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    "The Walking Dead": Dieses Detail offenbart viele Probleme der Zombie-Serie

    In „The Walking Dead“ gibt es sicherlich viele Logiklöcher und Kontinuitätsfehler – aber einige davon werden einem erst wirklich bewusst, wenn man sich ein bestimmtes Detail vor Augen führt: In der Serie vergeht viel zu wenig Zeit.

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    Achtung: Spoiler zur achten Staffel von „The Walking Dead“!

    Bereits seit geraumer Zeit wundern sich viele „Walking Dead“-Fans darüber, dass noch immer nichts von Maggies (Lauren Cohan) Schwangerschaft zu sehen ist, obwohl die Episode der sechsten Staffel, in der sie ihrem mittlerweile ermordeten Ehemann Glenn (Steven Yeun) die freudige Nachricht mitteilt, bereits vor über zwei Jahren erstmals über die Fernsehbildschirme flimmerte. Der Grund dafür ist simpel: Seit Staffel vier ist innerhalb der Serie kaum Zeit vergangen. Sogar so wenig, dass viele Handlungspunkte und Charakterentwicklungen der letzten Staffeln kaum noch Sinn ergeben, wenn man die Zeitlinie im Hinterkopf behält.

    Wie viel Zeit ist bei "Walking Dead" vergangen?

    Ein fleißiger Reddit-User arbeitete kürzlich heraus, dass seit dem Angriff des Governors (David Morrissey) auf das Gefängnis, in der die Truppe um Rick (Andrew Lincoln) eine Weile lebte, sowie dem Tod Hershels (Scott Wilson) lediglich vier Monate vergangen sind. Gestützt wird dies von den Aussagen Chris Hardwicks, der in der vorletzten Ausgabe seiner „Walking Dead“-Talkshow „Talking Dead“ betonte, dass seit der ersten Episode der siebten Staffel tatsächlich nicht mehr als ein Monat vergangen sei. Und die soeben beendete achte Staffel nahm im Gegensatz zur vorherigen sogar nochmal Tempo raus: In der sechsten Folge „Der König, die Witwe und Rick“ spricht Michonne (Danai Gurira) davon, dass seit dem Angriff auf Negans Sanctuary in der ersten Episode nur „ein Tag und ein halber“ vergangen seien.

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    Das englischsprachige „Walking Dead“-Wiki führt sogar eine vollständige Timeline an, laut der sich die Ereignisse der vergangenen zwei Staffeln in nur 20 Tagen zugetragen haben sollen, während seit Ausbruch der Zombie-Epidemie insgesamt 620 Tage ins Land zogen. Natürlich handelt es sich dabei lediglich um inoffizielle Angaben, weshalb sie mit Bedacht genossen werden sollten. Fest steht jedoch, dass in der Serie gefühlt deutlich mehr Zeit verstrichen zu sein scheint, als es tatsächlich der Fall sein soll.

    Das Problem mit den Kinderdarstellern

    Am offensichtlichsten wird diese Diskrepanz, wenn man sich die Darsteller der Kinder und Jugendlichen bei „The Walking Dead“ anschaut. Vor allem der nun tragisch verstorbene Carl (Chandler Riggs) durchwanderte in den wenigen Monaten, die zuletzt in der Serie verstrichen, das gesamte Tal der Pubertät, reifte vom Kind zum Mann. Ganz ähnlich ist es auch mit der in Staffel sechs zur Serie gestoßenen Enid, deren Darstellerin Katelyn Nacon seitdem sichtlich älter geworden ist.

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    Und auch Carls kleine Schwester Judith, deren Geburt im Gefängnis höchstens ein Jahr her ist, hat im Laufe der siebten und achten Staffel erstaunlich an Körperfülle zugenommen. Über diese Kontinuitätsprobleme kann man als Zuschauer immerhin noch gut und gerne hinweg sehen, schließlich können auch die Macher der Serie ihre jungen Schauspieler kaum vom Altern abhalten.

    Wunderheilung bei "The Walking Dead"

    Ein weiterer Punkt, der durch die kurze Zeitspanne der letzten Staffeln besonders deutlich wird, wiegt da schon schwerer: Bei „The Walking Dead“ kommt es immer wieder zu seltsamen Fällen von Wunderheilung. So verliert Carl in der neunten Episode der sechsten Staffel durch einen Kopfschuss sein Auge – und nur wenig später ist diese brutale Wunde verheilt, bereitet ihm keine großen Probleme mehr.

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    Doch nicht nur der Sohn von Rick Grimes verfügt über solche Fähigkeiten. Auch der Vater selbst sowie Rosita (Christian Serratos) scheinen erstklassiges Heilfleisch zu besitzen: Ihre Schusswunden aus dem Finale der siebten Staffel behindern sie mit Beginn von Staffel acht nicht mehr. Und das, obwohl dazwischen kaum Zeit vergeht.

    Charakter-Achterbahn

    Die größten Probleme offenbaren sich jedoch, wenn man auf die Handlungsbögen und Charakterentwicklungen der einzelnen Figuren schaut und sich dabei ins Gedächtnis ruft, in welch Windeseile diese vollführt werden. Exemplarisch kann dafür Carl in Staffel sieben und acht stehen: In der zweiten Hälfte der letztjährigen Staffel macht sich der Junge noch selbst auf den Weg zum Sanctuary, um dort Negan (Jeffrey Dean Morgan) auszuschalten, bevor sich seine Meinung in der achten Staffel um 180 Grad wendet. Er setzt sich plötzlich dafür ein, dass Rick Frieden mit dem Baseballschläger schwingenden Sadisten schließt und ist wohl schlussendlich auch derjenige, der für die Entscheidung seines Vaters verantwortlich ist, Negan zu verschonen.

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    Diese Charakterentwicklung ist per se nicht verkehrt – allerdings ist es nur wenig glaubwürdig, dass Carl Negan in nur knapp einer Woche verzeiht, seinen Groll vollständig über Bord wirft und stattdessen vehement für einen Friedensschluss beider Parteien eintritt. Auch das stetige Hin und Her zwischen skrupelloser Killermaschine und pazifistischem Philosophen, das Morgan (Lennie James) seit geraumer Zeit durchmacht, wirkt in einer so kurzen Zeitspanne bestenfalls wie eine wiederkehrende pubertäre Stimmungsschwankung.

    Insgesamt spielt der zeitliche Rahmen, in dem sich die jüngsten Staffeln von „The Walking Dead“ bewegten, zum Glück nur eine sehr untergeordnete Rolle und die Kontinuitätsprobleme werden erst wirklich deutlich, wenn man sich die eigentlich erzählte Zeit bewusst macht. Da es aber sowieso nahezu unmöglich ist, den Überblick zu behalten, wie viel Zeit innerhalb der Serie vergeht, sollte man sich darüber wohl nicht zu sehr aufregen.

    Die gesamte achte Staffel von „The Walking Dead“, die am vergangenen Sonntag mit der Episode „Zorn“ zu Ende ging, ist über die Streaming-Dienste Sky Ticket, Sky Go und Sky On Demand abrufbar.

     

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