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    Bones and All
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    Cursha
    Cursha

    6.497 Follower 1.044 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 29. Dezember 2022
    Luca Guadagnino zeigt wieder wunderschöne, warme Bilder auf und passt sich der Ästhetik von "Call Me By Your Name" an. Handwerklich ist das alles sehr atmosphärisch und die Musik stimmlich. Der Aspekt des Road Movie kommt hier bestens zum Vorschein und die Chemie der Figuren ist wirklich verdammt stark und am knistern. Dann gibt es da den Aspekt des Kannibalismus, was dann immer wieder aus der wohlig warmen Stimmung herausreißt und wirklich unangenehm anzusehen ist. Schon in den ersten fünf Minuten passiert etwas so abstoßendes, dass den Ton klar vorgibt. Dabei ist es faszinierenden, dass wir mit den Figuren trotz dieser Abscheulichkeit mitfühlen. Dabei sind die Schauspieler überragend. Timothée Chalamet ist über jeden Zweifel erhaben und Taylor Russell, als Newcomerin macht einen bärenstarken Job. Auch in Nebenrollen wurden mit Mark Rylance, der erschreckend gruselig ist und Michael Stuhlbarg (der eine wahnsinnig starke Performance hinlegt) nicht gespart. Kurz: Eine wunderschöne, wie grausame Perle.
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    10.269 Follower 4.929 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 20. Mai 2023
    Wollen Regisseur Luca Guadagnino und Timothee Chalamet das nächste Gespann werde im Sinne von Martin Scorsese und Leonardo DiCaprio? Von mir aus. Nach dem grandiosen „Call me by your name“ legen sie hier exzellent nach. Acuh deie Geschichte ist eine Liebesgeschichte, aber eine gänzlich andere und greift in ein anderes Genre. Die Geschichte. In der eine junge Frau mit kannibalistischen Anflügen mit einem gleichgesinnten jungen Mann durch die USA reist, ist irgendwo zischen Romanze, Horror und Road-Movie anzusiedeln. Man sollte aber Fans aller angesprochen Parts sein, da es sonst wohl eher lau wird: etwas Blut, etwas Schmalz und hier und da tiefsinnige Gespräche. Von den Darstellern grandios getragen und wunderschön bebildert reciht das schon für zwei faszinierende Stunden, die auf den Magen schlagen.

    Fazit: Bedrückende Stimmung krasses Thema, aber großártig inszeniert und gespielt!
    Kinobengel
    Kinobengel

    436 Follower 526 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 27. November 2022
    Luca Guadagnino bleibt dem Horror treu. „Bones and All” ist im Kino.

    USA in den 1980ern: Maren (Taylor Russel), eben 18, wird von ihrem Vater verlassen, weil sie zuweilen Menschenfleisch isst. Auf der Suche nach ihrer nie gesehenen Mutter trifft sie ihresgleichen, darunter Lee (Timothée Chalamet).

    Der Kinosaal wird für ein Coming-of-Age-Horror-Love-Roadmovie mitgenommen. Und Mitnehmen ist etwas, das Guadagnino kann, siehe „Call me by your Name“ (2017) oder „Susperia“ (2018). Das heißt, auf der Leinwand werden nicht nur diverse übergroß eingeblendete Abkürzungen der US-Bundesstaaten übermittelt. Wiederholt erschafft der italienische Regisseur eine herrliche, mitunter reichlich blutgetränkte Atmosphäre, in der Elemente mehrerer Genres verbunden werden.

    Die Geschichte, nach der Vorlage „Fino all’osso“ von Camille DeAngelis entstanden, ist schon speziell. Es sollte halt nicht Bonnie & Clyde sein. Obwohl das junge Paar in gewisser Weise Sympathie erweckt, kann eine „Call me by your Name“-Stimmung, die Millionen ins Kino lockte, nicht zum Ausdruck kommen. Während die Jahreszeit noch ungefähr gleich gesetzt ist, spielen beim aktuellen Werk wohlsituierte Gutmenschen keine Rolle. Dazu kommt die Anthropophagie als Tabu in der zivilisierten Welt. Eine Romanze unter Kannibalen kann auch durch Komik zum Erfolg führen, z.B. „Warm Bodies“ (2013 von Jonathan Levine), „Bones and All“ hat aber nicht einmal Humor. Dennoch kann Guadagnino das Publikum in seine fesselnden Tiefen führen: Auf der im Osten der USA beginnenden Tour entsteht über den menschlichen Umgang und die damit verbundenen Ziele eine vielseitig zu betrachtende Love Story. Für Abstand zu den Protagonisten sorgen der zwielichtige Sully (charismatisch: Mark Rylance) sowie der durchgeknallte Jake (Michael Stuhlbarg). Ein Irrtum bei der Opferwahl legt die Charaktere weiter offen. Spätestens hier ist das Publikum in einer mehr als nur gut erzählten Geschichte gefangen.

