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    Love, Simon
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    Kino:
    Anonymer User
    3,5
    Veröffentlicht am 28. November 2018
    Love Simon
    Ist es auch heute noch besonders, schwul zu sein?
    Der Film Love Simon handelt primär von dem 17 jährigen Teenager Simon Spier (Nick Robinson). Simon wohnt in einem idyllischen Vorort von Atlanta und besucht dort die High School. Simon könnte mit seinem Leben eigentlich sehr zufrieden sein, er hat eine liebevolle Familie, bestehend aus seiner Mutter Emily (Jennifer Garer), Vater Jack (Josh Duhamel) und seiner kleinen Schwester Nora (Talitha Bateman). Zudem findet er sich in einem sehr harmonischen Freundeskreis wieder. Doch der Schein täuscht, denn er hat ein großes Geheimnis, welches er noch nicht einmal seinen besten Freunden Leah (Katherine Langford), Abby (Alexandra Shipp) und Nick (Jorge Lendeborg Jr.) anvertrauen konnte: Er ist schwul. Im laufe des Films bekommt er von seiner Freundin Leah etwas gesagt, dass ihn in Erstaunen und Aufregung versetzt. Auf seiner Schule gibt es jemanden, der sich auf einer Internetplattform anonym, jedoch als Blue bekannt, als schwul geoutet hat. In folge dessen beginnt Simon mit Blue über das Internet zu schreiben und fühlt sich gut, denn er kann sich dort auch in Punkto schwul sein öffnen. Jedoch geraten die E-Mails durch ein Versehen in falsche Hände und Martin (Logan Miller), ein Mitschüler, beginnt damit Simon zu erpressen. Somit beginnt das kleine Drama in dem eigentlich als Dramedy aufgebauten Film. Wird sich Simon den Erpressungen entgegenstellen? Findet er Blue? Schafft er es, sich zu outen?
    Mein erster Eindruck von Love Simon war, dass dies eine typische Teenie - Komödie mit Romantik, Humor, ein wenig Drama und einem Happy End wäre. Doch in einer Hinsicht hebt sich der Film von den sonst üblichen Teenie - Komödien ab. Denn dieser hier behandelt das, in manchen Fällen noch so schwierige Thema der Homosexualität. Doch warum ist dieses Thema in der heutigen Gesellschaft noch so schwierig? Warum ist dieses Thema in manchen Fällen noch ein Tabu? Ganz einfach, weil viele Menschen nicht wissen, wie sie mit dem Thema umgehen bzw. sich verhalten sollen, wenn jemand aus dem eigenen Freundeskreis oder aus der eigenen Familie homosexuell wäre. Eine mögliche Antwort darauf liefert uns der Film Love Simon. Man merkt relativ schnell, dass Simon sich auch durch ein mögliches Outing nicht verändern würde. Er bleibt er, mit den gleichen guten Eigenschaften sowie seinen Macken. Generell geht der Film sehr gelassen mit der Thematik um. Halt so, als sei es einfach nichts Besonderes. Ich finde, dass das genau die richtige Einstellung ist. Natürlich ist in Love Simon nicht alles ohne Konflikte, doch auch diese bestehen nur für eine sehr kurze Frequenz. Ansonsten überwiegt der Film mit einer Lockerheit und von Anfang an mit viel Humor. Jedoch wird der Humor für meinen Geschmack in manchen Szenen etwas zu zwanghaft eingesetzt, was in der Person des stellvertretenden Direktors Mr. Worth (Tony Hale) passiert. Ansonsten ist Love Simon aber realitätsnah, was mir sehr zugesprochen hat. Auch die Schauspieler tragen zu einer durchaus gelungenen Umsetzung bei. Vom Aussehen und vom Charakter her gefallen sie dem Zuschauer und auch sie haben Probleme und genau das macht sie sehr sympathisch. Außerdem passen die Schauspieler relativ genau in die Zielgruppe des Films. Dazu muss man noch sagen, dass dies ein Film für jedermann ist. Man muss nicht Homosexuell sein um ihn zu schauen, es ist praktisch egal in welchem Alter man sich befindet oder welchem Geschlecht man angehört. Was zudem der Allgemeinheit bekannt sein sollte, ist der Spannungsbogen des Films Love Simon. Im Hinterkopf schwebt durchgehend der Gedanke, ob Simon sein Geheimnis für sich behalten kann oder ob es irgendwie an die Öffentlichkeit kommt. Man wartet förmlich darauf, dass die Bombe platzt. Jedoch konnte man einen solchen Verlauf erahnen und es war für mich persönlich auch kein großes Problem. Nicht zuletzt wird in diesem Film die Pubertät und deren typische Probleme behandelt. Hier unterscheidet sich der Film nicht sonderlich von anderen Filmen, was in der Endbewertung jedoch auch keine größeren Abstriche gemacht hat.
