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    Bar 25
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    esther kind
    esther kind

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    3,5
    Veröffentlicht am 14. Mai 2012
    im september 2010 war es dann soweit: die weltberühmte und legendäre "bar 25" in berlin friedrichshain musste schließen, nachdem sie zuvor mit gerichtsprozessen und räumungsdrohungen überzogen worden war. für jene, die den club, der zugleich ein kreativzentrum, wahrgewordene utopie und projektionsfläche eines anderen lebens war, zu seinen hochzeiten erlebt hatten ging damit auch ein teil des traums von berlin als einer "freien" stadt unter: einem sehnsuchtsort, der zehntausende von menschen anzog. was in den 90gern in berlin ging, ging sonst nirgendwo. spielplatz. das wort fällt einige male in der doku "BAR 25 – TAGE AUSSERHALB DER ZEIT", und in gewisser weise lässt sich das auch auf die stadt berlin übertragen: wohnwagensiedlungen, besetzte häuser und fabriken, ja ganze straßen. berlin war ein labor alternativer ideen. ein brodelnder meltingpot der freien kunst und kulturszene und eine der geburtsstätten des techno. doch davon ist heute nichts mehr übrig. "gentrifizierung" heißt das zauberwort das für die teilweise besinnungslose raffgier an immobilienspekulation steht mit der in berlin ganze stadtteile entvölkert bzw. ausgetauscht werden. wo früher künstler und literaten an einem anderen lebenskonzept jenseits einer erdrückenden bürgerlichkeit laborierten, flaniert heute die gehobene yuppie - mittelschicht vorbei an schmucken, aufgewerteten fassaden und lebt mit großem ruhebedürfnis in überteuerten altbauwohnungen. welche ausmaße das angenommen hat, lässt sich daran erkennen, dass es im ach so hippen prenzlauer - berg mittlerweile keinen einzigen nennenswerten club mehr gibt.
    die dokumentation erzählt diese geschichte, wenn auch sicherlich ungewollt, mit. wenn etwa wegen eines feuerwerks mitten im nirgendwo fünf mannschaftswagen der polizei anrollen und dutzende polizisten in voller kampfmontur in die friedliche hippie - kommune einfallen, da wird einem für kurze zeit unangenehm bewusst, in welch einem faschistoiden system wir doch eigentlich leben. es zeigt aber auch, wie die stadt berlin mit jenen umgeht denen sie ihren ruf verdankt.
    leider gelingt es dem film nicht, mehr als eine selbstbeweihräucherung zu sein. die endlose aneinanderreihung von momentaufnahmen geben die atmosphäre des clubs zwar stimmungsvoll wieder, man hätte sich jedoch gewünscht, dass mehr auf die sozialen bindungen der betreiber eingegangen wird. das anstatt der teils oberflächlichen inszenierung auch ein kritischer blick auf die diskrepanz geworfen wird die zwischen dem anspruch steht ein ort für jeden zu sein und dennoch eine legendär rigorose türpolitik zu betreiben. oder aber: wie umgehen mit dem plötzlichen ruhm? bohemian punk oder doch legenden und dadurch renditebildung durch künstliche verknappung? wahrscheinlich von allem etwas. da lassen sich die macher nicht so gerne in die karten gucken. doch die dokumentarfilmer scheinen es auch garnicht erst zu versuchen.
    am ende bleibt ein film. den jeder aus einer unterschiedlichen perspektive betrachten kann. ich sehe ihn als melancholischen abgesang. mit der "bar 25" ging in berlin etwas verloren, dass so nicht wieder kommt. allein: das es sich so lange gehalten hat ist ein wunder. wenn in der letzten einstellung gezeigt wird, wie auf dem einst grünen areal der letzte baum fällt und wenn man weiß, wie es dort heute aussieht, ja, da kann schon mal ein tränchen kullern. so selten hat man es dann selten vor augen, was an einer hauswand in der pappelallee steht: "kapitalismus zerstört - tötet".
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 30. Oktober 2012
    Die Bar25 ist jetzt schon Legende. Der Film mit seinem tollen Soundtrack, lässt dieses schöne Stuck Berliner Kultur wieder aufleben. Er lässt den Zuschauer eintauchen in viel Konfetti, Poesie und ein Lebensgefühl voller Kreativität und Freiheit. Der Film macht Mut, für Freiräume in der Welt zu kämpfen und fordert die Mächtigen auf, diese zu erhalten.
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