Johanna - Köchin aus Leidenschaft: Kritiken

Die Geschichte von "Johanna - Koechin aus Leidenschaft" ist schnell erzählt und keineswegs neu in der deutschen Fernsehwelt: Eine treusorgende Ehefrau findet sich nach dem Betrug ihres Gatten vor einem Scherbenhaufen wieder, mausert sich zur erfolgreichen Geschäftsfrau und findet unterwegs eine neue Liebe. Während ähnliche Filme (z.b. Herzdamen) aber als leichte, amüsante Kost durchgehen, hat diese humorlos inszinierte Liebes"komödie" kaum Biss. Klischeebeladen dümpelt der Film dahin, ohne an den tatsächlichen Konflikten einer solchen Problematik auch nur zu kratzen. Der Ehemann bricht fünf Minuten nach einem Liebesschwur aus seiner perfekten Ehe aus, die Kinder nehmen den Verrat ihres Vaters mit stoischer Gelassenheit zur Kennis und adoptieren jeden "Stiefvater", der ihnen derzeit gerade präsentiert wird. Ebenso unglaubwürdig kommt der plötzliche Karriereaufschwung der "neuen" Johanna daher. Von absoluter Anfängerin schwingt sich die Gastwirtin innerhalb weniger Wochen zur Sternköchin empor - allein fußend auf der Erklärung von Olivenölsorten. Mein tiefster Respekt.

Die dabei ständig ausführlich zitierten, kulinarischen Schöpfungen wirken dabei auf Dauer ermüdend ebenso wie die holzschnittartigen Figuren und die tiefe Naivität der Hauptrolle.



Und nach dem obligatorischen Happy End bleibt die Erkenntnis, dass Johanna eigentlich gar nichts selbst bewegt hat, schon gar nicht aus Leidenschaft - sie hat sich nur von anderen Männern den Weg zeigen lassen, als bisher. Eine schwache Lektion.