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    Hereinspaziert!
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    Michael S.
    Michael S.

    263 Follower 415 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 13. Februar 2018
    Oh nein, eine Komödie, über einen linken Intellektuellen! Da wird die eine Hälfte des Publikums schon bei der Synopsis wutentbrannt aufschreien, während die andere sich in ihren Vorurteilen bestätigt sieht. Und dann werden im Verlauf der Handlung alle Rechthaber ordentlich vorgeführt. Wer soll sowas dann noch angucken? Vielleicht alle, die schon immer wussten, dass die Heilsversprechen jeglicher politischer Ideologien irgendwann versagen werden. Und alle anderen eigentlich auch.

    Vorab: Die Presse mochte den Film nicht. Zuviele Stereotypen, Bestätigung rechter Vorurteile, sogar Rassismus wurde dem Drehbuch nachgesagt. Was unter den Tisch fällt: Hier wird jeder relativ gleichberechtigt durch den Kakao gezogen. Seien es die vermeintlich hochnäsigen Intellektuellen, intolerante Populisten und ja, auch die Roma-Familie. Vielleicht ist das in einer dezent satirischen Komödie gar nicht so fehl am Platz, da man sich so von dem Film auch unterhalten lassen kann, ohne sich durch ein idealistisch porträtiertes Gegenüber hauptsächlich belehrt zu fühlen.

    Meist überwiegt ohnehin die Blödelei. Slapstick, Sprüche und Culture Clash - das alles kennt man irgendwie schon. Besonders der steife Westeuropäer, der sich mit der andersartigen Lebensweise anderer Mitbürger auseinandersetzen muss und davon lernen darf, ist immer wieder einen Lacher wert. Dekonstruktion dominanter Kulturen und so - weißte Bescheid. Der zugegeben sehr stereotypen Zeichnung der Roma-Familie stellt Regisseur Philippe de Chauveron eine ebenso lustvoll überzeichnete Ex-Revoluzzer-Familie gegenüber, die es so natürlich nicht geben kann. Er: Starautor, sie: Erbin eines Produzenten von Dosenerbsen.

    Linke Ticks wie die Verehrung abstrakter Kunst (Stichwort: Koffer-Tryptichon), der nach außen getragene Einsatz für das Gemeinwohl, was netterweise auch die Verkaufszahlen ankurbelt, und das Profitieren von der politisch recht einhelligen Meinung an Universitäten, wo ganze Hörsäle voller Studenten in wilden Jubel ausbrechen wenn der hilfsbereite Professor den Raum betritt, bilden das Gegengewicht. Entweder Menschlichkeit oder "Nazischeiße", etwas anderes gibt es nicht. Immerhin führt Fougeroles Sohn Lionel (Oscar Berthe) seinen Eltern ihre inhaltlosen Sprüche und Ideale vor Augen und zeigt als einziger wirklich den Willen, sich mit den Roma zu beschäftigen. Was natürlich auch an Babiks hübscher Tochter liegt ...

    Zwischen den Zeilen lauert noch mehr: Als Babik und Familie schließlich Arbeit gefunden haben und Geld verdienen, nehmen sie fast augenblicklich die schlechten Gewohnheiten ihrer Gastgeber an. Türen bleiben verschlossen, Hilfsbereitschaft war einmal und auf die Mauerkrone werden Glasscherben geklebt, um den eigenen Besitz zu schützen. Damit gibt es quasi noch einen Kommentar zur Einmauerungspolitik der EU, die recht schnell abfärben kann. Noch dazu hält es ein Fernsehteam für unpassend, den indischen Diener der Familie zu filmen, denn das würde ja zu sehr nach Kolonialismus aussehen. Aber die Roma mit ihren ganz eigenen Sitten nimmt man gerne.

    Damit entsteht das Bild eines Films, der sich eigentlich viel mehr über eine wohlstandsgesättigte Oberschicht lustig macht, für die Hilfsbereitschaft nur ein weiteres Luxusgut ist, mit dem man gut vor den Nachbarn angeben kann. Vielleicht hat genau das einigen Kollegen nicht gefallen? Wer weiß. Wem diese Gedankengänge zu kompliziert sind und wer vor beidseitigen Parodien nicht zurückschreckt, der kann sich von "Hereinspaziert!" auch einfach nur gut unterhalten lassen. Die französische Komödie wird hier zwar nicht neu erfunden, einige köstliche Situationen und Sprüche sind jedoch garantiert.
    Christoph K.
    Christoph K.

    142 Follower 320 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 31. Juli 2017
    Leider fällt mir das Lachen bei "Hereinspaziert" doch sehr schwer. Einerseits mag ich Klamauk überhaupt nicht, außerdem find ich das Thema ein wenig zu heikel. Dabei finde ich zwar schon, dass man über irrsinnige Vorurteile gut lachen kann, aber gerade da versagt mM der Film. Ich kann mir nicht helfen, ich fand den Film einfach nicht komisch.
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    10.206 Follower 4.929 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 31. Juli 2017
    Ich bin von sich aus kein Feind es französischen Films; die Werke aus diesem Land können mitunter sehr warmherzig und auch spannend sein, ich tue mich nur schwer wenns so richtig witzig gemeint ist. Die meisten Titel dieser Art kommen auf mich als unangenehm albern und hysterisch daher und leider bildet dieser hier da keine Ausnahme. In der Story in der es ja schon um Integration geht hätte durchaus Potential für kritische Blicke und Gedanken gesteckt, es wird aber lediglich genutzt für alberne Possen und dümmlichen Klamauk. Die Einen benehmen sich stets daneben, die anderen ertragen es weil sie es müssen bis es kracht – ui, wie überraschend und wie begeisternd. Das alles wird noch durch ein restlos unausgegorenes Drehbuch verschlimmert das in die letzten paar Minuten ein paar sehr schnelle und an den Haaren herbei gezogene Gags einbaut. Und am stets grinsenden und gehetzten Clavier konnte ich noch nie viel finden; nach diesem Film wird das nicht besser. Würde mich nicht wundern wenn dieser Titel in Frankreich gut läuft; in meinen Augen kann er im deutschen Kino eigentlich nur absaufen!

    Fazit: Unsympathische Figuren und hysterischer Klamauk – das führt zu nichts!
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