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    Kein "Nymph()maniac" in der Türkei: Gremium stuft Lars von Tries Zweiteiler als Pornografie ein

    Die "Nymph()maniac"-Filme seien wegen ihrer expliziten sexuellen Darstellung pornografisch und würden extreme Gewalt gegen Frauen zeigen - das ist die Begründung, mit der laut Blickpunkt:Film die Aufführung von Lars von Triers neuem Werk in türkischen Kinos verboten wird. Kritiker sehen in dem Schritt blanke Zensur.

    Die Debatte über den Grad an Explizitheit der sexuellen Akte in Lars von Triers Sexsucht-Drama "Nymph()maniac 1" und "Nymph()maniac 2" geisterte spätestens seit dem Moment lebhaft durch die Medien, als die ersten Orgasmusgesichtsbilder von Shia LaBeouf, Uma Thurman, Charlotte Gainsbourg & Co. auftauchten. Schnell machte das Wort "Porno" die Runde - dem sich das zuständige türkische Filmgremium (aus Ministeriums-Vertretern sowie einem Psychologen und einem Soziologen) nun Blickpunkt:Film nach angeschlossen hat. Aus seiner Sicht seien beide "Nymph()maniac"-Teile Pornografie und dürfen deswegen nicht im Kino laufen; der geplante Kinostart von "Nymph()maniac 1" am 14. März 2014 ist damit geplatzt.

    Nach Angaben von Blickpunkt:Film begründete das türkische Filmgremium unter dem Vorsitz von Cem Erkul wie folgt: "Der Film ist wegen seiner expliziten Sexszenen pornografisch. Außerdem zeigt er extreme Gewalt gegen Frauen." Ein ehemaliges Mitglied desselben Gremiums, Yamac Okur, meinte dazu, diese Entscheidung sei gleichbedeutend mit Zensur. Der Regisseur Nuri Bilge Ceylan verurteilte das Verbot mit dem Verweis darauf, dass es für derartige Bedenken gegenüber Filmen die Möglichkeiten zur Altersbeschränkung gebe.

    In Deutschland erschien "Nymph()maniac 1" am 20. Februar 2014 - "Nymph()maniac 2" steht uns am 3. April 2014 bevor.

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