    Alles in allem ist Love Simon sehr gelungen. Zudem hat es der Film geschafft, das Thema der Homosexualität sehr gelassen und locker aufzugreifen. Meiner Meinung nach ist es das fast perfekte Beispiel, wie normal man damit umgehen sollte. Ich persönlich kenne auch einige die homosexuell sind und ich habe damit nicht das geringste Problem. Für mich sind es immer noch die gleichen Personen wie vorher und so sollten eigentlich alle Menschen denken. Jedoch bleibt in unserer Gesellschaft immer noch irgendwie das komische und unangebrachte Gefühl, dass es besonders ist, schwul zu sein.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 28. November 2018
    Love, Simon
    „Jeder verdient eine große Liebe, doch ich habe ein großes Geheimnis“
    (Zitat Simon Spier)
    Nach dem Teenifilm Prom- die Nacht deines Lebens, erreicht auch Love, Simon die Kinos
    Der 17-jährige Simon (Nick Robinson) ist wie jeder andere Teenager er hat eine tolle und coole Familie (Jennifer Garner, Josh Duhamel), die wohl verständnisvollsten Eltern und eine ganz innige Beziehung zu seinen Freunden, Leah (Katherine Langford), Abby (Alexandra Shipp), Nick (Jorge Lendeborg), die mit ihm zur High School gehen. Doch mit einer Sache quält sich Simon schon seit er 13 ist, was niemand erfahren darf, er ist schwul. Schon seit einer langen Zeit wartet er auf den richtigen Zeitpunkt, bis er seinen aller besten Freunden davon erzählt. Trost findet er in einem anonymen Blog, wo er seine intimsten Gedanken und Gefühle per E-Mail ausdrückt und trifft hierbei auf einen Unbekannten namens „Blue“, bei dem er sich seit langem verstanden fühlt und sich prompt in den Unbekannten verliebt. Doch wer steckt hinter dem Unbekannten Blue, seiner großen Liebe von dem er sehnsüchtig versucht seine Identität herauszufinden?
    Der Film basiert auf dem realen Leben unserer Gesellschaft, in der das Schwul sein und das notwendige Outing essentiell ist. Ziel des Filmes ist, meiner Meinung nach ein Gefühl von Zugehörigkeit zu vermitteln, da Simon, wie jeder andere Teenager verknallt ist und in dem Film vor allem das Mobbing thematisiert wird, da sich nach Simons Outing selbst seine Freunde von ihm abwenden. Hierbei wird in dem Film vor allem die Emotionen von Simon deutlich, da die anfangs perfekte Freundschaft, aufgrund seines Outings zu zerbrechen scheint, da nicht nur seine Freunde, sondern auch die ganze Schule sich von ihm abwenden und er auf sich alleine gestellt ist. Besonders in diesen Szenen versucht man sich in Simon hineinzuversetzen und man spürt, wie kritisch das Thema bei vielen Menschen angesehen wird. Besonders ändert sich im Laufe des Films, die noch anfangs fröhlichen Lieder, als alles perfekt zu sein scheint und wechselt meiner Meinung nach zu einer eher bedrückten Musik über ,die wie in dem Film „Nur mit dir“, von Nicholas Sparks eher die Traurigkeit seiner Situation ausdrückt, in der Simon auf sich alleine gestellt ist und selbst Blue, sich von ihm abwendet. Die Story von dem Film fande ich sehr spannend, da trotz der von vielen gesagten Meinungen eines „schnulzigen Filmes“ , meiner Meinung nach , mich sehr mitgerissen hat, da man während des Filmes spekuliert hat, wer Blue ist, da der Reggisseur (Greg Berlanti), die Zuschauer bis zum Ende nur vermuten lässt, wer hinter der Identität von Blue steckt und welche Wendung der Film nach Simons Outing nimmt.
    Abschließend lässt sich meiner Meinung sagen, dass der Film facettenreich ist, da nicht nur das Homosexuell sein thematisiert wird, sondern auch Mobbing, Freundschaft, Liebe und die Familie sich in dem Film wiederspiegeln. Ein sehr gelungener Film, der zum Nachdenken anregt, lustig und schnulzig schön ist und man ihn sich einfach mal anschauen muss.

