Neueste Kritiken: Tomboy

Celine Sciamma schuf mit "Tomboy" eine sehr gefühlvolle, wie auch zeitgenössische Studie, deren Botschaft heute aktueller den je ist. Auch wenn der Film an vielen Stellen sehr beschönigend mit dem Thema umgeht, so zeigt er aber dennoch ausreichend die Schwierigkeiten auf, die dieser eigentlich vollkommen normale Umstand, mit sich bringt. Zoe Heran muss man dabei besonders hervorheben, die wirklich großartig spielt. Einziges Manko ist das Ende, welches doch recht schnell und überraschend kommt und ich leider den Eindruck hatte, als würde noch ein Teil fehlen.

Beste französische Comedy
Beste Regie
Bestes Drehbuch
Und Hauptrolle
Empfehlenswert
Gefällt mir
Berlinale spoiler:

Der Film zeigt ein Problem auf, das schon lange in den Papers der Sozialwissenschaftler zu finden ist: die Unzufriedenheit mit dem eigenen Geschlecht und das Hineinpressen in ebendieses durch die dichotome Geschlechtervorstellung der Gesellschaft.
Tomboy ist toll gemacht. Zoé Héran überzeugt als Junge, sie spielt wirklich unglaublich. Wie es schon in der Filmstarts-Kritik steht: hätte man nicht zuvor die Kurzbeschreibung des Films gelesen, wäre man nicht drauf gekommen, dass es sich bei ihr um ein Mädchen handelt. Die Zeit hat kritisiert, dass Laures Familie zu glücklich dargestellt worden wäre. Eben die Darstellung einer heilen Welt, die niemals in der Realität gefunden werden kann. Das sehe ich anders: die beiden Schwestern spielen viel alleine, allzu problemlos kann das Familienleben nicht sein, wenn die Eltern sehr selten in den lustigen und verspielten Szenen zu finden sind. Die Reaktion auf Laures Rollentausch fällt mir dann allerdings doch auch etwas zu harmlos aus - deshalb nur 4 Punkte. Ansonsten ist Tomboy vollends zu empfehlen.