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    Der Goldene Handschuh
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    beco
    beco

    56 Follower 329 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 15. März 2019
    Krass, noch etwas krasser als gedacht und ganz sicher kein Film für jedermann, aber was für eine eindringliche Milieuschilderung, was für ein Mut gehört dazu, sich so darzustellen bzw. sich so darstellen zu lassen...
    Ein Erlebnis ...., Bilder, Szenen und Sprüche, die unvergessen bleiben werden ...
    Obwohl einen öfter zwiespältige Gefühle überfallen, bleibt der Film doch ein absolut sehenswerter Beitrag über Menschen und Opfer in gesellschaftlichen Zonen, in die man besser nicht gerät.
    Christian G
    Christian G

    1 Follower 3 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 3. März 2019
    Elend, Suff und Hoffnungslosigkeit...

    ...sind die Koordinaten dieser Geschichte. Und ich möchte an dieser Stelle mit einigen Irrtümern über den neuen Film von Fatih Akin aufräumen. Wobei Irrtümer vielleicht zu viel gesagt ist. Es ist schlicht meine Sicht der Dinge über diesen Film im Verhältnis zum Buch und auch zu der wahren Geschichte um den Frauenmörder Fritz Honka.

    Zunächst der wichtigste Widerspruch: Dieser Film wird aller Orten - sogar vom Regisseur selbst - als Horrorfilm bezeichnet. Ich halte das für eine völlige Fehlinterpretation. Ungeachtet der Tatsache, dass eine wahre Geschichte dahintersteckt, darf man nicht annehmen, hier so eine Art Stephen King Verfilmung schauen zu können. Auch ist es kein "Torture Porn" Film wie Saw oder Hostel, wobei man das bei manchen Tötungsszenen schon annehmen könnte. Für eine Millieustudie hingegen fehlt es dem Film m.E. an dem erzählerischen Überbau. Dennoch kommt diese Genreeinteilung, wenn man denn zwingend eine Einteilung braucht, dem Film am nächsten.

    Akin inszeniert auch tatsächlich wenig Szenen, an denen sein "Goldener Handschuh" filmkulissisch wirkt. Er schafft es jedoch in keiner Minute des Films, die Romanvorlage von Heinz Strunk, dem eine lakonische, mild sarkastische, vor allem aber sehr defätistisch hanseatische und überdies - aufgrund seines Studiums der gesamten Strafakten des Falls Honka - äußerst detaillierte Bildsprache gelingt, die das Buch so äußerst lesenswert machen, vollkommen zufriedenstellend filmisch umzusetzen oder gar zu übertreffen . Ich musste jedenfalls bei der Lektüre des Buches auch viel öfter lachen, weil es so absurd war und ich gleichzeitig wusste, dass sind menschliche Situationen, die eben nur deshalb so genannt werden dürfen, weil Menschen darin die handelnden Personen sind. Ansonsten haben diese Situationen in ihre Abartigkeit, Rohheit und Entmenschlichung nichts mehr mit normalen Alltagsbegebenheiten gemein.

    Eine genaue Beschreibung der Morde Honkas an den Frauen erspare ich uns daher. Was Akin hingegen gut gelingt ist die fast schon physische Spürbarkeit der Szenen, meistens Gewalt- oder Suffszenen, in Honkas Wohnung. Natürlich zeigt er auch nicht alles. Aber viel Freiraum für Interpretationen lässt auch Fatih Akin- wie im Buch - dem Zuschauer nicht.

    Der Unterschied ist nur: was einem beim Lesen grotesk und fast schon aberwitzig vorkommt, hat man beim Film das Gefühl, man schaut schlicht einer zwar sehr detailgetreuen und authentischen Nachstellung der Morde zu. Grusel oder gar Angst kam bei mir jedenfalls nie auf. Allenfalls Ekel und Abscheu, weil ich wusste, dass es im wahren Honka-Leben genauso abgelaufen ist.

    Bleibt die Frage: Ist Akins Film gut?