    Originaltitel: Love, Simon
    Produktionsland: USA, Gorßbritanien
    Produktionsjahr: 2018
    Genre: Drama
    FSK: Ab 0 Jahren freigegeben
    Regie: Greg Berlanti
    Darsteller: Nick Robinson, Keiyan Lonsdale, Katherine Longford, Jennifer Garner, Josh
    Duhamel, Alexandra Shipp, Jorge Lendebourg, Martin Addinson
    Laufzeit: 110 Minuten

    Von Lena G
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 28. November 2018
    Love, Simon

    „Ich bin schwul und das ist gut so!“1

    Simon Spier (Nick Robinson) ist ein 17 jähriger Teenager, welcher gemeinsam mit seinen drei besten Freunden, Leah Burke (Katherine Langford), Nick Eisner (Jorge Lendeborg Jr.) und Abby Suso (Alexandra Shipp) die High School besucht. Simon beschreibt sein Leben als völlig normal.
    Jedoch hat er ein großes Geheimnis, von dem weder seine Freunde, noch seine Eltern, Emely Spier (Jennifer Garner), Jack Spier (Josh Duhamel) und seine kleine Schwester Nora Spier (Talitha Bateman) wissen.
    Er ist schwul. Und das soll auch keiner so schnell erfahren.
    Eines Tages liest Simon auf der Tumblr- Seite „Creeksecrets“ (eine Internetseite der High School), eine anonyme Nachricht eines Mitschülers namens „Blue“ welcher sich als Schwul bekennt.
    Simon, welcher sich den Namen „Jacues“ gibt, beginnt mit „Blue“ eine Freundschaft via E-Mail.
    Nachdem Simon vergisst sich am Schulcomputer aus seinem E-Mail- Account auszuloggen, gelangt Mitschüler Martin Addison (Logan Miller) an seine E-Mails und beginnt Simon mit diesen zu erpressen.
    Das Chaos ist also vorprogrammiert.
    Der Regisseur Greg Berlanti ist selber Schwul, was man vor allem an den einfühlsamen und auch auf der anderen Seite, selbstverständlichen Umgang mit der Sexualität seiner Protagonisten anmerkt.2
    Greg Berlanti hat jede/n Schauspieler/in meiner Meinung nach sehr gut auf den jeweiligen Charakter angepasst, sodass ich allen Protagonisten ihre jeweilige Rolle sehr gut abnehme und so auch die gespielten Gefühle der jeweiligen sehr nah an mich heran kommen.
    Die Geschichte von Simon, welcher seine Rolle sympathisch und bodenständig spielt, berührt mich mit einem sehr guten Mix aus lustigen Dialogen und einer tief berührenden Geschichte.
    Auch durch die jungen Schauspieler, die die Situationen sehr authentisch spielen, wirkt es meiner Meinung nach sehr ansprechend für die jugendliche Zielgruppe.
    Natürlich ist der Film typisch amerikanischer-kitsch- Jugendfilm und manchmal sind auch vereinzelte Szenen etwas übertrieben dargestellt. Jedoch sind die jeweiligen Konflikte sehr realitätsnah, was den Zuschauer wieder zurück in die Realität holt.
    In dem Film „Love, Simon“ geht es darum, wie junge Menschen durch das erwachsenwerden zu ihrer eigenen Identität finden und wie wichtig und auch zerbrechlich Freundschaften sind. Auch geht es darum, was die Familie und auch die Schule für wichtige Stützpfeiler für das Selbstbewusstsein eines Heranwachsenden sein können. Und genau das erzählt der Film auf eine großartige und einfühlsame Art und Weise.
    Zu Anfang des Filmes hatte ich keine sehr großen Erwartungen und auch Vorstellungen an den Film. Doch schon nach wenigen Minuten nachdem der Film begonnen hatte, hatte er mich schon total in seinen Bann gezogen und ich war sehr begeistert. Er spricht ein schwieriges Thema auf eine sehr gefühlvolle Art an und genau das hat mir an „Love, Simon“ so gut gefallen. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele nach diesem Film vielleicht den Mut haben, sich zu Outen. Egal ob Schwul, Lesbisch oder Hetero. Wir alle sind Menschen.
    Und was ist schon normal?
    Produktionsland Vereinigte Staaten
    Erscheinungsjahr 2018
    Originalsprache Englisch
    Länge 110 Minuten
    Altersfreigabe FSK 0
    Regie Greg Berlanti
    Drehbuch Elizabeth Berger, Isaac Aptaker
    Produktion Marty Bowen, Wyck Godrey, Issak Klausner, Pouya Shahbazian
    Musik Rob Simonsen
    Kamera John Guleserian
    Schnitt Harry Jierjian
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 28. November 2018
    Love, Simon

