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    Bombenfund verhinderte beinahe Woody Harrelsons Live-Film "Lost In London"

    Übertragen in 550 Kinos in den USA, eins in Großbritannien und leider keins in Deutschland, inszenierte Woody Harrelson in der vergangenen Nacht sein Regiedebüt „Lost In London“. Doch der erste Live-Kinofilm der Geschichte wäre beinahe gescheitert.

    Lionsgate

    Von 2.00 Uhr bis 3.40 Uhr in den frühen Morgenstunden des heutigen 20. Januar 2017 drehte Woody Harrelson mit „Lost In London“ nicht nur sein Regiedebüt, sondern auch den ersten Live-Kinofilm der Geschichte. In einer durchgehenden Einstellung gefilmt, wurde das Geschehen direkt in 550 amerikanische Kinos übertragen. Aufgrund der nächtlichen Uhrzeit beteiligte sich in Europa allerdings nur ein einziges britisches Kino an dem Experiment. Dieses wäre in letzter Sekunde fast noch gescheitert – wegen eines Bombenfundes.

    Das Finale von „Lost In London“ spielt nämlich auf der Waterloo-Brücke und diese wurde gestern Abend kurzfristig gesperrt – nachdem eine alte Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden wurde. Harrelson und Co. kamen wohl kräftig ins Schwitzen, denn erst kurz vor dem Beginn des Films wurde die Brücke wieder freigegeben: „Dieses Ding war 70 Jahre dort und die entdecken es heute Nacht? Das ist unmöglich!“, zeigte sich Harrelson nach dem Dreh in einem Q&A, das im Kino noch zusätzlich übertragen wurde (via BBC), fassungslos.

    Insgesamt lief sein Projekt dann aber ziemlich pannenfrei. Nur an einer Stelle verpasste ein Schauspieler seinen Einsatz, der den die Hauptrolle bekleidenden Harrelson eigentlich bei einem Telefongespräch unterbrechen musste. Da der Kollege nicht rechtzeitig kam, musste Harrelson ein bisschen improvisieren. Es habe sich in dem Moment angefühlt, als hätte das so verlängerte Telefonat Minuten gedauert, so der Schauspieler. In Wirklichkeit waren es aber nur einige Sekunden.

    „Lost In London“ basiert auf einer verrückten Nacht, die Woody Harrelson in der britischen Hauptstadt erlebte und die für ihn im Gefängnis endete. In der originalen Geschichte spielte auch Leonardo DiCaprio eine wichtige Rolle. Im Film bekleidet Owen Wilson diesen Part. Harrelson findet sich zu Beginn der Handlung plötzlich mitten in einem Sexskandal wieder, als Klatschblätter von einer Orgie des Stars mit drei Frauen berichten. Statt sich um seine Frau und seine Kinder zu kümmern, die im Hotel sitzen, macht er erst einmal Party mit einem iranischen Prinzen, landet dabei mitten in einer Schlägerei und auch noch in einer Verfolgungsjagd.

    Bei dem sehr aufwändig gedrehten Projekt waren über 30 weitere Schauspieler, über 300 Statisten und 325 Crew-Mitglieder an 24 verschiedenen Schauplätzen tätig. Gedreht wurde in einer Einstellung (ähnlich wie bei „Victoria“). Über vier Wochen wurde geprobt. Die Zukunft des Kinos sieht Harrelson in seinem Live-Experiment aber nicht. Laut der BBC erklärte er, dass wenn jemand auf die Idee käme, dies auch zu machen, müsse er nur mit ihm plaudern. Er werde es der Person dann schon ausreden.

    „Lost In London“ soll übrigens nun einen normalen Post-Produktionsprozess durchlaufen und dann anschließend auch noch ganz regulär veröffentlicht werden. Beim Europäischen Filmmarkt am Rande der Berlinale 2017 sollen dabei die Rechte veräußert werden.

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