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    Ema
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    3,4
    14 Wertungen
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    Philm
    Philm

    23 Follower 289 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 10. Juli 2022
    Athmosphärisch wunderbarer Film, dem man ein wenig Geduld und Offenheit entgegen bringen muss. Der Film lebt mehr von seinen Szenen, als der Handlung. Starke Darsteller und sehr gute Inzenierung.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    554 Follower 942 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 7. April 2021
    FEUERTAUFE NICHT BESTANDEN
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Wieder ein Film aus Chile! Noch dazu einer von Pablo Larrain – einem Mann, mit dem man filmhistorisch schon einiges anfangen kann. Zum Beispiel durfte unter seiner Regie Natalie Portman die traurige Witwe Jackie Kennedy mimen. Kenner und Liebhaber des Films Neruda werden sich ebenso angesprochen fühlen. Und überraschenderweise hat der von mir so sehr gepriesene Nobody Knows I´m Here mit Herrn Larrain auch noch seinen Produzenten gefunden. Ema ermöglicht dem Künstler eine Rückkehr in seine Heimat, genauer gesagt in die Hafenstadt Valparaíso, in welcher dieser doch recht eigenwillige Kunstfilm die chilenische Schauspielerin Martiana Di Girólamo einer Mutter Gottes gleich anzubeten gedenkt wie Klimt seine Muse Zuckerkandl, Henry Miller seine Anaïs Nin oder Franz Werfel seine Alma. Aus Martiana Di Girólamo wird eine Kunstfigur mit streng modelliertem, wasserstoffblondem Haar und lockeren Sporthosen – eine Reggaeton-Tänzerin, die aber ganz etwas anderes zu quälen scheint als die zum Leiden verpflichtende Kunst.

    Die titelgebende Ema hat eine Künstlerbeziehung mit Gastón, gespielt von Larrains Haus- und Hofstar Gael Garcia Bernal. Beide haben ob der Unfruchtbarkeit des Mannes ein Kind adoptiert. Bald stellt sich heraus: beiden gelingt es nicht im Geringsten, zu tun, was Eltern für ein Kind eben tun müssen. Der Kleine siebenjährige Pablo bekommt unter anderem beigebracht, wie man Feuer legt. Das macht er dann auch – fackelt die Bude ab und seine Tante gleich dazu. Nach dieser Tragödie fällt der Entschluss, das Kind wieder zurückzugeben. Auch keine noble Tat. Da Ema Gastón die Schuld dafür gibt und umgekehrt, grübelt erstere darüber nach, wie es anzustellen wäre, dem grundsätzlich geliebten Kind nahe zu sein, ohne es wieder adoptieren zu müssen. Ema pirscht sich an die neuen Eltern ran, macht sie von sich abgängig, was eine feuchtfröhliche Menage a Trois zur Folge hat.

    Zwischendurch spielt das Feuer keine unwesentliche Rolle. Es ist das, was Ema gut kann – abfackeln. Es brennen Ampeln, Autos oder Spielplätze. Kunst im öffentlichen Raum, wenn man Kunst nicht knebeln will. Zwischendurch wird getanzt und in spärlich beleuchteten Farbräumen Liebe gemacht, egal ob mit Mann oder Frau. Pablo Larrain hält die Zügel sehr locker, es scheint, als lässt er seine Muse einfach machen, kann sich nicht sattsehen an ihrem Gesicht, und ja, es stimmt, Martiana Di Girólamo weiß mit ihrer unnahbar-erotischen Ausstrahlung zu faszinieren. Allerdings scheint es so, als wäre Ema die urbane Installation einer freigeistigen Weiblichkeit, die sich plötzlich ihrer bioethischen Funktion als Mutter entbunden sieht.