    Ja und Nein. Ja in der schonungslosen, unsensiblen und abartigen Darstellung der Gewalt in Honkas Wohnung.

    Nein, wenn es um den Versuch Akins geht, dem Film eine Atmosphäre, gar eine Aura zu geben. Das schafft der Film in keiner Sekunde. Möglicherweise war das aber auch gar nicht gewollt und man könnte es gar als Stilmittel auffassen.

    Eins gebe ich aber zu Bedenken: wenn selbst die ARD Dokumentationsreihe"Die großen Kriminalfälle", die sich selbstverständlich die drastische Darstellung der Gewaltszenen spart, ja sie noch nicht mal en Detail beschreibt, unheimlicher und beklemmender wirkt als der äußerst explizite Film, dann stimmt irgendwas mit dem Film nicht.

    Es kommt aber auch noch etwas hinzu. So gut der Film bis in die Nebenrollen, teils mit Laiendarstellern, besetzt ist. Ich halte die Wahl des Hauptdarstellers Jonas Dassler zumindest für unglücklich. Und nein, das liegt nicht an der sehr intensiven und auch nahezu plastischen Darstellung des wesentlich jüngeren Dassler als Honka zur Zeit seiner begangenen Morde.
    Aber sieht man sich mal das Archivmaterial des echten Fritz Honka an, dann gewinnt man zunehmend den Eindruck, dass der junge Dassler den Frauenmörder Honka - immer mit latenten Overacting - zwar imitieren möchte, aber es nie schafft, tatsächlich zu Honka zu werden. Es mag ein sehr subjektiver Eindruck sein und ich schließe es auch nicht aus, dass mein Eindruck ein falscher ist. Aber genauso habe ich es beim Betrachten des Films empfunden: Die Originalaufnahmen Honkas passen nicht zu der Darstellung des Hauptdarstellers. Fatih Akin hatte sich aber bewusst für einen unbekannten und eben keinen berühmten, bewährten aber vor allem gleich alten deutschen Schauspieler entschieden (Dassler ist in den frühen 20ern, Honka war 40 zu Prozessbeginn).

    Was letzten Endes bleibt ist einer der nach wie vor bekanntesten und unheimlichsten Kriminalfälle Deutschlands, ein grandioser Roman von Heinz Strunk und ein zwar durchaus sehenswerter aber zwiespältiger Film von einem der besten deutschen Regisseure.

    Danke für Deine Filme, Fatih Akin!
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 1. März 2019
    Sensationelle Meisterleistung von Fatih Akin und dem Schauspielteam. Ich hatte zuvor das beeindruckende Buch von Heinz Strunk gelesen. Das empfiehlt sich auf jeden Fall, um sich mit dem sehr speziellen Thema vertraut zu machen. Der Film ist meiner Meinung nach sehr aufwendig und präzise produziert und gibt Einblicke in das traurige Leben im Vernichtungs-Suff und Zigarettenqualm. Er hat mich sehr positiv überrascht und beeindruckt, vom Anfang bis zum Ende kurzweilig mit diversen Schock-, aber auch Lach-Szenen. Wie beim Lesen des Buches stellte sich nach dem Film diese merkwürdige Gefühl in der Magengegend ein: Der Magen dreht sich, aber ich musste mich nicht übergeben. Großes Kino mit Tiefgang! Das ist Schauspielleistung auf höchstem Niveau!
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 3. März 2019
    Ein großartiger Film! Er schafft es die Beklemmung der Lage der Hauptfigur Fritz Honka in das Gefühl des Betrachters zu transportieren. Absolut sehenswerr wenn auch nichts für zu zart beseitete Zuschauer. Wobei auf sonderlich blutige Szenen verzichtet wird. Es geht hier um die lupenreine 1:1 Darstellung der Personen was dem Regisseur einwandfrei gelingt. Man ertappt sich dabei, dass man voll mitfühlt und sogar glaubt die Trostlosigkeit zu spüren und die Gerüche wahrzunehmen. Insbesondere der Hauptdarsteller glänzt mit einer großartigen Leistung. Wirklich sehenswert.
    Fernseh-Kai
    Fernseh-Kai