    Warum kein Coming-out bei einem Heterosexuellen?

    Das Leben von Simon Spier (Nick Robinson) ist eigentlich ganz normal. Simon besucht mit seinen Freunden Leah (Katherine Langford), Abby (Alexandra Shipp) und Nick (Jorge Lendeborg Jr.) die Schule und geht seinen Hobbys nach. Er hat eine kleine Schwester namens Nora (Talitha Bateman), eine junggebliebene aber fürsorgliche Mutter namens Emily (Jennifer Garner) und einen mit Humor gesegneten Vater namens Jack (Josh Duhamel). Also eigentlich wie ein ganz „normaler“ Teenie. Würde es da nur nicht dieses eine Geheimnis geben das er schon sein ganzes Leben lang mit sich herumträgt: Er ist schwul. Er bringt es einfach nicht übers Herz, mit jemanden darüber zu reden. Niemand weiß, dass Simon schwul ist, bis auf Blue, mit dem er seit einer Weile Mails schreibt. Beide wissen aber nicht wer der andere eigentlich wirklich ist. Beide gehen jedoch auf dieselbe High School. Eines Tages geriet eine E-Mail von Simon, die an Blue adressiert war in die Hände seines Mitschülers Martin (Logan Miller). Martin hat großes Interesse an etwas womit ihm Simon behilflich sein könnte. Simon hat daran aber nicht besonders viel Interesse und somit hat Martin einen Grund Simon zu erpressen.

    Love, Simon hebt sich nicht von anderen Filmen ab, dies soll er auch gar nicht. Simon soll auch gar nicht anders sein. Er ist ein halt ein einfacher Schüler aus einer typischen Familie. Eine verrückte Familie mit verrückten Charakteren aber dies ist alles nichts, was es in anderen Familien nicht auch geben würde.
    Simon weiß, dass er „anders“ ist, Simon weiß, dass er schwul ist. Simons Problem ist „einfach“ nur mitzuteilen, dass er schwul ist.