    Dennoch: Ema spielt zwar viel mit Licht und Farbe, findet surreal anmutende Arrangements und weiß gekonnt, mit seinen Tanz-Choreographien eine gewisse hypnotische Wirkung zu erzielen. Darüber hinaus allerdings bleibt das artifizielle Selbstfindungs- und Erotikdrama viel Kunst um wenig Substanz. Bis die ganze, vage angedeutete Geschichte überhaupt ins Rollen kommt, sorgen entrückte Dialoge und assoziative Szenen, die in ihrer Sinnhaftigkeit vorerst schwer zu verstehen sind, für hinauszögernde Affektiertheit. Viel zu spät wird das skurrile Tête à Tête etwas griffiger und runder, anfangs jedoch hat man das Gefühl, Larrain hätte vor lauter Faszination für seine Protagonistin völlig vergessen, was er hier eigentlich erzählen wollte.
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    beco
    beco

    56 Follower 329 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 27. Oktober 2020
    Ein unheimlich intensiver Film über Freiheit durch Tanzen gegen Konventionen, gegen prekäre Verhältnisse, Tanzen für Freiheit in jeder Hinsicht und das mit Bildern von ikonenhafter Schönheit, in Farben die einen staunen lassen und mittendrin die Ikone Ema, die alles will, Erfolg, persönliche Freiheit, Liebe, sexuelle Erfüllung, ein Kind.
    Am Ende scheint sie alles bekommen zu haben, aber richtig glücklich ist dabei keiner.
    Filmdoktor
    Filmdoktor

    7 Follower 46 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 14. Mai 2021
    Tanzen, trauern, kämpfen, lieben -

    Dieser Film lebt ganz durch die Bilder, die Bewegung und die Musik, dahinter tritt die Geschichte zurück. Bereits die ersten Minuten lassen eintauchen in eine Welt der Bewegung und der ungewöhnlichen Atmosphäre. Es dauert eine Weile bis die Geschichte an Form gewinnt: Die Tänzerin Ema bildet mit dem Choreografen Gastón ein Paar. Da sie kein eigenes Kind bekommen können, haben sie einen Jungen adoptiert. Bis der Adoptivsohn, Polo heißt er, im Film zu sehen ist, vergeht viel Zeit. Denn er lebt inzwischen in einer anderen Familie. Ema hat ihn nach einem Unfall, bei der ihre Schwester schwer verletzt wurde, wieder an die Adoptionsbehörde zurückgegeben. An dieser Tat droht die Beziehung von Ema und Gastón zu zerbrechen. Aber Ema, die auch als Tanzlehrerin arbeitet, ist nicht bereit aufzugeben und kämpft um "ihr" Kind.

    Die Handlung des Films wird nur fragmentiert deutlich, immer wieder unterbrochen durch pulsierende Tanz- und Musikszenen, die Emas Figur und ihre Emotionen charakterisieren und wie der Chor in einer griechischen Tragödie die Handlung kommentieren. Das "Spiel mit dem Feuer" wird zu einem sich durchtragenden Symbol für den Wechsel aus Liebe und Trennung, Verlust und Neuaufbruch, aber auch Zerstörung und Faszination.

    Der Regisseur Pablo Larraín (bekannt durch "El Club" "No!" oder "Neruda" sowie "Jackie") hat sich dieses Mal nicht der Geschichte Chiles zugewandt und "Ema" wirkt auf den ersten Blick unpolitisch. Je länger aber der Weg durch Emotionen und das Auf und Ab der Liebe andauert, desto mehr werden auch Bezüge zur Gesellschaft der Gegenwart deutlich: Es geht um Geschlechterrollen, Frauenbilder, die Bedeutung der Familie und letztlich um das Streben nach Freiheit, welches sich vor allem in den Tanzszenen immer wieder zeigt.

    "Ema" ist nur oberflächlich ein Drama um ein Paar, welches an der Frage der Adoption eines Kindes zu zerbrechen droht. Insbesondere visuell ist es ein Film, der immer wieder seine eigenen Grenzen sprengt, nicht wirklich in ein Genre hineinpasst und im besten Sinne des Wortes erlebt werden muss. Wer sich auf die ungewöhnliche Erzählweise und Bildsprache und den nicht ganz leichten Charakter der Titelfigur einlassen kann, wird mit einem besonderen Filmerlebnis belohnt. Sehenswert!
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