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    Heute im TV: Dieser Film ist pure Kinomagie – vorausgesetzt, man schaut ihn in der richtigen Version!
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Berührt und fasziniert zu werden, aber auch etwas über sich selbst lernen – das bedeutete Kino schon immer für Daniel. Darum machte der einstige Sozialarbeiter am Ende seine Leidenschaft auch zum Beruf.

    Er entführt in eine bezaubernde, faszinierende Welt – mit opulenten Kostümen, aufwändigen Sets und einer Extraportion Charme und Authentizität, die in der deutschen Synchronfassung aber leider völlig untergeht. „Brooklyn“, heute Abend auf Sixx.

    Lionsgate

    +++ Meinung +++

    Ich kenne das nur zu gut: Der Arbeitstag war lang, man kommt völlig fertig nach Hause und will sich eigentlich nur noch auf der Couch breit machen – und bloß nicht mehr denken müssen! Selbst als O-Ton-Verfechter, der Filme aus Authentizitätsgründen immer versucht in der Originalsprache zu sehen (bzw. zu erleben), ertappe ich mich immer wieder, wenn ich abends dann mal doch keinen Bock auf Untertitel hab. Ja, dann tut's auch mal die deutsche Fassung – immerhin haben wir wohl auch die besten Synchronsprecher*innen weltweit. Da kann man ruhig mal ein Auge zu drücken. Im Falle von Brooklyn - Eine Liebe zwischen zwei Welten“, den Sixx am heutigen 8. März 2022 ab 20.15 Uhr zeigt, ist das allerdings ein wenig anders.

    Um eines gleich vorwegzunehmen: Der Film ist Balsam für die Seele und alleine deswegen schon mal genau das Richtige an Tagen wie diesen, in denen das weltpolitische Geschehen in seinen Grundfesten erschüttert wird. Wer die Möglichkeit hat, sollte sich die heutige TV-Ausstrahlung aber dennoch sparen und den Film alternativ besser streamen – etwa bei Disney+ (im Abo) oder Amazon Prime Video (gegen Aufpreis). Dort nämlich könnt ihr den Film so erleben, wie er am besten funktioniert.

    » "Brooklyn" bei Disney+*

    » "Brooklyn" bei Amazon Prime Video*

    Was das genau heißt? Nun, während wir in der Regel davon abraten, gute Filme im TV zu schauen, weil diese oftmals nur in einer gekürzten Version gezeigt werden, ist der Fall hier ein wenig anders. Denn John Crowley („Boy A“, „True Detective“) entführt sein Publikum in eine vergangene Zeit, eine faszinierende Welt – und zwar das New York der 50er-Jahre –, die nicht nur mit prachtvollen Sets und eleganten Kostümen zum Leben erweckt wird. Vor allem der Kontrast aus Irland, wo die Protagonistin Ellis (Saoirse Ronan) herkommt und Amerika, wo sich besagte junge Dame ein neues Leben aufbauen will, entfacht eine ganz eigene, ungemein spannende Dynamik, die „Brooklyn“ so besonders macht. So richtig zur Geltung kommt das allerdings nur im Originalton:

    „Brooklyn“ ist visuell beeindruckendes, herzerwärmendes Romantik-Kino, das vor allem im irisch-englischen Originalton aus dem Genre-Einheitsbrei heraussticht. Den Unterschieden zwischen den Iren und den Amerikanern, nicht zuletzt auch kulturell, wird vor allem sprachlich Ausdruck verliehen. Denn die aufgeweckten Dialoge sind nicht nur ungemein kurzweilig, sondern mit jeder Menge „amüsanter Einzelheiten veredelt“, um aus unserer 4-Sterne-Kritik zu „Brooklyn“ zu zitieren. Und genau die machen den Unterschied.

    Brooklyn - Eine Liebe zwischen zwei Welten

    Wer sich auf die Geschichte von Ellis voll und ganz einlassen will, auf ihre Reise eines Lebens zwischen zwei Welten, und letztlich auch zwischen zwei Männern (Domhnall Gleeson und Emory Cohen), und sich der ebenso wunderschönen wie melancholischen Erzählung voller Herzschmerz hingeben will, kommt nicht drum herum, den Film im Original zu schauen. Ja, selbst wer der englischen Sprache nur bedingt mächtig ist, wird den Mehrwert erkennen – und tiefer in das zauberhaft-irische New York vergangener Tage eintauchen können als es mit einer Übersetzung je möglich wäre.

    Der Film war 2016 übrigens für drei Oscars nominiert – interessanterweise aber nicht etwa für seine famose Ausstattung, sondern in den Kategorien Bester Film, Bestes adaptiertes Drehbuch sowie Beste Hauptdarstellerin. Und Saoirse Ronan hätte sich den Goldjungen auch durchaus verdient gehabt. Die in New York geborene Schauspielerin, die übrigens irische Eltern hat, spielt hier nämlich nicht nur großartig wie immer (mit ihren 28 Jahren gehen bereits vier Oscarnominierungen auf ihr Konto), obendrein packt sie auch noch den tiefsten irischen Akzent aus ihrem schauspielerischen Trickkistchen, den man sich nur vorstellen kann – und dem zumindest der Autor dieses Artikels stundenlang lauschen könnte.

    Zum Vergleich zum obigen O-Ton-Trailer könnt ihr hier auch noch in die deutschsprachige Vorschau zu reinschauen:

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