    Meiner Meinung nach wird hier „Schwulsein“ endlich mal nicht als Problem dargestellt und das finde ich super. Heutzutage sollte die Gesellschaft soweit aufgeklärt sein, dass „Schwulsein“ kein Problem ist, sondern etwas was einfach dazugehört und etwas was jeder für sich selbst entscheiden kann und respektiert werden sollte.
    Love, Simon ist auch weniger dramatisch, als man es vermuten könnte. Selbst in den wenigen dunklen Momenten, wird die Stimmung durch Humor aufgefangen. Vor allem durch den übersensiblen und aufmerksamkeitssuchenden Lehrer Mr. Worth (Tony Hale) der es abermals schafft diesen Film in eine Richtung der Dramedy zu lenken.
    Dieser Film soll berühren und einen nicht wirklich fesseln oder zum Weinen bringen. Mit diesem Film kann sich jeder identifizieren egal welches Geschlechts oder sexueller Orientierung er ist. Simons Richtung ist ganz klar: Er ist schwul und es ist gut so wie es ist.
    Es geht ihm lediglich um dieses verflixte Coming-out.
    Das Problem an der Erpressung von Simon ist also eigentlich gar nicht, dass Simon Angst davor hätte, wenn alle wüssten, dass er schwul ist. Nur die Entscheidung etwas doch so Persönliches der ganzen Welt zu präsentieren bereitet ihm Bauchschmerzen. Hier stellt sich natürlich dann auch die Frage warum müssen sich nur Menschen outen, die in der Minderheit sind und nicht auch Menschen die „Normal“ und Hetero sind. Ich finde dieser Film ist sehr gelungen und auch für die ganze Familie gedacht, weil er viele Kriterien erfüllt und nicht in eine Richtung gedrängt wird.
    Der Medienblogger
    Der Medienblogger

    1 Follower 14 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 30. Oktober 2018
    Es ist ein Buch, das eine große Reichweite erlangt hat, und das verfilmt wurde, mit Darstellern, die viele Menschen kennen, mit einer Thematik, die jeden betrifft und erreichen muss. Ohne die dazugehörige Buchvorlage zu kennen, habe ich mir den Film „Love, Simon“ angesehen. Im Folgenden möchte ich den Streifen näher analysieren und mit gleichwertigen Werken vergleichen.

    Von der ersten Sekunde an empfängt „Love, Simon“ sein gesamtes Publikum mit offenen Armen. Nick Robinson als Protagonist funktioniert einwandfrei. Er präsentiert sich als offenherzige und nahbare Figur, die wie aus dem echten Leben zu gegriffen sein scheint. Mit seiner sympathischen, leicht schüchternen Persönlichkeit gewinnt er schnell die Gunst des Publikums und es bereitet wahre Freude, diese echte und lebendige Person durch den Streifen zu begleiten. Genau diese herzliche Art und Weise soll es sein, die den Zuschauer nicht mehr so schnell loslassen wird.

    Auch das ringumstehende Figurenensemble, welches Simon während seiner Entwicklungsphase zur Seite steht, kann durch seinen Charme und die Mehrdimensionalität punkten. Als jugendlicher Zuschauer fällt es leicht, sich mit ihnen zu identifizieren und sich in die Lage hineinzuversetzen, wie man selbst an ihrer Stelle agieren würde. Sie verhalten sich zu jeder Zeit nachvollziehbar und verständlich und folgen nicht zu klischeebehafteten Rollen, als dass dies schwer ins Gewicht fallen würde.

    Während knapp zwei Stunden Lauflänge entwickelt sich eine wilde Achterbahnfahrt aus unterschiedlichen Emotionen, die einem beim Zuschauen unter die Haut gehen. Man kann sich den behandelten Themen nicht entziehen – denn Homosexualität und der Umgang damit ist etwas, was jeden betrifft und womit man sich beschäftigen muss. Dass ein Film in einem so großen Rahmen dermaßen selbstverständlich und offen mit dieser Streitfrage umgeht, ist meiner Meinung nach ein ganz großer Schritt in die richtige Richtung. Der Film vermittelt so viel Witz, Ehrlichkeit und gleichzeitig Mut, sodass jeder seine eigene Botschaft aus „Love, Simon“ schöpfen und in der Realität anwenden kann.

    Vorliegendes Werk lädt seine Zuschauerzahl wörtlich zum Dahinschmelzen ein. Obwohl er stellenweise in einen schon bekannten Aufbau hineinrutscht, überzeugt er mit seinem Tiefgang, und beweist, dass manchmal nicht viel nötig ist, um Stoff zum Träumen herzustellen. Er regt in seinem Zuschauer dauerhaft die Motivation, zu sich selbst zu stehen und dem Druck von außen nicht klein beizugeben. Dabei wirkt er zu jeder Zeit, und es gibt kein anderes Wort, womit ich dieses Gefühl definierten könnte, „echt“. Vor allem für die Zielgruppe, an die er gerichtet ist, sollte er viel Nachdenkstoff geben und einen Effekt erzielen.

