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    Heute zum ersten Mal im TV: Dieser Sci-Fi-Thriller von 2020 ging im Kino völlig unter!
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Fasziniert und berührt werden, aber auch ein stückweit über sich selbst erfahren – darin besteht für Daniel die Magie des Kinos.

    Nachdem sie sich mit Filmen wie „Lourdes“ und „Amour Fou“ international einen Namen machte, drehte Jessica Hausner mit „Little Joe“ ihren ersten englischsprachigen Film, der in Cannes Premiere feierte. Heute läuft der Sci-Fi-Thriller erstmals im TV.

    The Coproduction Office

    Jessica Hausner gilt als eine der wenigen Filmemacherinnen Österreichs, die den Sprung auf die internationale Bühne geschafft haben. Nachdem sie bereits mit „Lovely Rita“ (2001) und „Hotel“ (2004) von sich reden machte, präsentierte sie ihre späteren Filme allesamt auf einigen der renommiertesten Filmfestivals der Welt – etwa „Lourdes“ in Venedig oder „Amour Fou“ in Cannes. Mittlerweile ist sie nicht nur Teil der AMPAS (Academy Of Motion Picture Art And Sciences), die bekanntlich die Oscars vergibt, sondern drehte mit „Little Joe - Glück ist ein Geschäft“ auch ihren ersten englischsprachigen Film – der 2019 zwar sogar ins Rennen um die Goldene Palme ging, an den hiesigen Kinokassen aber ziemlich baden ging (zum Startwochenende verirrten sich gerade einmal 4.000 Menschen dafür ins Kinodunkel).

    Wer den Film auf der Leinwand verpasst und bislang auch im Heimkino nicht nachgeholt hat, hat ab sofort Gelegenheit, ihn ganz besonders bequem nachzuholen: „Little Joe“ feiert am heutigen 11. Mai 2022 (20.15 Uhr) seine Free-TV-Premiere auf arte. Alternativ steht der Film bis zum 17. Mai außerdem aber auch in der Mediathek des Senders als Stream zur Verfügung.

    Darum geht's in "Little Joe - Glück ist ein Geschäft

    Alice (Emily Beecham) liebt ihren Job im Gewächshaus. Ja, allgemein führt die alleinerziehende Wissenschaftlerin gemeinsam mit ihrem Sohn Joe (Kit Connor) ein glückliches und ziemlich unbeschwertes Leben. Und dann gelingt ihr mit ihrer Forschung auch noch ein Durchbruch: Es gelingt ihr, eine Pflanze zu erschaffen, deren Duft bei der optimalen Raumtemperatur die Menschen um sie herum glücklich macht. Und natürlich benennt sie die purpurrote Zinnoberpflanze auch nach ihrem Sohn: Little Joe.

    Ohne genau zu wissen, welche Auswirkungen ihre Kreation auf Menschen oder Tiere aber ganz genau hat, beschließt sie, eines der Gewächse mit nach Hause zu nehmen – mit schrecklichen Folgen. Denn ihre Schöpfung scheint keineswegs so harmlos zu sein wie ursprünglich angenommen…

    "Die Körperfresse kommen" trifft "Black Mirror"

    „Der Plot ist schnell durchschaut und trotzdem erklärt andauernd jemand etwas. So entwickelt die zumindest in Ansätzen starke Inszenierung nur selten ihr volles Potenzial“, schreibt Chefkritiker Christoph Petersen unter anderem in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik zu „Little Joe“, in der es am Ende durchschnittliche 2,5 von 5 möglichen Sternen gab.

    Das Sci-Fi-Thriller-Drama hat vor allem visuell einiges zu bieten, beginnt etwa mit großartigen Kamerafahrten und lebt so nicht zuletzt auch von Hausners gewohnt strengem Kompositionsstil. Doch je länger der Film dauert, desto mehr verlieren die diabolisch anmutenden Blumen ihre hypnotische Wirkung. Der eindringliche Score kann dem zwar immerhin ein Stück weit entgegenwirken, ändert am Ende aber auch nichts daran, dass das inhaltliche Potenzial der spannenden Idee nur im Ansatz ausgeschöpft wird.

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    Spannende Themen wie toxische Männlichkeit oder das Glück als höchstes Gut in einer modernen Gesellschaft werden zwar immer wieder angeschnitten, bleiben letztlich aber Randerscheinungen in einer Geschichte ohne allzu große Überraschungen. Wirkt „Little Joe“ anfangs also noch ein wenig wie „Die Körperfresser kommen“ (nur eben mit Blumen), erinnert er schlussendlich eher an eine durchschnittliche „Black Mirror“-Folge.

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