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    Der verlorene Sohn
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    Cursha
    Cursha

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    4,5
    Veröffentlicht am 16. Juni 2019
    "Der verlorene Sohn" gehört zu den Filmen, auf die ich mich dieses Jahr mit am meisten gefreut habe, da mich doch die Thematik anspricht und ich die Grundhandlung schon sehr bewegend fand. Regisseur und Schauspieler Joel Edgerton ist hier auch ein wirklich herausragender Film gelungen. Der Film dreht sich um Jared, der als Sohn eines Predigers aufwächst und selbst Homosexuell ist. Als seine Eltern dies erfahren kommt er in ein Camp, in dem ihm die Homosexualität ausgetrieben werden soll. "Der verlorene Sohn" beruht auf einer wahren Geschichte und der Biografie von Garrard Conley. Joel Edgerton, der bereits mit "The Gift" bewiesen hat, dass er ein großartiger Regisseur ist und sein schauspielerisches Talent schon mehrfach unter Beweis gestellt hat, schafft hier einen wirklich bewegenden und mitreisenden Film, der uns in erster Linie aufzeigen will, dass Homosexuelle noch heute unter Intoleranz leiden und oft noch von der Gesellschaft mit Füßen getreten werden. Schwul zu sein, lesbisch zu sein, transsexuell zu sein, wird auch heute noch verschmäht und teilweise mit angefeindeten Reaktionen abgestraft, weil unsere Gesellschaft eben noch immer nicht so tolerant ist wie sie es vorgibt zu sein. Daher ist der Film auch so wichtig. Homosexualität ist etwas normales, wozu sich Menschen nicht entscheiden, es ist von Geburt an in ihnen und daher auch nichts falsches oder verwerfliches, was man behandeln kann. Sie ist eine normale Form der Liebe, weshalb es auch heute noch absurd ist zu Denken, dass man Menschen vor der Liebe heilen kann. Edgerton greift das in dem Film sehr gut auf, der der ganze Prozess, der Reinigung durch den Herrn ist absoluter Humbug. Es bleibt eher die Frage wie krank Menschen sind, die anderen Menschen es nicht gönnen zu lieben wenn sie lieben. Der Film steht und fällt natürlich mit seinen Darstellern und genau hier hat Edgerton alles richtig gemacht. Lucas Hedges ist mit seinen zarten 23 Jahren schon eine Schauspielgewalt und spielt die Rolle des Jared absolut authentisch. Der Star aus "Manchester By The Sea" "Three Billbords Outside Ebbing, Missouri" oder "Ben Is Back", wie auch "Lady Bird", spielt ganz groß auf. Auch Nicole Kidman ist in der Rolle der Mutter umwerfend, für die die Homosexualität ihres Sohnes zu Beginn schwierig ist, aber sie die Liebe zu ihrem Sohn über alles stellt. Auch Russell Crowe ist gewohnt gut in seiner Rolle als Vater, was durch Edgerton selbst als Therapeut in der Anstalt ergänzt wird. In Nebenrollen glänzen dann auch noch Darsteller wie Xavier Dolan und der Sänger Troye Sivan, die beide wundervoll in den Film passen, toll spielen und die Intention des Filmes noch glaubhafter transportieren. Gerade Sivan steuert einen wundervollen Titelsong zum Film bei. Am Ende ist "Der verlorene Sohn" ein wunderbarer Film zum Thema Toleranz und Akzeptanz, der die Probleme von Schwulen und Lesben absolut authentisch aufgreift.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    552 Follower 942 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 18. März 2019
    SEELENGEISSELN MIT DEM BIBELGÜRTEL

    Der liebe Gott will das alles gar nicht. Nicht diese Qual, nicht diese Verzweiflung. Menschen, die im mehrere Bundesstaaten umfassenden Biblebelt ihre Homosexualität entdecken, können sich glücklich schätzen, wenn es keiner merkt. Denn gleichgeschlechtliche Liebe, die ist im Südosten der USA etwas, das für all die anderen frommen Gläubigen nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Da muss die mittelalterliche Ahnung einer manipulativen Finsternis herhalten, die sich im Hexenwahn Europas und in der Manifestation des Teufels in den Dingen des Alltags schon Jahrhunderte zuvor austoben konnte, zum Leidwesen tausender unschuldiger Opfer. Erschreckend, dass sich diese Auslegung der heiligen Schrift im Pietismus der evangelikalen Kirche in zwar gesitteter, aber nicht weniger grausamen Form erhalten hat. Denn Homosexualität ist nichts, was den lieben Gott sauer aufstößt. Sondern Teil einer komplexen Biologie, die weder umgepolt, noch verdrängt, noch weggebetet werden kann.

    Die ganze Review weiterlesen auf FILMGENUSS unter https://filmgenuss.com/2019/03/18/der-verlorene-sohn/
    Isabelle D.
    Isabelle D.

    282 Follower 420 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2019
    "Der verlorene Sohn" von Joel Edgerton ist ein starkes Familiendrama und zeigt auf erschreckende Weise auf, welchen Vorurteilen Homosexuelle noch immer ausgesetzt sind. Im Mittelpunkt steht der junge Jared, der an einer sogenannten Reparativtherapie teilnimmt. Die Verantwortlichen betrachten Homosexualität als eine schlechte Verhaltensweise, die sich heilen ließe durch die "richtige" Einstellung und allerlei absurden Handlungen, die als "typisch männlich" betrachtet werden - aber eigentlich nur haarsträubend sexistisch sind.

    Das ist recht nüchtern und sachlich erzählt, ohne Tränendrüsengedrücke, ohne großes Drama, ohne Geschrei. Die Schauspieler - vor allem Lucas Hedges, Nicole Kidman und Russell Crowe - spielen unaufgeregt, aber mit intensiver, innerer Kraft. Hier passiert auch sehr viel zwischen den Zeilen. Trotzdem gibt es immer wieder auch humorvolle Momente. Und gerade diese Erzählweise macht das Geschehen auf der Leinwand umso erschreckender. Umso mehr, wenn man erfährt, dass das Ganze auf einer wahren Geschichte beruht und solche "Therapien" noch immer nicht überall verboten werden - und dass es wirklich Menschen gibt, die diesen gefährlichen Quatsch glauben. Da bleibt nach Ablauf des Abspanns schon ein Kloß im Hals stecken.

    Fazit: Unbedingt sehenswert! Nicht verpassen!
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    10.225 Follower 4.929 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 18. Juli 2019
    Mir fällt es manchmal schwer wenn ich Darsteller die ich kenne und mag in unsympathischen Rollen sehe. Hier sind es Nicole Kidman und insbesondere Russel Crowe der als homophober Vater einen fiesen Kotzbrocken spielt, der Schwerpunkt liegt trotzdem auf Filmsohn Lucas Hedges. Nach „Ben is back“ gibt er hier erneut ein „Problemkind“, nur daß er hier nicht auf Drogen ist und sein Problem ihm eingeredet wird. Und so erleben wir wie sich ein normaler Junge durch furchtbare Prozesse winden muß die ihn zur Heterosexualität treiben sollen.Das klingt alles viel reißerischer als der Film letztlich ist. Eigentlich geht hier alles ruhig zu, aber unter der Oberfläche stecken viel Angst und Verdrängung … die aber dann nach und nach herauskommen.

    Fazit: Kleines Drama mit großen Darstellern und der richtigen Botschaft!
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