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    Von Menschen und Pferden
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    Kinobengel
    Kinobengel

    433 Follower 525 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 14. April 2015
    „Von Menschen und Pferden“ ist ein isländisch-deutscher Episoden-Film und das Regiedebüt von Benedikt Erlingsson. Er war zudem an der Produktion beteiligt und hat das Drehbuch geschrieben.

    Island: Eine kleine, aber weitläufige Gemeinde mit ihren wenigen, eigentümlichen Bewohnern steht im Fokus. Sie beobachten sich gegenseitig. Die Beobachteten wissen, dass sie beobachtet werden, denn die vielen Ferngläser reflektieren das Sonnenlicht. Solveig (Charlotte Bøving) interessiert sich für Kolbeinn (Ingvar Eggert Sigurðsson). In weiteren Episoden sterben aus Trunksucht und blinder Wut zwei Männer, deren Witwen Kolbeinn ebenfalls nicht abgeneigt sind. Da ist die junge, entscheidungsstarke Jóhanna (Sigríður María Egilsdóttir), die sich ihr Ansehen bei den Älteren verdienen muss, und der südländische Juan Camillo (Juan Camillo Roman Estrada) mit einer speziellen Erfahrung in der unwirtlich eisigen Welt Islands. Mehr oder weniger haben alle Mitwirkenden etwas mit Pferden zu tun.

    Durch das urige Miteinander von Menschen und Pferden sind die Geschichten des nur 82 Minuten dauernden Films verbunden, fast schon zwangsweise, weil die Gemeinschaft klein ist und spätestens in der Kirche komplett zusammentrifft. Daraus kann man problemlos eine plumpe, klischeehafte Komödie machen (vgl. „Die große Versuchung - Lügen bis der Arzt kommt“). Nicht so hier: Das Urige kann urkomisch sein. Erlingsson setzt auf Natur, Pferdeliebe, das Ländliche eben. Dazu sucht er originelle Kameraeinstellungen und Ereignisse aus. Das ist immer das Los, welches ein Filmemacher für die in Shorties nicht erreichbare Charaktertiefe ziehen muss und soll für die Kinogänger den Spaß am Zuschauen nicht mindern, auch wenn die Plots teilweise zu kurz geraten sind. Findig: Durch die gering gewählte Anzahl der Figuren sind einige davon beinahe omnipräsent, angeführt von Kolbeinn und Solveig und ihren ausdrucksstarken Darstellern Ingvar Eggert Sigurðsson und Charlotte Bøving, die mit ihren Part beginnen und gegen Ende des Films abrunden. Die Pferde laufen im Tölt, während ihre Besitzer sich bespitzeln, hassen und lieben. Der Humor ist subtil, trocken, geht ins Makabere und ist nie albern. Kino fürs Auge sagen dazu die kitschfreien Bilder von Wildpferden, grünen wie beschneiten Hügeln und Tälern. Kino fürs Ohr sagt die Musik, die abwechslungsreich wie passend zu Land, Leuten und Geschichten gewählt ist und bis zum Ende des Abspanns für neugieriges Zuhören sorgt.

    „Von Menschen und Pferden“ ist ein kurioses Kurzgeschichtenkabinett aus dem hohen Norden.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

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    3,0
    Veröffentlicht am 1. September 2021
    WITH A LITTLE HELP FROM MY HORSE
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Ist der Hund für uns Festlandeuropäer der beste Freund des Menschen, sehen die Isländer, wie in so vielen Dingen, die Sachlage etwas anders. Dort ist es das Pferd, und es bringt den Insulaner dort oben nicht nur über rein landschaftlich betrachtet unwegsames Gelände, sondern begleitet diesen auch durch das Dick und Dünn eines Alltags mit Gegenwind. Der kann ganz schön liebestoll sein, jähzornig oder volltrunken. Stets ist das Pferd mit dabei, und stets macht das Pferd das, was es am besten kann: dem Menschen nutzbar sein. Dabei ist die Liebe des Isländers zum hufetragenden Warmblüter eine, die aus einem erfüllten Zweck heraus entsteht. Ist das nicht gegeben, gibt man Pferden ab und an den Gnadenschuss.