    Trotz seiner Ehrlichkeit und dem Mut hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle ein wenig mehr Courage zur Eigenheit gewünscht. Man merkt doch, wie optimistisch der Film erzählt ist und dass sich diese ganze Entwicklung in einem sehr behütenden Umfeld geschieht, in welchem man auch keine größeren Folgen auf ein Outing erwarten würde.

    Ja, vielleicht ist „Love, Simon“ teilweise zu kitschig, aber meine Aufgabe ist es, mir abwägend und vergleichend ein Bild von dem Streifen zu machen und das nach außen hin kundzutun. Der Eindruck und das Hochgefühl, welches ich nach Betrachten des Films in mir verspürt habe, schwingen noch rekapitulierend in mir mit. Und wenn „Love, Simon“ es schafft, mich so nachtragend zu beeindrucken, dann rechne ich ihm dies hoch an.

    „Love, Simon“ ist berührendes und tiefgreifendes Jugendkino der Extraklasse. Mit einer aktuellen Thematik, charmanten Figuren und einer anregenden Botschaft konnte er mein Herz erobern und noch langwierig im Gedächtnis bleiben.

    Gerne vergebe ich fünf von fünf möglichen Sternen.
    Andreas Z.
    Andreas Z.

    6 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 15. August 2018
    Einfach genial. Eine etwas abgewandelte Geschichte wie im Buch aber das spielt keine Rolle. Tolle Dialoge und mit einem wahnsinnigen Feingefühl umgesetzt. 😘
    Kinobengel
    Kinobengel

    437 Follower 527 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 13. Juli 2018
    „Love, Simon“ von Greg Berlanti läuft in den deutschen Kinos.

    Der 17-jährige Simon (Nick Robinson) ist homosexuell und denkt über sein Coming Out nach, das andere Schulkameraden bereits hinter sich haben. Martin (Logan Miller) erfährt von dessen E-Mail-Freundschaft zu einem für alle unbekannten Blue und nötigt Simon, ihn mit Abby (Alexandra Shipp) zu verkuppeln.

    Das Hauptthema in der Highschool ist selbstverständlich das intime menschliche Miteinander inklusive Sex, das erste Mal usw. In der Traumfabrik ist dies insbesondere als Basis für Komödien und Dramödien gerne genommen. Mit „Everybody wants some!!“ bescherte Richard Linklater 2016 den Zuschauern seine flotte Anleitung zur Eroberung von Liebespartnern. „Call me by your Name” von Luca Guadagnino lief am 01.03.2018 in Deutschland an und verzauberte das Kinopublikum mit der Ferienliebe zwischen einem jungen und einem etwas reiferen Mann. Um es gleich vorwegzunehmen: „Love, Simon“ erreicht das Niveau des vorgenannten, sehr viel subtileren Films bei weitem nicht. Dennoch gefällt die Geschichte und die Aufmachung von Berlantis Werk: Die grüblerische Note, die Nick Robinson seinem Simon gibt, kann überzeugen, die Geschehnisse sind erstaunlich gut in den Erzählfluss eingebettet, der Soundtrack ist sehr unterhaltsam und das Rätsel um Blue hält die Spannung aufrecht. Daneben bekommt das Thema Freundschaft eine sehr wichtige Rolle und ist treffend ebenbürtig mit der Hauptsache verbunden.

    „Love, Simon“ funktioniert somit, ist aber im Schlussviertel zu glatt und läuft auf einer gekünstelten Ideallinie ins Ziel, Familie und Freunde werden zu Stereotypen. Die undifferenzierte Betrachtungsweise ist ein Problem dieses Film und wird plump der Komödie in die Schuhe geschoben. Die Charaktere erhalten durch die schauspielerischen Fähigkeiten der Akteure eine gewisse Note. Nick Robinson darf sich als Hauptdarsteller über die längste Leinwandpräsenz erfreuen und er macht seine Sache sehr gut. Zudem strahlt Alexandra Shipp als reife Abby den Rest des Casts nieder.