    Wer Filme von Luca Guadagnino mag, sollte „Bones and All“ nicht verpassen.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    557 Follower 942 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 3. Dezember 2022
    ZUM FRESSEN GERN
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Da lobe ich mir Hannibal Lecter: Zumindest hat sich dieser die Leber gebraten und fein gewürzt und dazu noch einen Chianti genossen. Das ist Kannibalismus mit Stil. Andererseits: Der belesene Feingeist mit Hang zur Bestie ist ein Psychopath und nicht von so genetisch bedingtem Zwang durchs Leben gepeitscht wie diese beiden jungen Endteenies hier in Luca Guadagninos neuem, gar auf der heurigen Viennale gezeigten Horrordrama Bones and All. Bei so viel unüberwindbarer Triebhaftigkeit haben Tischmanieren das Nachsehen. Kein italienischer Wein im Dekanter, und die Serviette steckt sich auch niemand in den Ausschnitt, denn Blut bekommt man selten gut raus, hat man nicht gerade Dr. Beckmanns zur Hand. Und so ist dieses Besudele mit dem Lebenssaft Menschen wie Taylor Russel oder Timothée Chalamet ein von Kindheitstagen an vertrauter Umstand. Die Gier auf Menschenfleisch hat deren Leben mit Hindernissen zugepflastert, dass es ärger nicht geht. Kaum beißt Maren ihrer besten Freundin den Finger ab, muss Papa mit Kind fluchtartig das Land verlassen. Vielleicht ließe sich diese Anomalie ja erklären – keine Ahnung, warum in diesem Fall nicht die Wissenschaft herangezogen wurde, denn nicht alle hätten vermutlich die Lösung für solche Extreme im 21. Jahrhundert auf dem Scheiterhaufen gesehen. Aber was sich nicht erklären lässt, will man sich auch nicht erklären lassen. So kommt es, dass Maren bald allein dasteht, weil der leidgeprüfte Vater das Handtuch wirft. Was tun, mit taufrischen achtzehn Jahren und keinerlei Schulpflicht? Sie trifft auf den seltsamen Sully, einem Eigenbrötler und Obdachlosen, der sie auf eine halbe Meile hin bereits gerochen hat, trägt er doch dasselbe Handicap mit sich herum wie Maren. Wenig später ist es dann Lee, wohl altersadäquater als die von Mark Rylance verkörperte Figur. Und wenig zimperlich, was die Beschaffung von Frischfleisch angeht. Mit dieser Hingabe aufgrund impulsiven Hungers und einer gestohlenen Karre bewegen sich die beiden quer durch die Vereinigten Staaten, weil Maren ihre verschollene Mutter finden und das Rätsel um diese äußerst unangenehme Veranlagung lüften will.