    4 Follower 76 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 22. Februar 2022
    Der Film ist weniger ein Horror-Film, als ein 70er-Jahre-Ekel-Suff-Exploitation-Streifen. Das ganze Setting ist dominiert von versifften, vergammelten Wohnungen, einer heruntergekommenen Kneipe sowie zahlreichen versifften, ekligen Gestalten, die alle komplett abgestürzt und aus der Gesellschaft ausgeschert sind. Da man zudem weiß, dass der Film auf wahren Begebenheiten beruht, ist der Film dann schon irgendwie gruselig und unheimlich.
    Als Film an sich fällt der Film jedoch durch, da er die ganze Zeit ziemlich belanglos dahinplätschert, es gibt keinen echten Spannungsbogen, keine unerwarteten Twists, tatsächlich gibt es auch keine Splatter- oder Gore-Szenen, es ist immer irgendwie eine halbe Wand oder Tür davor. Wir erfahren absolut nichts über die Vorgeschichte Honkas, sehen ihn nur als alkoholabhängige, verwahrloste, komplett abgestürzte Kreatur, die seine Macht- und Gewaltfantasien an besoffenen, ebenso abgestürzten Frauen auslässt. Das reicht für einen guten Film nicht aus.
    Bad Taste
    Bad Taste

    20 Follower 62 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 7. Oktober 2021
    Nichts für schwache Nerven, eine beeindruckende Kulisse und eine verdammt gute Schauspielleistung.

    bester deutscher Film seit langem.
    Kinobengel
    Kinobengel

    436 Follower 525 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 24. Februar 2019
    Der Hamburger Kult-Regisseur Fatih Akin ist mit „Der Goldene Handschuh“ im Kino.

    Hamburg - St.Pauli, zu Beginn der 1970er: Fritz „Fiete“ Honka (Jonas Dassler) schleppt ältere derangierte Frauen aus seiner Stammkneipe „Der Goldene Handschuh“ ab, tötet einige von ihnen und versteckt die Leichenteile in seiner Mansarde. Den Verwesungsgeruch versucht er vergeblich mit Wunderbäumen zu kaschieren.

    Ein typischer Fatih-Akin-Film, denn er zeigt mit Vorliebe und so treffend die tragischen Figuren der Gesellschaft.

    Und wieder hat er sich richtig Mühe gemacht. Honkas Bude und die Spelunke wurden mit viele Liebe zum Detail als Bühnenbild nachgebaut. Doch der Film entfaltet erst durch die Menschen, die in dieser Umgebung agieren, seine Wirkung. Und hier ist Fatih Akin dank seiner Erfahrung ein Volltreffer gelungen. Die für Hamburg und viele andere Städte typische Kneipenkultur wird präsentiert. Ewige Thekenhocker, meist mit Spitznamen ausgestattet, reden dummes Zeug mit Dialekt, trinken Bier und Schnaps. Fiete gehört dazu. Frauen, zunächst als hässlich erachtet, werden heiß umgarnt, wenn der Pegel stimmt und der blaue Dunst dicht genug ist. Man amüsiert sich.

    Ein ausgefeilter dramaturgischer Bogen wird nicht gespannt. Die Ereignisse sind in einfacher chronologischen Abfolge dargestellt. So darf der Kinogänger eine Milieu-Studie vom Feinsten genießen.

