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    Fünf Bücher, die unbedingt verfilmt werden sollten

    FILMSTARTS-Volontärin Maike Johnston teilt fünf ihrer Lieblingsbücher, die sie unbedingt verfilmt sehen möchte. Jetzt bist du dran, Hollywood!

    „Glück gehabt“

    (von Alice Sebold)

    Worum geht’s:Die 18-jährige Alice Sebold ist eine strebsame und ehrgeizige junge Frau. Gerade hat sie ihr Studium an der Universität in Syracuse begonnen, als sie eines Abends von einem fremden Mann überfallen und brutal vergewaltigt wird. Nach diesem Tag ändert sich für Alice alles. Sie zeigt ihren Peiniger unmittelbar nach der Tat an, doch die Ermittlungen laufen zunächst ins Leere. Von der Polizei bekommt sie gesagt, sie habe „Glück gehabt“, dass sie überlebt hat. Doch das Überleben fängt erst nach der Tat richtig an. Die junge Frau muss an mehreren Fronten gleichzeitig kämpfen - auf der einen Seite muss sie ihr Trauma verarbeiten, doch andererseits will sie von ihrem Umfeld auch nicht als Opfer wahrgenommen und behandelt werden. Monate vergehen, in denen sie versucht, wieder zu ihrem alten Ich zurückzufinden. Doch das wird noch dadurch erschwert, dass niemand aus ihrem Umfeld so recht damit umzugehen weiß, sich niemand traut, „es“ mal auszusprechen, was Alice wiederfahren ist. Zurück in Syracuse begegnet sie dann völlig unvorbereitet dem Mann, der sie beinahe umgebracht hat und sie ist gezwungen, das Trauma erneut zu durchleben.

    Darum sollte es verfilmt werden: Noch vor der Veröffentlichung ihres bereits verfilmten Erfolgsroman „In meinem Himmel“ (Regie: Peter Jackson) schrieb Alice Sebold in „Glück gehabt“ erst einmal ihre eigene Geschichte auf. Im Gegensatz zu der fiktiven Geschichte der Lucy Salmon, die nach ihrer Ermordung in eine Art phantastische Zwischenwelt zwischen Himmel und Erde gelangt und von dort aus ihre Hinterbliebenen beobachten kann, schildert Sebold ihre Erfahrungen in „Glück gehabt“ so realistisch und eindringlich, dass es weh tut.

    Zwar hat sie das Martyrium überlebt, jedoch wird dem Leser klar, dass es ein Leben vor und nach der Tat gibt und dass sich dieses neue Leben hart erkämpft werden muss. Doch Sebold ist kein „Opfer“ und widerspricht dem Opfer-Bild, das sich in der Gesellschaft manifestiert hat, mit ihrem Kampfgeist und ihrem unbändigen Willen zu überleben - während genauso wie nach der Tat. Ein Film über eine solch sensible Thematik zu drehen ist mit Sicherheit keine leichte Aufgabe und es sollte in keinem Fall dazu dienen, das Schicksal einer Frau im kommerziellen Sinne zu melken. Doch Sebolds Intention war es, dass mehr über das Thema Vergewaltigung gesprochen und weniger tabuisiert wird, da es Millionen von Frauen gibt, die davon betroffen sind. Ein Film, der auf dieser wahren Begebenheit basiert, würde uns diesem Ziel zumindest einen Schritt näherbringen.

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