    We are what we are – so nennt sich zumindest ein mexikanischer und später nachverfilmter amerikanischer Horrorfilm rund um eine kannibalische Familie, die mit Sicherheit lieber auf Grillhühner stehen würde als auf die eigene Spezies. Doch sie sind nun mal, was sie sind. Genauso sehen das Maren und Lee. Und vielleicht auch Sully. Basierend auf dem Jugendbuch (!) von Camille DeAngelis setzt Luca Guadagnino nach dem phänomenalen Liebesfilm Call Me By Your Name abermals den schlaksigen Chalamet in Szene. Der gibt einen James Dean-Outlaw mit gefärbter Lockenpracht, aber sonst wenigen schauspielerischen Extras. Der schöne Star spielt mittlerweile meist sich selbst, während Taylor Russel (Waves, Lost in Space) als introvertierte Vagabundin ihrem Co-Star, aber nicht Mark Rylance, die Show stiehlt. Vielleicht liegt‘s an der fehlenden Chemie zwischen den beiden. Das toxische Süppchen kocht lieber Spielbergs Lieblingsstar Rylance, der die verkappte Psycho-Nummer hochfährt, und am liebsten würde man ihm einen ganzen Film gönnen, würde er seine abstoßenden Attitüden nicht so sehr zelebrieren. Doch das ist gut so, diese Rolle gibt dem Film etwas Tiefe, während das übrige Szenario in den Tag, oder besser gesagt, in filmische zwei Stunden hineinlebt, ohne ein konkretes Ziel zu haben. Ja, gut, die Mutter in Minnesota. Aber in welchem Film sucht denn nicht irgendwer irgendwann seine Erzeuger, angetrieben von apokalyptischen Umständen im Rücken? Noch dazu weiß Guadagnino mit der Geißel des Fleisches nicht ganz so gut umzugehen. Als Metapher für ein Coming of Age-Roadmovie ist das Konzept zu vage, denn der Kannibalismus ist längst kein Ventil für das Erwachsenwerden wie in Julia Ducournaus viel einprägsamerem und sehr ähnlich gelagerten Drama Raw. Decournau wagt viel mehr Schritte hinaus aus der Box, während Guadagnino in gewisser Weise gutzuheißen gedenkt, dass Natural Born Killers wie diese, die nicht wie bei Oliver Stone erst durch dysfunktionale Medienpädagogik so gemacht wurden, ihr gesellschaftsschädigendes Verhalten nicht zwingend in den Griff kriegen müssen. Warum die Abkehr von der Gesellschaft? Vorwiegend dürfte es Scham sein. Oder die Lust am Anderssein.
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    beco
    beco

    56 Follower 329 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 13. Dezember 2022
    Bones And All
    Was für ein merkwürdiger Film, Kannibalismus als Metapher für eine gefährliche Andersartigkeit, eine Reise durch einige Fly-Over States, mit einigen sehr merkwürdigen Gestalten, aber auch ganz normalen Menschen, eine Beziehungsfindung zweier Außenseiter, für die es kein Happy-Ending geben darf.
    Der Film entwickelt viel Spannung und hat herausragende Protagonisten, trotzdem verlässt man das Kino einigermaßen ratlos und geschockt.
    einigermaßen zwiespältig, die Sternekategorien versagen hier
    Sebastian Schlicht7
    Sebastian Schlicht7

    4 Follower 135 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 6. Januar 2023
    Wie ist das anders zu sein?

    Selten gab ein Film so gut eine Antwort darauf, wie dieser. Der italienische Regisseur Luca Guadagnino hat mich bisher mit „Call Me by Your Name“ und dem fantastischen Remake von „Suspiria“ von den Socken gehauen. Doch seit „Suspiria“ (2018) hatte Guadagnino keinen Film mehr gedreht, bis 2022. Da erschien seine Verfilmung von „Bones and All“, ein Buch von Camille DeAngelis über Kannibalismus. Ja, ein krasses Thema, aber auch ein interessantes, besonders in dieser Geschichte. Und herausgekommen ist ein heftiger, aber auch romantischer Film, der wie eine Mischung aus „Call Me by Your Name“ und „Suspiria“ wirkt.

    Die 80er: Die junge Maren Yearly wird immer wieder von ihrem Drang übermannt Menschenfleisch zu essen. Sie will es zwar nicht, aber sie kann sich nicht dagegen wehren. Immer wieder müssen sie und ihr Vater fliehen, weil das junge Mädchen andere Menschen angreift. Doch selbst ihr Vater erträgt es irgendwann nicht mehr und verlässt sie. Auf sich allein gestellt sucht Maren nun ihre Mutter und trifft auf ihrer Reise erstaunlich viele Menschen, die denselben, diabolischen Drang haben…

