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    Nächste Runde im "Blau ist eine warme Farbe"-Streit: Regisseur will Kinostart absagen und wollte Hauptdarstellerin Leá Seydoux feuern

    Seit "Blau ist eine warme Farbe" bei den Filmfestspielen von Cannes 2013 die Kritiker und die Jury begeisterte und schließlich mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde, reißen die Meldungen zu dem Drama nicht ab. Es sind allerdings meist Negativschlagzeilen, bei denen Regisseur Abdellatif Kechiche nun die nächste Runde einläutet. In einem neuen Interview verrät er, dass der Film seiner Meinung nach nicht mehr veröffentlicht werden sollte und er Hauptdarstellerin Leá Seydoux feuern wollte.

    Kurz nach dem Triumphzug bei den Filmfestspielen von Cannes 2013 fing es mit den Negativschlagzeilen zu "Blau ist eine warme Farbe" an. Julie Maroh, die Autorin der Comic-Vorlage, kritisierte die expliziten und voyeuristischen Sex-Szenen zwischen den beiden Hauptdarstellerinnen, Mitarbeiter beklagten sich über die miserablen Arbeitsbedingungen am Set und schließlich sagten Léa Seydoux und Newcomerin Adèle Exarchopoulos, die Stars des Films, dass sie nie mehr mit dem Regisseur zusammenarbeiten wollen. Der angesprochene Abdellatif Kechiche feuerte sogleich zurück und kommt seitdem nicht mehr zur Ruhe. Nun nutze er ein neues Interview mit dem französischen Magazin Telerama, um erneut Léa Seydoux  Undank vorzuwerfen.

    In den vorab von Telerama veröffentlichten Interviewauszügen sagt Abdellatif Kechiche, dass der Film seiner Meinung nach gar nicht mehr veröffentlicht werden sollte, weil er so durch den Schmutz gezogen worden sei. Der Gewinn der Goldenen Palme sei ein kurzer Moment der Freude gewesen, doch seitdem werde er nur noch öffentlich gedemütigt und ausgestoßen. Er fühle sich verflucht. Er würde die Kinostarts weltweit am liebsten absagen.

    Die Hauptschuld daran sehe er bei Léa Seydoux. Deren negative Äußerungen hätten dafür gesorgt, dass nicht mehr der Film und die Leistung ihrer Mitschauspielerin Adèle Exarchopoulos im Fokus stehe. Er glaube, dass Seydoux dies mache, um zu überspielen, dass sie nicht natürlich in dem Film wirke. Die Schauspielerin habe von Anfang an am Set Probleme gehabt loszulassen, so Kechiche. Es sei so schlimm gewesen, dass er nach 20 Drehtagen ihr vorgeschlagen habe, das Projekt zu verlassen. Er habe schon über Sara Forestier ("Gainsbourg") und Mélanie Thierry ("The Zero Theorem") als Ersatz nachgedacht. Er habe aber – so der gewohnt selbstbewusste Kechiche – am Ende keine Darstellerin gefunden, die sich von ihm zum Star machen lassen wollte. Daher musste er weiter mit Seydoux arbeiten.

    Wir dürfen gespannt bleiben auf die nächste Runde im Streit, denn es ist wahrscheinlich, dass Léa Seydoux nun ihrerseits wieder auf diese Äußerungen reagieren wird. Zum Glück kann Kechiche zumindest seinen Wunsch nach einem Veröffentlichungsstopp nicht umsetzen, so dass "Blau ist eine warme Farbe", die dramatische Liebesgeschichte zweier Frauen, am 19. Dezember 2013 in die deutschen Kinos kommt. Dann können wir hoffentlich auch wieder mehr über den Film reden, zu dem der folgende Trailer einen schönen Vorgeschmack bietet:

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