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    "Pina" von Wim Wenders ist deutscher Oscar-Kandidat 2012

    Die Entscheidung ist gefallen: Nach zweitägigen Beratungen entschied sich eine Jury dafür, dass die Dokumentation "Pina" von Wim Wenders als deutscher Beitrag ins Rennen um den Academy Award für den besten nicht-englischsprachigen Film geschickt wird. Damit setzte sich der 3D-Tanzfilm gegen sechs andere Kandidaten durch und darf sich nun Hoffnungen auf eine Oscar-Nominierung machen.

    Eine neunköpfige Auswahlkommission, die jährlich von German Films, der Auslandsvertretung der deutschen Filmbranche, einberufen wird, hat ihre Entscheidung bekannt gegeben, welcher Film als deutscher Beitrag in die Vorauswahl für die Nominierung zum Auslands-Oscar gehen wird. Nach einer Sichtung der insgesamt sieben eingereichten Vorschläge fiel die Wahl auf Wim Wenders "Pina" - und damit erstmals auf eine Dokumentation. Die Jury begründete ihre Entscheidung mit folgenden Worten: "'Pina' ist ein filmisches Gesamtkunstwerk, das Tanz, Musik und Film harmonisch zusammenfügt und dabei über das Dokumentarische weit hinauswächst. Der Film vermittelt eine sinnliche Erfahrung von Tanz und ist ein ausgezeichnetes Porträt einer großen deutschen Künstlerin."

    "Pina - tanzt, tanzt sonst sind wir verloren" (so der vollständige Titel) ist ein Film über die Choreographin Pina Bausch, die mit Wim Wenders befreundet war und im Juni 2009 verstarb, kurz bevor Wenders die Arbeiten zu einem gemeinsamen Tanzfilm aufnehmen wollte. In 3D gedreht mischt die Dokumentation mehrere von Pina Bausch choreographierte Inszenierungen mit Bildern und Tondokumenten aus dem Leben der Künstlerin.

    Wenders und sein Produzent Gian-Piero Ringel zeigten sich erfreut über die Entscheidung der Jury: "Nachdem wir mit 'Pina' viel gewagt und mit 3D Neuland betreten haben, war der großartige Kinoerfolg in Deutschland, sowie gute Besucherzahlen und Kritiken in ganz Europa eine riesige Belohnung. Nun als deutscher Kandidat im Rennen um die Oscars antreten zu dürfen, das ehrt uns sehr. Wir haben mit IFC einen guten Verleiher in den USA und der Kinostart kurz vor Weihnachten in den USA ist für eine Oscar-Nominierung ein optimales Timing."

    Die deutsche Auswahl wird nun an die Academy of Motion Picture Arts & Sciences weitergereicht, die über die Nominierungen entscheiden wird. Am 24. Januar, einem Monat vor der Oscarshow, wird endgültig bekannt gegeben, wer sich berechtigte Hoffnungen auf einen der Goldjungen machen kann. Der bis dato letzte deutsche Film, der (erfolglos) für einen Oscar nominiert wurde, war 2010 "Das weiße Band" von Michael Haneke;  2007 konnte Florian Henckel von Donnersmarck die Auszeichnung für "Das Leben der Anderen" mit nach Hause nehmen. In der vergangenen Oscar-Saison scheiterte der deutsche Beitrag, Feo Aladags "Die Fremde" mit Sibel Kekilli, an der Nominierungshürde.

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