Ich hatte das Vergnügen, gemeinsam mit meiner Partnerin, Triple 9 vorab im Kino zu sehen. Nun, ich muss gestehen, die Vergabe von 3 Sternen ist letztenendes dem hochkaretigen Cast zu verdanken.
Aber warum solch eine durchschnittliche Bewertung. Zunächst einmal wird schnell klar, dieser Film könnte was werden, tut es aber nicht. Während der Plot schnell erklärt ist und die Charktere schnell eingeführt werden, happert es am Spannungsbogen, der nicht solide gehalten wird. Einzelne Szenen wirken wie Lückenfüller. Insgesamt hätten man durchaus auf 20-25 Minuten Filmmaterial verzichten können (wobei der Auftritt eines Protagonisten hätte durchaus langfristiger ausfallen können). Dennoch nimmt sich der Film nicht immer unnötig Zeit um seine Darsteller zu beleuchten. Und eben jener bereits oft erwähnter Cast ist das Glanzstück des Films. Casey Afleck brilliert als lockerer, leise ehrgeiziger Cop, der direkt an die Sympathiepunkte der Zuschauer andockt. Der psychopatische Franco, gespielt von Clifton Collins junior, schafft mit seiner Darstellung eines korrupten Polizisten den Punkt zu treffen, an dem man als Zuschauer denkt: "Wie lange noch bis Franco durchdreht und alles aus dem Weg räumt was ihm im Weg steht. Chiwetel Ejiofor, der den Kopf der Bande darstellt bedarf keiner weiteren Ausführung, perfekt und unfassbar charismatisch. Die aus Serien bekannten Schauspieler Aaron Paul und Norman Reedus spielen solide. Leider war ich von Aaron Pauls Rolle eher enttäuscht, nicht im Sinne der schauspielerischen Qualität sondern der Tatsache, dass es mir als "Breaking Bad" Zuschauer so vorkam als würde ich "Jesse Pinkman" in einer weiteren Ausnahmesituation sehen, in der er es wie gewohnt schafft all die Leiden eines verwirrten Menschen perfekt und erschreckend authentisch zu spielen. Ich hoffe, Aaron Paul schafft es eines Tages seinem Serienprofil zu entwachsen. Aber die wirklich oscarreife Darstellung liefert Woody Harreson als Sergeant Detective Jeffrey Allen. Auch wenn seine Darbietung an eine Selbstparodie grenzt, so ist es unfassbar amüsierend ihm zuzuschauen.
Zur Handlung möchte ich bewusst nichts verraten. Aber soviel lässt sich sagen: Es gibt Twists, die durchaus ihren gewünschten Effekt erzielen und wieder andere, die Kopfschütteln verursachen. Aber alles in einem ist es ein sehenswerter Film, dem Cast sei gedankt, der keine neuen Akzente setzt, aber durchaus seine Momente hat.