„Komm und sieh“ (Elem Klimov, 1985)
Um die Darstellung des Schreckens geht es in nahezu jedem Kriegsfilm, doch nur wenigen gelang es besser und intensiver, diese auch tatsächlich auf der Leinwand spürbar zu machen als Elem Klimov in seinem erschütternden Kriegsdrama „Komm und sieh“. Die Junge Fljora (Aleksei Kravenko) versucht während des Zweiten Weltkriegs in Weißrussland die Angst vor den anrückenden deutschen Truppen zu verdrängen, wird aber von der Roten Armee später als Späher im Partisanendienst eingesetzt und droht, langsam den Verstand zu verlieren. „Komm und sieh“ ist atmosphärisch so dicht inszeniert, dass einem oft das Blut in den Adern gefriert. Klimov etabliert ein Klima von Misstrauen und Angst, bevor sich mit der Ankunft der Wehrmacht das Tor zur Hölle öffnet und ein Inferno aus Zerstörung, Geschrei und Tod entfesselt wird, bei dem die Kamera immer ganz nah am Geschehen bleibt und dem Zuschauer keine Gnade gewährt.