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    "World War Z": Marc Forster erklärt, warum das intime Labor-Ende besser ist als das ursprüngliche Action-Finale in Russland

    "World War Z" ist einer der Top-Hits des Kinosommers 2013. Über 500 Millionen Dollar spielte der Zombie-Film mit Brad Pitt bislang an den internationalen Kinokassen ein. Dabei gab es im Vorfeld reichlich Probleme. So wurde bei Nachdrehs das ursprüngliche Ende des Films komplett verworfen und durch eine neue, intimere Sequenz ersetzt. Im Interview mit movies.com erklärt Regisseur Marc Forster, warum das neue Ende so viel besser ist.

    Achtung: Spoiler zum Ende von "World War Z" im folgenden Artikel.

    Am Ende von "World War Z" findet die von Brad Pitt gespielte Hauptfigur Gerry in einem WHO-Labor heraus, dass man sich vor den Zombies tarnen kann. Diese attackieren nämlich keine Menschen, die sie für todkrank halten. Eigentlich hätte er dies aber nicht in einem Labor, sondern auf dem Schlachtfeld in Russland herausfinden sollen. Regisseur Marc Forster ist aber froh, dass man dieses Ende gestrichen habe.

    Laut dem Regisseur sei diese Szene, die man "Die Schlacht von Moskau" getauft habe, ein riesiger Kampf zwischen Zombies, Gerry und vielen anderen Figuren gewesen, bei dem Gerry plötzlich realisiert hätte, dass ihn die Zombies umgehen, wenn er sich ein Virus injiziert. Die Szene sei massiv gewesen, von der Größe ähnlich dem Geschehen in Israel. Tausende Zombie und riesige Schlachten hätte es inmitten eines nächtlichen Schneesturms gegeben. Man habe sich dann aber dagegen entschieden, weil man der Ansicht sei, dass der Zuschauer nach der Israel-Episode schlachtgesättigt sei und man den Film in eine ruhigere Richtung lenken wollte statt einen weiteren großen Kampf dranzuhängen. Daher habe man das Material verworfen, das laut Forster wohl auch nie das Licht der Welt erblicken wird (abgesehen von ein paar kurzen, doch noch verwendeten Einschüben am Ende von "World War Z"). Der Grund: Man habe die Post-Produktion für diese Szenen auch nie fertiggestellt.

    Der neue Schluss sei ohnehin besser. Das Problem bei der Kampfsequenz in Russland sei gewesen, dass man als Zuschauer sich darin verloren hätte. Es wäre so viel los gewesen, dass man nicht immer nur bei Gerry hätte bleiben können. Beim neuen Ende sei dies möglich, daher sei dies viel spannender. Das neue Ende entspreche auch viel mehr seinem persönlichen Stil, gehe es ihm doch immer um die Figuren und solche ruhigen Momente. Daher sei er begeistert von der Idee gewesen, diese neue Richtung einzuschlagen.

    Wichtig beim neuen Ende sei der Schauspieler gewesen, der den einzigen Zombie spielt, der Brad Pitt alias Gerry in der Schlüsselszene gegenüber steht. Man habe mit Michael Jenn dafür eine sehr gute Wahl getroffen und die richtigen Details, wie einen Ehering an seinem Finger, gefunden. Wenn sich diese beiden Figuren gegenüberstehe sei dies ein Moment unglaublicher Spannung, den man anders nicht hätte erreichen können. Es sei zudem großartig, dass diese Szene in absoluter Stille funktioniere. Es sei das erste Mal in dem Film, dass Gerry wirklich alleine sei und damit der Moment, in dem er zum Helden wird und bereit ist sein Leben für das größere Ganze zu opfern. Die Idee, dass Gerry in dieser Szene mit einem Zombie alleine ist und vorher von seinen Mitstreitern getrennt wurde, sei ihm gekommen. Die Inspiration komme vom Ende von "Alien 3", wo sich Heldin Ripley und ein Alien gegenüber stehen und das Monster sie ignoriert, weil sie schwanger ist.

    "World War Z" erscheint in Deutschland am 7. November 2013 auf DVD und Blu-ray.

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