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    Vergesst "Top Gun": Dieser Action-Rausch mit Tom Cruise ist noch viel besser – jetzt streamen!
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Fasziniert und berührt werden, aber auch ein stückweit über sich selbst erfahren – darin besteht für Daniel die Magie des Kinos.

    „Top Gun“ ist einer der berühmtesten Filme von Tom Cruise. Weit weniger bekannt ist hingegen der wenige Jahre später erschienene „,Top Gun' mit Autos“ – der für FILMSTARTS-Redakteur Daniel Fabian dennoch ganz klar der bessere Film ist.

    Wohl jeder kennt's: Ein Blockbuster mit Kultstatus, der einem von Freunden immer und immer wieder empfohlen wird, sich unauslöschbar in die Popkultur eingebrannt hat und fast schon als filmische Allgemeinbildung betrachtet wird, wird endlich von der Watchlist gestrichen – und dann? Stellt sich urplötzlich Ernüchterung ein. Das soll dieser Meilenstein sein, von dem alle reden?

    So ähnlich erging es mir vor einigen Jahren mit Top Gun“: Die Action ließ mich kalt, die Romanze ebenso. Die grandiose Musik und die unter anderem durch Quentin Tarantinos weltberühmte Analyse des Films entstandene Theorie um Maverick (Tom Cruise) und Iceman (Val Kilmer) lassen den Kultstatus zwar etwas nachvollziehbarer werden, machen aus dem Flieger-Spektakel aber eben leider noch lange keinen spannenden oder guten Film. Dementsprechend zögerte ich auch lange, auf eine weitere Empfehlung zu hören – und „Tage des Donners“, dem vermeintlichen „,Top Gun' mit Autos“, eine Chance zu geben. Was für ein Fehler…

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    Mein Tipp: Selbst wenn ihr keine „Top Gun“-Fans seid, seht euch unbedingt an, für welchen Film Hauptdarsteller Tom Cruise und Regisseur Tony Scott („True Romance“, „Man On Fire“) vier Jahre später erneut zusammenarbeiteten. „Tage des Donners“ schlägt auf den ersten Blick zwar in dieselbe Kerbe, ist am Ende aber nicht nur der (viel) größere Bruder, sondern im direkten Vergleich auch der weitaus spaßigere und unterhaltsamere Film – den ihr aktuell etwa im Abo bei Paramount+ streamen könnt:

    „Tage des Donners“ ist Action-Kult in Perfektion – produziert vom Dream Team Don Simpson und Jerry Bruckheimer („Beverly Hills Cop“, „Bad Boys“, „The Rocky“), die für das „Top Gun“-Rip-off 1990 stattliche 60 Millionen Dollar und damit viermal (!) so viel Geld wie einst noch für Mavericks Piloten-Abenteuer in die Hand nahmen – um Cruise einmal mehr ins Cockpit zu setzen. Allerdings in das eines Rennwagens.

    Am Ende konnte das Mammutprojekt allerdings nicht einmal halb so viel einspielen wie sein Vorgänger im Geiste. Auch der Klassikerstatus blieb ihm verwehrt. Während der Kritikenspiegel bei MetaCritic (60 von 100 Punkten) besser als bei „Top Gun“ (50 von 100) ausfällt, fallen bei Rotten Tomatoes nur mickrige 38 Prozent der Kritiken positiv aus. Mit 6.1/10 bei der IMDb zählt die Action-Sause zudem zu den am schlechtesten bewerteten Filmen von Cruise – resultierend aus gerade mal knapp 95.000 Bewertungen, was ihn noch dazu zu einem ziemlich unbeachteten Kino-Actioner macht. (Zum Vergleich: „Top Gun“ hält bei gut 500.000 Stimmen!)

    Und die FILMSTARTS-Kritik? Die kommt mit 2 von 5 Sternen auch keiner Empfehlung gleich. Mein Tipp: Schaut trotzdem mal rein!

    "Tage des Donners": Bitte anschnallen!

    Scott erzählt die Geschichte von Cole Trickle – und schickt Tom Cruise damit einmal mehr in ein von Testosteron und dem Geschwindigkeitsrausch angetriebenes Abenteuer, das vom gnadenlosen Action-Duell zum Buddy Movie mit Bromance-Qualität avanciert. Denn „Tage des Donners“ vereinte Cruise nicht nur mit seiner damaligen Freundin (und zukünftigen Frau) Nicole Kidman vor der Kamera, sondern auch mit Marvel-Star Michael Rooker.

    Wenn sich die beiden auf der Rennstrecke und letztlich sogar im Rollstuhl duellieren, oder wenn Robert Duvall als Autobauer mit Benzin im Blut mit seinen Karossen spricht, als wären es Frauen, die er rumzukriegen versucht, dann zelebriert und dekonstruiert Scott die Klischees der Maskulinität damit gleichermaßen – und legt damit eine beeindruckende Gratwanderung hin. Ob man letztlich darüber lachen kann oder ob es einem ganz und gar aus der Seele spricht, ist dabei völlig gleich. Denn diesen Szenen wohnt eine erfrischende Ehrlichkeit inne. „Tage des Donners“ weiß zu jeder Zeit, was für eine Art Film er ist und sein will. Darin liegt letztlich seine große Stärke.

    Dass der Plot dabei zur Nebensache verkommt, ist zu verschmerzen. Denn Scott war seinerzeit stets ein visueller Geschichtenerzähler mit einer einzigartigen Bildsprache. Grandios gefilmte, handgemachte Actionsequenzen, satte Kontraste und der legendäre „Sepia“-Filter, der vor allem vielen Blockbustern in den 80ern und 90ern ein ganz eigenes Flair verlieh – hinterlegt mit den Klängen von Hans Zimmer, Maria McKees „Show Me Heaven“ und den Guns N' Roses. Ja, Tony Scott trägt hier extradick auf – und legt sicherheitshalber noch einmal ein, zwei zusätzliche Schichten nach. Er macht keine Kompromisse, und liefert gerade so ein herrlich simples, aufs Wesentlichste reduziertes und dennoch (bzw. gerade deswegen) so packendes Blockbuster-Feuerwerk, wie man es heute kaum noch zu sehen bekommt.

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