    „Love, Simon“ ist sehr unterhaltsam und sicherlich eine der besseren Dramödien.
    Kino:
    Anonymer User
    2,0
    Veröffentlicht am 11. Juli 2018
    Leider wurde ich vom Film sehr enttäuscht. Ein glatt gebügelter Hollywoodstreifen der sowas von realitätsfern ist. Man wohnt in einer Idylle, eine total perfekte Familie die happy morgens ihre fluffigen Pfannkuchen essen, im geilem Haus leben und er natürlich mit 17 ein eigenes Auto hat, ein Vater der seinen Sohn vollkommen akzeptiert und rumheult, eine Schule die am Ende komplett hinter der Homoliebe steht, Lehrer die sich für ihn einsetzten und ein perfekter neuer Freund und erste Liebe. Also BITTE, wo passiert sowas den. Diese Geschichte ist ein Märchen sonst nichts.
    Ich wurde von den meisten auch akzeptiert und habe ein normales Leben aber was im Film dargestellt wird ist viel zu aufgesetzt. Zudem noch relativ schlechte Schauspielleistung.
    Christoph K.
    Christoph K.

    144 Follower 320 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 10. Juli 2018
    Der Film wirkt wie ein quietschbunter Bonbon. Für mich war es schon ansprechend (steh auf solche schnulzigen Romanzen), Realo-Fans werden möglicherweise mit der Nase rümpfen. Die Story war ein wenig zu glatt, die Figuren nicht sooo tiefgründig. Auch jenes Dauergrinsen fand ich unrealistisch - halt wie eine kunterbunte Bonbonwelt. Ich denke, der Film taugt eher was als Liebesgeschichte, denn als Drama. Es war dennoch schön. Der Soundtrack war spitze. Und es gab die ein- oder andere lustige Szene. War ein toller Kinoabend.
    Kino:
    Anonymer User
    2,0
    Veröffentlicht am 10. Juli 2018
    Also mir gefiel der Film nicht wirklich: Es wurde versucht, die Themen Homosexualität und Heterosexualität aufzugreifen, jedoch wirkte das für mich so, als ob der Regisseur keine Ahnung gehabt hätte, was das ist, und sich da halt kurz eingelesen hätte (wobei mir 90% von dem gezeigten schon klar war). Die Themen "Lesbisch" und "Transsexualität" noch mit einzubauen fehlte mir aber dann doch sehr, das hätte zu perfekt bei reingepasst.

    Egal, die ersten zwei Drittel waren ja noch super, dann wurde es mit zu Hollywoodmäßig: Der Schüler schreibt eine Nachricht in seinen Chatverlauf, und plötzlich mögen ihn alle in der Schüler wieder, da frage ich mich, woher alle davon wussten: Von dem Fremdouting kann ich mir nicht vorstellen, sonst hätte dieser Schüler es herumgezeigt, hat er aber nicht (da wäre sonst eine Szene gefallen.

    Und am Ende gleich nochmal: Zuerst wird der Mr. Blue offenbart, welcher mir von Anfang an klar war wer es ist (denn wenn sich ein Mitschüler immer von Anfang an zu einem anderen Mitschüler setzt und er keine Freundin hat, wer wird dann wohl der Mr. Blue sein? Der blonde und der, der sich eine Freundin sucht, sicher nicht, ebenso wenig der in der Imbissbude. Denkt logisch: Das war natürlich der, der sich beim anderen zum Tisch setzt.
    Am Ende die Szene auf dem Riesenrad mit dem Kuss hätte man sich definitiv sparen können, denn wer küsst sich schon nach dem ersten mal treffen?

    Zusammenfassung: Alles in allem ist das ein Film, der perfekt werden wollte, es aber in keinster Weise schafft: Sinnlose Szenen, fehlende Sexualitäten und de Kuss beim ersten sehen zerstörten für mich die beginnende blühende Atmosphäre komplett und ließ mich eher lauben, dass ich mir irgend einen Hollywood - kitsch angeschaut habe, den man sich hätte sparen können.
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