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    Der weiße Äthiopier
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    3,1
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    Michael S.
    Michael S.

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    3,5
    Veröffentlicht am 9. Januar 2017
    Irgendwie war diese Art von Geschichten schon einmal Mode. Als biografische Schmöker wie "Die weiße Massai", "Mama Massai" oder "Dschungelkind" und ihre diversen Verfilmungen veröffentlicht wurden, träumte das deutschsprachige Publikum schon einmal von fernen Kontinenten. Im Fahrwasser dieser Auswandererromantik findet sich leider auch die filmische Adaption der beinahe gleichnamigen Geschichte "Der Äthiopier" von von Schirach wieder. Leider? Ja. Denn eigentlich hat der Stoff das Zeug, mehr als ein Liebes- und Resozialisierungsdrama zu sein.

    Es ist vor allem Jürgen Vogel zu verdanken, dass man sich trotz aller unwahrscheinlichen Entwicklungen und manchem kitschigen Moment durchweg für Frank Michalka interessiert. Während der ersten Viertelstunde des Films sagt er kein Wort und doch spürt man, dass sich hinter dieser unwilligen Sprachlosigkeit eine Geschichte verbirgt, die erzählt werden will. Seine Kindheit und Jugend zeugen von einem bewegten Leben, die Flucht nach Äthiopien birgt die Chance für einen Neuanfang, dem auch der anfängliche Culture Clash nicht lange im Weg steht. Tim Trageser versteht es, die Geschichte in schöne Bilder zu kleiden und hat durchweg fähige Darsteller an Bord, verheddert sich aber in zu langen Szenen und rührseligen Einzelheiten.

    Die Gerichtsszenen wirken zudem stark von "Terror" abgekupfert: Der Staatsanwalt als Unsympath, eine Richterin, die offiziell streng aber eigentlich doch ziemlich gutmütig ist und ein Verteidiger, von dem man nicht genau weiß, was man von ihm halten soll. Die übliche Anfänger-versus-alter-Hase-Geschichte zwischen Kleinschmidt und Weilandt sorgt anfangs für den nötigen Humor, während zuviele der Afrikaszenen lediglich aus hübschen Naturaufnahmen und den üblichen Klischees von kultureller Verständigung beim Sprachenlernen, sowie der althergebrachten Skepsis der Dorfältesten bestehen. Wenn Michalka die Schulbank drückt und Vokabeln aufsagen muss oder sich äußerst kreativ für eine fortschrittlichere Kaffeeernte einsetzt, dann lebt der Film auf und man wünscht ihm mehr Momente wie diese.

    Am Ende bleibt ein zumindest in der ersten Hälfte gut gemachtes TV-Eventmit großen Themen, das seine Herkunft und das potentielle Zielpublikum dann aber doch nicht verleugnen kann. Man ahnt schon, dass es dem Autor der Vorlage mit Sicherheit um mehr ging, als dass am Ende der gesamte Gerichtssaal in Tränen ausbricht und sich die beteiligten Juristen gütlich einigen. Die Schlussszene bewegt die bis dahin dabeigebliebenen Zuschauer aber vielleicht trotzdem, gerade weil Jürgen Vogel neben den düsteren Seiten seines Charakters auch Lebensfreude nachvollziehbar auszudrücken versteht.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 21. Dezember 2016
    Unglaublich tolle Geschichte. Zuerst schleppend aber dann reißt der Film einen in seinen Bann.
    Wunderschön und sehr emotional!
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