    Es ist hier sicherlich gut zu wissen, um was es in dem Film geht, denn bei uns im Kino sind einige Leute während des Films gegangen. Und „Bones and All“ ist ohne Zweifel ein heftiger Film mit blutigen Szenen, wobei diese niemals im Vordergrund stehen und vor allem nicht glorifiziert werden. Das Dilemma dieser fleischlichen „Lust“ ist stets zu spüren und wird von Lee, ein „Eater“, wie sie im Film genannt werden, stark zusammengefasst: „Wir haben nur drei Optionen: Selbstmord, einsperren lassen oder versuchen damit zu leben.“ Regisseur Guadagnino zeigt, dass selbst hinter einem Kannibalen ein Mensch mit Gefühlen und Ängsten steckt. Der Horror war für mich besonders der Gedanke, was man selbst zun würde, hätte man diese Gelüste. Wenn man weiß, dass das, was man tut furchtbar ist, aber man kann es nicht abstellen. Es gibt Theorien, dass der Kannibalismus im Film metaphorisch für Drogenkonsum oder andere Süchte stehen kann, aber ich finde die Thematik auch ohne Projektion sehr kraftvoll. Kannibalismus ist etwas, dass für viele als absolut niederträchtig und teuflisch angesehen wird, was es ja auch in vielerlei Hinsicht ist, gerade wenn Mord mit im Spiel ist. Im Film sehen wir aber auch Figuren, die niemals Menschen wehtun wollen, es aber auf lange Sicht einfach nicht schaffen. Wie geht man mit diesen Menschen um? Kann man ihnen helfen oder ist deren Schicksal ein Leben in einer Klinik oder Gefängnis?

    Und bis zu einem bestimmten Punkt ist „Bones and All“ absolut großartig in der Umsetzung dieser brisanten Thematik. Für mich verliert der Film aber viel Kraft durch das unnötig, forcierte Ende. Ich will nicht spoilern, aber eine Figur wird hierdurch sehr eindimensional dargestellt, was ich schade finde. Und es fühlt sich so an als ob der Film plötzlich in die billigste Klischeekiste gerutscht wäre. Die Message des Films ist zwar eindeutig, aber hätte für mich viel subtiler und offener gelöst werden können. Die letzten zehn Minuten des Films hätte es in meinen Augen nicht gebraucht!

    Wem man aber keinen Vorwurf machen kann, sind die fantastischen Darsteller! Taylor Russell als Maren ist großartig, ebenso wie der immer wieder tolle Timothée Chalamet, dessen Karriere immer höher und höher zu steigen scheint. Der heimliche Star dürfte aber Mark Rylance als Sully sein, der mit seiner Figur eine spannende Seite dieser düsteren Welt zeigt.

    Optisch ist „Bones and All“ wieder wunderbar anzusehen. Arseni Khachaturan überzeugt mit einer kraftvollen Kamera, der Soundtrack von Atticus Ross und Trent Reznor ist ebenfalls überzeugend und besonders der Schnitt von Marco Costa macht den Film eindrucksvoll und besonders.

    Fazit: Nur wenige Filme können Horror und Romantik so gut verbinden, wie „Bones and All“. Hätte der Film zehn Minuten früher geendet oder hätte ein kraftvolleres Ende, das nicht so übertrieben ist, wäre dies ohne Zweifel ein weiteres Juwel von Guadagnino. So bleibt es zumindest ein sehr kraftvoller Film mit spannender Thematik, tollen Darstellern und einer ordentlichen Portion Schockfaktor.
    sommer
    sommer

    18 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 12. Februar 2023
    BONES AND ALL, ein melancholischer Liebesfilm über sog. Eater, also eine Art Kannibalen. Luca Guadagnino, der Regisseur der zarten andeutungsreichen Schwulengeschichte CALL ME BY YOUR NAME hat diesmal versucht, eine originelle Art von Liebesgeschichte zu erzählen, die sich aus dramatischen Familienzerwürfnissen speist und durch eine sehr spezielle Sucht die Liebenden zueinander bringt. Die Geschichte hat einige dramatische Spannungshöhepunkte (z.B. den Besuch bei der Mutter in der Klinik, die nur noch Armstümpfe besitzt und auf ihre eigene Tochter losgeht), lebt aber v.a. von den mit viel Intensität spielenden Hauptdarstellern Timothée Chalamet und Taylor Russell. Ganz ohne Gesichtsrunzeln habe ich den Film nicht überstanden, v.a. dann, wenn die Protagonisten blutig über ihr Opfer herfielen, man die Schmatzgeräusche hörte und alles voller Blut war
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