Gestern Abend war mir mal wieder nach Kino, aber es lief nichts was mich besonders interessierte. "The Book of Eli" klang allerdings ganz interessant und so sah ich mir diesen Film mal an. Und der Kinobesuch hat sich tatsächlich gelohnt, denn trotz kleiner Schwächen ist "The Book of Eli" sehr unterhaltsam.
Die Story spielt im Jahr 2044 und die Welt ist ein Trümmerhaufen. Es leben nicht mehr viele Menschen und Dinge wie Wasser sind ein sehr kostbares Gut geworden. Gleich schon der Anfang ist visuell atemberaubend und sehr gelungen. In den ersten Filmminuten wird kaum gesprochen. Es dauert auch nicht lange bis es zur ersten Actionszene kommt und hier lernt man dann die Vorgehensweise von Eli kennen. Schnell und ohne Kompromisse. Sehr stark das Ganze. Die Geschichte erinnert teilweise etwas an "Mad Max" und hat mich stellenweise auch an "The Stand" erinnert. Dabei ist "The Book of Eli" aber keine stumpfe Kopie und ist schon als eigenständig anzusehen. Hier und da gibt es immer wieder kleine Zitate. So wäre da auch eine Szene, welche mich an "Mad Max 2" einnert hat, als eine Frau mit ihrem Mann überfallen wird, nur diesmal wird ihr nicht geholfen.
Die Story an sich ist ziemlich simpel und nicht weiter tiefgründig. Dennoch lassen sich kleine philosophische Szenen erkennen. Außerdem ist "The Book of Eli", gerade in der zweiten Hälfte, sehr religiös gehalten. Dieses wird teilweise wirklich ausgereizt (gerade am Ende) und es wird garantiert nicht jedem Zuschauer gefallen. Ich halte nicht viel von Religion, doch mich hat es trotzdem nicht gestört. Außerdem versucht "The Book of Eli" nicht einem irgendeinen Glauben aufzudrücken.
Richtig toll fand ich die Darsteller. Denzel Washington mag ich sowieso sehr gerne sehen und er spielt seine Rolle hier einfach toll. Sein Gegenspieler wird von Gary Oldman verkörpert, und auch dieser spielt sehr überzeugend. Gerade wenn die beiden zusammen zu sehen sind, ist es eine Freude. Mila Kunis konnte mich ebenfalls überzeugen. Am Ende sieht man nochmal kurz Malcolm McDowell, welcher zwar wirklich nur ein paar Minuten Leinwandzeit bekommt, aber auch zu gefallen weiß. Die Charaktere sind teilweise ziemlich dünn. So könnte man die Figur des Eli in seiner Charakterisierung schon fast belanglos nennen. Man weiß eigentlich nur seinen Namen (und auch das erst später) und viel mehr Information bekommt man über diese Figur nicht. Das stört hier allerdings nicht im Geringsten, weil es irgendwie zum Film gehört, und es mir, so wie es ist, gut gefallen hat.
Die Inszenierung ist sehr gut. Die kurzen Actionszenen sind wirklich passend in Szene gesetzt und haben mir sehr gefallen. Die ganze Optik ist sehr überzeugend. Dadurch entsteht auch eine echt tolle apokalyptische Atmosphäre, welche mehr als gelungen ist. Fast jedes Bild schreit nach Endzeit. Toll! Dazu gibt es einen passenden und gelungenen Score.
Der Unterhaltungsfaktor ist gut bis sehr gut. Gerade die kurzen Actionszenen haben mir sehr gefallen. Diese sind immer rasant gemacht und kommen schnell auf den Punkt. Hier darf auch einiges an Blut fließen, denn "The Book of Eli" ist auf keinen Fall harmlos. Es ist allerdings schön, dass der Film nie zu einem reinen Actionreißer verkommt und die Action immer passend ist.
Fazit: "The Book of Eli" bietet eine Mischung aus viel Endzeitfilm, etwas Westernflair, einer gute Portion kurzer Actionszenen mit kleinen Splattereinlagen und einer fantastischen Story mit einem etwas zu dominanten religiösem Hintergrund. Wer sich durch letzteres nicht abschrecken lässt bekommt einen toll inszenierten Film mit einer herausragenden Atmosphäre und toll aufgelegten Darstellern geboten. Mir hat's gefallen!