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    In diesem blutigen FSK-18-Marvel-Kracher sollte Morbius auftreten – und das schon vor mehr als 20 Jahren!
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Ohne Zack Snyder und die "Fast & Furious"-Reihe wäre das moderne Blockbusterkino nicht nur leiser, sondern auch weitaus weniger zärtlich.

    Nach vielen Verschiebungen läuft „Moribus“ mit Jared Leto gerade in den deutschen Kinos. Ursprünglich sollte der Marvel-Vampir aber bereits viel früher auf der Leinwand auftreten – und zwar schon 1998 in „Blade“ mit Wesley Snipes.

    Sony Pictures

    Rund 50 Jahre hat es gedauert, bis es Dr. Michael Morbius seit seinem ersten Comic-Auftritt in „The Amazing Spider-Man #101“ mit „Morbius“ 2022 auch auf die Leinwand geschafft hat. Seit Anfang der 2000er-Jahre wird jedoch darüber gesprochen, den Marvel-Vampir bereits in die Kinos zu bringen. Ausgangspunkt war die Zusammenarbeit von Marvel und Artisan Entertainment, die fünfzehn Marvel-Titel filmisch adaptieren wollten. Früchte hat dieser Deal allerdings niemals getragen.

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    Doch schon vor diesem Plan sollte Morbius seinen ersten Leinwand-Auftritt 1998 am Ende von „Blade“ mit Wesley Snipes in der Hauptrolle bekommen. Eine entsprechende Szene wurde sogar abgedreht, schaffte es aber letztlich nicht in den fertigen Film, fand aber später seinen Weg ins Netz (den Clip findet ihr weiter unten). Der entfernte Morbius-Moment aus „Blade“ läuft dabei folgendermaßen ab:

    Nachdem Blade den Kampf gegen Deacon Frost (Stephen Dorff) für sich entschieden hat, trifft sich der Vampirjäger mit Karen (N'Bushe Wright) auf einem Dach. Karen, die sich selbst von der Vampir-Infektion geheilt hat, bietet auch Halb-Vampir Blade an, ihn zu heilen. Er lehnt ab und schlägt ihr hingegen vor, ein noch stärkeres Serum gegen seinen Blutdurst zu entwickeln, da er seine außergewöhnlichen Fähigkeiten noch benötigt, um auf Vampirjagd zu gehen. Danach wechselt der Film in der finalen Fassung nach Moskau, wo Blade einige russische Vampire zu Kleinholz verarbeitet.

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    Ursprünglich war das Gespräch auf dem Dach zwischen Blade und Karen jedoch etwas länger angedacht. Nachdem Blade erklärt, dass er seine Kräfte noch für seinen Job braucht, entgegnet Karen trocken „You're On The Clock“ (auf Deutsch etwa „Deine (Arbeits-)Zeit läuft“) und weist Blade dabei auf eine düstere Gestalt auf einem nahe gelegenen Gebäude hin, die das Gespräch der beiden beobachtet. Dabei handelt es sich um niemand Geringeren als Morbius! Das ist an der Gestalt selbst zwar nur schwer zu erkennen, wurde von Drehbuchautor David S. Goyer später aber in einem DVD-Kommentar noch einmal bestätigt.

    Hier könnt ihr euch die Szene (in ziemlich grauenhafter Qualität) anschauen:

    Ein erstes MCU mit Blade und Morbius

    Hätte man sich dazu entschieden, die Szene im Film zu lassen, hätte „Blade“ das obligatorische Sequel-Setup vorweggenommen, für das das MCU heute bekannt ist: Es wird ein Charakter angeteast, der erst in Zukunft von Relevanz ist (und später vielleicht sogar einen eigenen Film bekommen könnte). Damit hätte es also quasi zu einer Vorabversion des Marvel Cinematic Universe kommen können, die nicht mit Iron Man und Co. in Verbindung gebracht werden würde, sondern sich in erster Linie an ein erwachsenes Publikum richtet, so wie es „Blade“ getan hat, der viele Jahre auf dem Index stand, inzwischen aber mit einer FSK-18-Freigabe versehen wurde.

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    Warum aus den Plänen nichts wurde, hat David Goyer ebenfalls im DVD-Bonusmaterial beantwortet. Der Auftritt von Morbius sollte eine Fortsetzung einleiten, in der Blade auf den Living Vampire trifft, der eigentlich der Hauptgegner in „Blade II“ werden sollte. Das war die Idee von Goyer und Regisseur Stephen Norrington (Fun Fact: Norrington selbst verkörperte Morbius in der geschnittenen „Blade“-Miniszene). Als Norrington das Projekt jedoch verließ und Guillermo Del Toro übernommen hat, wurde dieser Ansatz über Bord geworden, da Del Toro sein ganz eigenes Ding durchziehen wollte. Mit Erfolg, denn „Blade II“ gilt bei vielen Fans als Highlight der Trilogie.

    "Morbius" im Podcast

    Falls ihr noch überlegt, ob ihr euch „Moribus“ im Kino anschauen solltet, gibt euch die entsprechende Leinwandliebe-Ausgabe des FILMSTARTS-Podcasts eine eindeutige Antwort darauf. Sebastian, Markus und Tobias lassen dabei nämlich kaum ein gutes Haar an dem Marvel-Blockbuster. Aber hört selbst rein:

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