In den 1970er Jahren ist Regisseur Kim (Song Kang-ho) von dem Wunsch besessen, das Ende seines fertiggestellten Films „Spinnweben“ neu zu drehen. Doch am Set herrschen Chaos und Aufruhr, weil die Zensurbehörden eingreifen und sich Schauspieler und Produzenten beschweren, die das umgeschriebene Ende nicht verstehen können. Wird es Kim gelingen, einen Weg durch dieses Chaos zu finden, um seine künstlerischen Ambitionen zu erfüllen und sein Meisterwerk zu vollenden?
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,0
solide
Spider Web - Once Upon A Time In Seoul
Die Jagd nach dem perfekten Filmende
Von Janick Nolting
Oft steht und fällt alles mit dem Ende. Es kann ein Werk rahmen, öffnen, schließen oder alles noch einmal in einem völlig neuen Licht erscheinen lassen. Mit der Frage, wie man ein solches Ende, das mit festgefahrenen Sehgewohnheiten bricht, aber überhaupt ganz praktisch erreicht, beschäftigt sich Kim Jee-woon in einem waghalsigen neuen Spielfilm-Experiment. Der südkoreanische Regisseur, der für Genre-Perlen wie „A Tale of Two Sisters“ und „I Saw The Devil“ verantwortlich zeichnet, hat in „Cobweb“ nämlich gleich zwei Filme in einem inszeniert. Ihr Zusammenspiel miteinander gelingt allerdings nicht immer überzeugend. In den frühen 1970er-Jahren wird Regisseur Kim (Song Kang-ho) von Träumen heimgesucht. Filmszenen ereilen ihn im Schlaf, große Ideen, die er rastlos niederschreibt und die darauf warten, endlich auf Film gebannt zu werden. Sein bereits abgedrehtes Werk „Cobweb“ soll so perfekt