    Was sich in der DG-Wohnung von Fritz Honka abspielt, erzeugt keinen Wohlgeschmack. Obwohl Akin sich von Splatter weit entfernt bewegt und die Gewalt häufig aus der Distanz oder teilverdeckt gezeigt wird, ist der Zuschauer nach dem Abspann ordentlich bedient. Das liegt zum einen an der genialen Performance des jungen Jonas Dassler, der den erheblich älteren, dominanzgetriebenen Honka völlig ausfüllt und zum anderen an der Art der Inszenierung, die das Publikum sehr tief in die Kulisse zieht. Die Aktionen und Reaktionen Honkas vermitteln den Ekel mit allem was stinkt und verabscheuungswürdig erscheint intensiv und nahegehend. Nur in wenigen Einstellungen verstellt sich die Hauptfigur zur Karikatur. Dazu gehört auch die unpassende Fantasie über Petra (Greta Sophie Schmidt), die sich Honka als süße Fleischereifachverkäuferin vorstellt.

    „Der Goldene Handschuh“ betont mit einem hohen Maß an Authentizität Fatih Akins besondere Gabe zur Beobachtung.
    Murat G.
    Murat G.

    5 Follower 31 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 22. Februar 2021
    Es ist wirklich nicht einfach einen deutschen Horrorfilm zu drehen. Fatih Akın hat das ganz gut gemeistert denk ich. Ein gelungener Film.
    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 9. Januar 2022
    Ein deutscher Weltklasse-Serienmörderfilm.
    Spielt in den 1970er Jahren, hauptsächlich an zwei Schauplätzen: in der Hamburger Kiez-Kneipe Zum Goldenen Handschuh und in der Wohnung eines gemeingefährlichen Alkoholikers. Der Film beginnt nach einem Mord...
    und der Auftakt taugt gleich als früher Gratmesser, ob sich wer im falschen Film gelandet sieht, der damit schon auf Kurs Frei ab 18 ist.
    Danach geht es auf mehr Ebenen genauso explizit und dreckig weiter.

    Vorlage ist der Tatsachenroman von Heinz Strunk über den Serienmörder Fritz Honka, verfilmt von Fatih Akin.
    Das Gebotene punktet in Filmform hervorragend in Kombination:
    dank der gestörten Hauptfigur und ihrem Treiben in Zusammenhang mit dem denkwürdigen Schauspielerjob von Jonas Dassler sowie allen (!) anderen Darstellern in ihren teils ebenso Nicht-Allerwelts-Rollen und dank gekonnter Machart, dem Look und Lokalkolorit einschließlich des ganzen deutschen Liedgutes im Film.
    Die Hauptattraktion ist Jonas Dassler als Fritz Honka, der stellenweise wie Charles Laughton in Der Glöckner von Notre Dame daherkommt.

    Alles zusammen wird zu einem inhaltlich packenden Hingucker, der die kleine Welt im Film und die Zeit reizvoll schäbig und abgründig aufleben lässt.

    Schauspielerkino extrem und ein so deutscher wie hervorragender Serienmörderfilm in einem, der für ein weltweites Publikum tauglich ist - nur eben überall in einem etwas kleineren Kreis, M ist dagegen massenkompatibel.

    Doch die Jagd auf einen Serienmörder ist hier nie Programm - falls das jemand sehen wollte. Zudem ist das kein Folter- und Gewaltporno; die Sache ist öfters mehr ums Eck rum inszeniert.

    Ein Film voll mit Menschen abseits einer Erfolgsspur, mit ein paar Morden, visuell in einem vergleichbar gewinnbringend schmierigem Dreckslook wie z.B. Maniac (1980) und Eaten Alive (1976) - und Leute, die z.B. den beiden eindeutig Positives abgewinnen, lassen Der goldene Handschuh eher nicht aus, der es auf seine Art mit jedem Serienmörderfilm aufnehmen kann.
    Pyro. Fritze
    Pyro. Fritze

    4 Follower 80 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 16. März 2022
    Ein wirklich außergewöhnlicher, perverser Film. Kaum vorzustellen das es solche Menschen wirklich gibt.
    Ich war überrascht was man tatsächlich alles sehen konnte!
    Teilweise hätte etwas mehr Spannung sein dürfen.

    Wer sowas mag sollte ihn sich auf jeden Fall mal ansehen!
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