"Wir sind die Millers" ist genau die alljährliche Beziehungskomödie, die Jennifer Aniston Fans in die Kinos zieht. Wobei ihr charmantes Erfolgrezept auf den eher rau - derben Humor von Jason Sudeikis trifft. Was dabei herauskommt, ist ohne Zweifel pures Hollywood Kalkül, hätte mit gewitztem Drehbuch aber trotzdem großartig werden können, doch Regisseur Rawson Thurber vertraut auf altbekannte Zutaten mit wenigen wahnwitzigen Ausbrechern. Jennifer Aniston spielt dabei wieder ihre typische Rachel - Rolle und wirkt da als angebliche Stripperin, die aber natürlich zu mehr berufen wäre(!), etwas unglaubhaft, während Jason Sudeikis und sein Drogenboss, "Hangover" Star Ed Helms, den Plot vorantreiben wollen. Das Spiel ist hier so unvariabel, dass es dem geneigten Kinobesucher das Gähnen hervorlockt, ehe Regisseur Thurber versucht, mit einem klassischen Roadmovie etwas Originelleres zu schaffen (klar ein Roadmovie!!!). Etwas mehr Bewegung kommt in dem komischen Vergleich der beiden Familien von Sudeikis und Nick Offerman, ehe Drogendealer sich spannungserzwungen miteinbeziehen. Und dann ist auch irgendwann Schluss, kurz und genretypisch schippert der Film dann seinem stereotypen Ende ohnen nennenswerte Überraschungen entgegen.
Fazit: Aniston als Stripperin: die Aufmachung des Films! Regisseur Thurber macht aus "Wir sind die Millers" letztendlich viel zu wenig, geht kaum Risiko ein, reiht einige charmante, einige witzige Dinge ein und seine Protagonisten benutzen auch dann und wann verbale Ausdrücke. Das mag beim gewohnten Publikum ankommen, setzt aber keineswegs filmische Qualität voraus. Und das trotz Ron f***ing Swanson. Schande.