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Cursha
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3,5
Veröffentlicht am 11. September 2016
Das ist ganz klar kein Film, den man schauen sollte wenn man gute Laune haben will. Den dieser Film hat eine echt starke Botschaft und ist sogar ein echter Stimmungstöter. Erstaunlich ist, dass der Film so gut umgesetzt ist und mich sogar auf Grund seiner Message und seines Darsteller überzeugen konnte, was bis her nicht mal eine Hand voll deutscher Filme geschafft hat. Aber die Szenarien in dem Film sind schon verdammt heftig und sehr gut umgesetzt. Vor allem aber war ich den ganzen Film über sehr fasziniert von der Leistung von Joel Basman, der als Robbie hier wirklich alle an die Wand klatscht. Aber der Schweizer verkörpert den Wahnsinn wirklich grandios.
Ich betone es immer wieder; und gerade in diesem Fall: deutsches Kino hat das besondere Markenzeichen daß es unwahrscheinlich dicht an die Realität herankommt. Das ist bei kleinen Unterhaltungsfilmen die gerne etwas schöner als die Wirklichkeit wären manchmal hinderlich, wenne s aber darum geht etwas glaubwürdig oder „adäquat“ aufzuzeigen oder aufzuarbeiten ist das von großem Vorteil – wie eben in diesem Fall. Der Film dokumentiert auf mehreren Ebenen einen scheußlichen Zwischenfall bei dem Radikale ein Haus voller Ausländer und Asylanten angegriffen haben – man kriegt gleichermaßen Eindrücke aus Täter wie Opfersicht. Erfreulicn (sofern man das hier sagen kann): es wird beobachtet, dokumentiert, aber nicht bewertet. Vielleicht ist der Film mit über zwei Stunden etwas lang geraten und die dramaturgische Wendung den Film nach zwei Dritteln von Schwarzweiß auf Farbig umzustellen erschließt sich mir nicht – die bedrohliche, fiebrige Atmosphäre und das furchtbare Denken daß das Gezeigte auch heute so denkbar wäre wirkt lange nach.
Fazit: Krasse und furchtbar realistisch wirkende Schilderung eines eines furchtbaren Vorfalles
Geschichte um einige Teenager, die an den Krawallen von Rostock teilnehmen. Die meiste Zeit ist der Film so trist, wie die Lebensrealität eben jener Teenager. Erst als sie sich während der Krawalle lebendig fühlen, ändert sich auch die Farbe des Films.
Keine Frage: durchgehend überzeugende Schauspieler und hohe Intensität. Qurbani vermeidet Klischees und versucht mit seinen differenziert angelegten Figuren dem Rechtsradikalismus psychologisch beizukommen. Jede/r aus der Gruppe der Jugendlichen hat einen anderen Grund, dabeizusein. Die Verantwortlichen wiederum verhalten sich widersprüchlich und feige. Die Opfer werden ebenso anhand ausgewählter Figuren differenziert gekennzeichnet. Nur teilweise wird es zu metaphorisch (die Szene am Meer, der Tanz ums Feuer, der schwammige Lokalpolitiker im Kontrast zu den harten Jugendlichen) - hier werden romantische Mechanismen bedient, denen ja auch die Täter aufsitzen. Dadurch vergibt der Film letztlich sein aufklärerisches Potential.