    Bezugnehmend auf diese oftmals von Schmerzen erlösende Tötungsmethode ist Benedict Erlingssons Episodenfilm Von Menschen und Pferden Liebhabern von letzterem nur bedingt ans Herz zu legen. Kann sein, dass die eine oder andere Szene verstörend auf jene wirken kann, die am liebsten rund um die Uhr ihr Lieblingspferd schniegeln und ihre eigenen vier Wände mit Pferde-Devotionalien aller Art dekoriert haben. Genauso wenig wäre Hundeliebhabern Alejandro Gonzales Innaritus Amores Perros zu empfehlen. In des Oscarpreisträgers mexikanischer Hunde-Anthologie haben die Pfotengänger ebenso wenig das Paradies auf Erden untergejubelt bekommen wie die Pferde in Erlingssons so verschrobenen wie makabren Miniaturen.

    Da gibt es einen Mann namens Kolbeinn (Ingvar Eggert Sigurðsson, u. a. in Weißer weißer Tag oder aktuell in der Netflix-Serie Katla zu sehen), welcher eines Tages der Witwe Solveig auf berittene Weise Avancen macht. Da gibt es einen Trunkenbold, welcher der Bezeichnung Seepferd neue Bedeutung verleiht. Oder einen lateinamerikanischen Touristen, dessen bizarres Schicksal Star Wars-Kenner an eine ganz bestimmte Szene aus Das Imperium schlägt zurück erinnern wird. In all diesen Geschichten, die allesamt in einem Tal spielen und wo jeder jeden episodenübergeifend kennt, ist das Verhalten engstirniger Landeier in den großen, glasigen Augen der Pferde ein höchst seltsames. Stumm nehmen die Tiere es hin, wenn sie die Defizite menschlichen Handelns mehr passiv als aktiv ausgleichen müssen. Wobei ich nicht sagen will, dass die Isländer nichts für ihre Pferde empfinden – sie sind einfach da, sie sind Teil ihres Schicksals. Sie würden sie auf untröstliche Weise vermissen, würde man sie aus diesem gesellschaftlichen Mikrokosmos aus Freud und Leid ganz einfach entfernen.
    _________________________________________
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    Kino:
    Anonymer User
    0,5
    Veröffentlicht am 17. März 2015
    Ich kann mich der vorherigen Kritik nur voll und ganz anschließen und möchte jedem, der Pferde auch nur ansatzweise mag bzw. respektiert und sich für Island und seine Einwohner interessiert bzw. diese vielleicht sogar bereits positiv kennengelernt hat, eindringlich davon abraten, sich diesen unerträglichen Film anzuschauen.

    Es war seit sehr langer Zeit das erste Mal, dass ich zusammen mit meiner Freundin den Kinosaal vor Ende des Films verlassen habe – Wir waren dabei nicht die ersten und auch nicht die letzten Zuschauer, die vor diesem ekelhaften Film geflüchtet sind. Eigentlich sterben in dem Film die ganze Zeit Menschen und Pferde (wobei die Pferde von den Menschen ermordet werden) und es ist wirklich unerträglich, wie dämlich die Isländer dargestellt werden und was den Pferden angetan wird. Für mich ist das einfach ein total kranker Film voll unnötiger Gewalt und abstruser Szenen.

    Ich gehe gerne und viel ins Kino und dabei überwiegend in Arthouse-Produktionen und bin durchaus ein Fan von skurrilem Humor, aber damit hat dieser Film nichts zu tun. Es ist schade um jeden Cent, den dieser Film einspielt, es sei denn, man möchte sich nachhaltig die Laune bzw. den Tag versauen – Dann ist dieser Film goldrichtig. Bei den offiziellen Filmbeschreibungen und Kritiken frage ich mich, ob die Leute wohl im falschen Film waren…Oder ob durch hanebüchene Interpretationen versucht wird, einen kranken Film als Kunstwerk zu deklarieren. Dieser Film ist eine Schande für jeden Island-Fan und Pferdeliebhaber. Also – Augen zu und diesen Film nicht ansehen.
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