotte, Tochter einer wohlhabenden Familie, gegen ihren Willen entführt haben. Es winkt eine stattliche Belohnung, wenn diese lebend zurückgebracht werden kann. Doch D ist nicht der einzige Kopfgeldjäger, der den Auftrag angenommen hat, auch das Vampirjägerteam der Marcusbrüder nimmt die Spur des Blutsaugers auf. Es beginnt ein gnadenloser Wettlauf...

    Steam-Punk- trifft Vampirfilm-Ästhetik

    „Vampire Hunter D: Bloodlust“ ist wunderschön anzuschauen: Steampunk-Charme trifft auf klassisch-viktorianische Vampirfilm-Bilder und christlich-martialische Symbolik – und das in einem einzigartigen Endzeit-Setting. Hier ist jedes Bild ein detailverliebtes Kunstwerk und strotzt vor Kreativität. Die Verwebung dieser unterschiedlichen Elemente führt nicht etwa zu einem großen Chaos, sondern schafft einen wilden, aufregenden Mix, der allein auf visueller Ebene eine erstaunliche Menge über diese ferne Zukunft verrät – und Neugier auf den Rest der Welt weckt.

    Wenn hier mitten im Ödland zwischen Cyber-Kutschenwagen und blutrünstigen Kreaturen plötzlich die Ruinen alter Zivilisationen stehen, die Überreste einst viel befahrener Highways die Landschaft säumen oder gigantische, aber inzwischen halb zerfallene Satellitenschüsseln in der Ferne auszumachen sind, dann möchte man mehr über die Vergangenheit jener Orte erfahren. Was ist hier geschehen? Der Film macht dabei mehr Fragen auf, als er beantwortet. Aber es ist auch nicht notwendig, eine befriedigende Antwort zu erhalten. Gerade im Nicht-Auserzählen der Welt liegt durchaus ein gewisser Reiz, der die Fantasie des Publikums entfesseln und dieses so bis zum Schluss in seinem Bann halten kann.

    Es ist ein wenig wie bei „Mad Max: Fury Road“, wo zwischen all den krachenden Action-Einlagen eine kurze Szenen reicht, um ein unscharfes Bild von der Welt und dem Leben im Ödland zu zeichnen. Wer erinnert sich nicht an jene Stelzenläufer, die in George Millers Wüstenrenn-Epos für einen kurzen Augenblick zu sehen waren. So und nicht anders sollte sich eine fantastische Welt dem Publikum langsam offenbaren.

    Ein wortkarger Held und krachende Action

    Weitere Parallelen zu „Mad Max: Fury Road“ gibt es auch in der reduzierten Geschichte. Hier lenkt kein unnötiger Story-Ballast von der diegetischen Welt ab – und auch der wortkarge Held verliert kein Wort mehr als unbedingt notwendig. Kurze und äußerst unterhaltsame Action-Einlagen halten dabei die Spannungskurve hoch. Und in diesen geht es auch nicht zimperlich zu: Hier spritzt das Blut und Monster wird auf äußerst kreative Art und Weise der Gar ausgemacht. Wo sonst nehmen die Figuren den Kampf gegen die dunklen Mächte mit Holzpflock-Hämmern und christlichen Panzerwagen auf?

    Erst im finalen Akt, wenn D auf den gefürchteten Vampir Meier Link und die Vampirgräfin Carmilla trifft, bekommen wir eine zusätzliche Exposition geliefert, die jedoch vollkommen überfrachtet wirkt und den Film eher beschwert, als das diese die vielen Fragen in den Köpfen der Zuschauer*innen beantworten könnte. Trotz dieses kleinen Stolpersteins im Schlussakt ist „Vampire Hunter D: Bloodlust“ eine absolute Empfehlung – und das nicht nur für Anime-, sondern auch für Action- und Vampirfilm-Fans.

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