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    "Dune 2": Das Ende des Sci-Fi-Meisterwerks erklärt – von Regisseur Denis Villeneuve höchstpersönlich!
    Joana Müller
    Joana Müller
    -Redakteurin
    Von bildgewaltigen Fantasy-Blockbustern über ruhige Indie-Dramen bis hin zu trashigen RomComs kann sich Joana für alles begeistern - außer Horrorfilme.

    Mit „Dune: Part Two" läuft aktuell die Fortsetzung zu Denis Villeneuves Sci-Fi-Epos „Dune" im Kino und entlässt uns mit einem komplexen Finale. Wir haben den Regisseur nach der Premiere des Films in London getroffen und über das Ende gesprochen.

    Der zweite Teil von Denis VilleneuvesDune"-Saga hat uns in den deutschen Kinos erreicht und nimmt uns wieder mit auf den steinigen Weg von Paul Atreides (Timothée Chalamet) auf dem Planeten Arrakis. Der junge Mann ist nach den Ereignissen aus Teil 1 zerrissen zwischen dem Wunsch nach Rache für den Tod seines Vaters, seiner Loyalität zu den Fremen um die junge Kriegerin Chani (Zendaya) und der ihn schier erdrückenden Prophezeiung, ein Messias zu sein.

    Achtung, ab hier folgen Spoiler zum Ende von „Dune: Part Two”. Wenn ihr den Film noch nicht gesehen habt, kommt am besten erst nach dem Kinobesuch zu diesem Artikel zurück.

    Während Stilgar (Javier Bardem) und die Fremen in Paul den prophezeiten Messias zu erkennen glauben, ist sich Paul dessen bewusst, dass es sich bei der Prophezeiung um eine Geschichte handelt, die gezielt von den Bene Gesserit unter dem Volk der Fremen verbreitet wurde, um sie zu kontrollieren. Chani zweifelt ebenfalls an der Prophezeiung und fürchtet, dass Paul dem Drängen von Jessica (Rebecca Furgeson) und Stilgar nachgibt und die Fremen in einen Heiligen Krieg führt. Paul sieht in seinen Visionen, dass der Krieg für Tausende Menschen tödlich enden wird und er dadurch auch Chani verlieren könnte.

    Schließlich wird Paul durch die nahende Ankunft des Imperators (Christopher Walken) doch dazu verleitet, das Wasser des Lebens zu trinken und damit die Prophezeiung der Bene Gesserit herauszufordern, die über Jahrhunderte Blutlinien gekreuzt haben, um irgendwann einen Mann zu gebären, der in die Vergangenheit all seiner Vorfahren hineinblicken kann. Nachdem Paul das Wasser des Lebens trinkt, ändert sich auch seine Sichtweise und er führt die Fremen in den Krieg gegen die Harkonnen und den Imperator. Doch was sieht er in der Vision, die ihn zum Sinneswandel bewegt? Und warum hält er um die Hand von Prinzessin Irulan an, anstatt bei Chani zu bleiben?

    Genau das haben wir Regisseur und Drehbuchautor Denis Villeneuve gefragt, als wir ihn in London zum Interview getroffen haben.

    Warum gibt Paul der Prophezeiung am Ende nach?

    FILMSTARTS: Gegen Ende des Films verändert sich Pauls Sichtweise, als er das Wasser des Lebens trinkt. Was sieht er in der Vision und was bringt ihn dazu, die Fremen doch in den Krieg zu führen?

    Denis Villeneuve: Wenn Paul in Kontakt mit der Vergangenheit und den Erinnerungen seiner Vorfahren kommt als er das Wasser des Lebens trinkt, ist es wie ein Gift, das die zellularen Erinnerungen in ihm freisetzt. In diesem Sinne trage ich wahrscheinlich die Daten und die Gene meiner Vorfahren in mir und in [Frank Herberts] Buch gibt es die Idee, dass man an diese Erinnerungen herankommt – das ist natürlich Fantasie, es ist nicht wissenschaftlich. Aber das Gift setzt diese Erinnerungen frei. Und so versteht er, wo er herkommt und dass er eine tiefe Sicht auf die Welt in sich trägt, die mit seinem Weg und der Art und Weise, wie Dinge gemacht werden, verknüpft ist und die auch die Seite in ihm freisetzt, die kein Problem damit hat die Fremen auszubeuten um zu überleben. Das ist eine zynischere Weise die Welt zu sehen.

    Warner Bros.
    Paul ist zwischen seinen Visionen und der Liebe zu Chani und den Fremen zerrissen

    FILMSTARTS: Hält er deshalb auch um die Hand von Prinzessin Irulan an, anstatt bei Chani zu bleiben?

    Denis Villeneuve: Um Arrakis zu beschützen und auch seinen Vater zu rächen, muss er einen Deal eingehen. Er muss einen politischen Schachzug machen. Wenn er den Imperator tötet, wird ihn niemand respektieren. Er pokert in diesem feudalen System. Um Macht zu erlangen, muss er heiraten. Das ist eine sehr veraltete Denkweise, aber so ist das politische System in „Dune”. Also hält er um die Hand von Prinzessin Irulan an, um an den Thron zu kommen und die Macht über alles, das Spice und die Dynamiken, zu erlangen. Doch geht sein Plan teilweise schief und so passiert genau das, wovor er Angst hatte: Nämlich der Anfang eines massiven Konflikts zwischen den Fraktionen.

    Die Auswirkung dessen erfahren wir womöglich in einem dritten Teil der Saga, der als Adaption von Frank Herberts Roman „Dune Messiah" entstehen soll. Denis Villeneuves Einschätzung, ob wir schon bald mit diesem dritten Teil rechnen können, lest ihr in den nächsten Tagen hier auf FILMSTARTS.

    Was Denis Villeneuve zur Veränderung der Figur Chani im Gegensatz zu Frank Herberts Romanvorlage inspiriert hat, wie er die Arbeit mit Timothée Chalamet und Zendaya wahrnahm und wie er an den zweiten Teil der „Dune"-Saga herangegangen ist, könnt ihr dagegen schon jetzt hier nachlesen:

    In "Dune 2" hat Denis Villeneuve ein großes Problem der Sci-Fi-Romanvorlage clever behoben: Der Regisseur im FILMSTARTS-Interview

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