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    Mona Lisa And The Blood Moon
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    Andreas S.
    Andreas S.

    7 Follower 167 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 15. Oktober 2022
    Man stelle sich einen Film vor, der stylisch, spannend, abgedreht, geheimnisvoll, schräg, gewalttätig, zärtlich, skurill, witzig und einzigartig zugleich ist. Man stelle sich einen Film vor, der grell, bunt und laut daherkommt und nahezu durchgehend von stampfenden Beats, klirrenden Heavy Metal Sounds, Trance, Italian Jazz und Indie-Pop fast schon hypnotisch unterlegt ist. Man stelle sich einen Film vor, der gößtenteils von abgedrehten aber irgendwie liebenswerten Chaoten bevölkert wird, die versuchen, sich in den Straßen von New Orleans über Wasser zu halten. Alle Unsympathen kriegen auf die Fresse. Man stelle sich einen Film vor, der jede Erwartungshaltung genau dann wieder in Grund und Boden stampft, sobald der Zuschauer sich einen roten Faden erdacht hat. Und man stelle sich vor, dass der Film überhaupt keinen Sinn ergibt und auch gar nicht versucht einen solchen zu ergeben.
    Das alles ist ‚Mona Lisa and the Blood Moon‘. Eine Indie Filmperle. Ein Film wie ein völlig abgedrehter, provokanter, pöbelnder Punk unter Normalos, die kopfschüttelnd zurückbleiben, wenn der Unruhestifter sich verzogen hat.

    Kate Hudson, Jeong Jong-seo, Craig Robinson und Ed Skrein spielen die Hauptrollen in Ana Lily Amirpours Knaller über das mit geheimnisvollen, potentiell tödlichen Kräften ausgestattete asiatische Mädchen Mona Lisa auf ihrem Streifzug durch das nächtliche New Orleans. Ein Streifzug der einfach Spass macht. Und so unvermittelt wie die Show beginnt, so endet sie auch. Einfach mittendrin. Erklärungen gibt es nicht. Alles passiert einfach nur. Und meist so gar nicht das, was man erwartet. Ein großer Spaß.
    Patrick N.
    Patrick N.

    3 Follower 49 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 15. Oktober 2022
    In der Sneak gesehen, wusste also gar nix davon, Hammer, toller, spannender Thriller. Leider zu unbekannt.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    528 Follower 942 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 13. Oktober 2022
    GEDANKEN-TRICKS ZUM MONDSCHEINTARIF
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Die Freiheit eines einzelnen geht doch bekanntlich so weit, bis sie die Freiheit eines anderen einzuschränken beginnt. Das ist nur fair, würde ich sagen. Mona Lisa, Insassin einer psychiatrischen Anstalt, muss jedoch, um ihre Freiheit zu erlangen, die Freiheit anderer deutlich beschneiden. Das macht sie nicht mit physischer, sondern mit mentaler Gewalt. Wie das geht? Wissen wir nicht, und das weiß Mona Lisa genauso wenig. Sie kann es eben. Und wäre sie Teil des X-Men-Universums, würde sie Professor Xavier, der ähnliche Fähigkeiten besitzt, wohl bei sich aufnehmen. Damit aber hätte er sich womöglich ein massives Problem aufgehalst – denn Mona Lisa will schließlich nicht dorthin müssen, wo andere sie hinhaben wollen. Sie würde sich auflehnen. Und den unbequemen Pöbel dazu zwingen, Dinge zu tun, die sie niemals freiwillig tun würden. Also büxt sie aus der Anstalt und geistert im peripheren Sumpfgebiet von New Orleans herum, irrlichtert vor neonhellen Supermärkten oder Diners umher, die den Bildern von Edward Hopper ähneln und aus der schwül-nächtlichen Dunkelheit herausragen wie startbereite UFOS. Sie lernt den supercoolen DJ Fuzz (Ed Skrein) kennen und noch in derselben Nacht die Stripperin Bonnie, die sich gerade mit einer anderen „Bitch“ prügelt – eine Gelegenheit, die Mona Lisa dazu nutzt, ihre Kräfte einzusetzen, und zwar zugunsten der am Boden liegenden Kate Hudson, die das unbekannte Mädel daraufhin auf einen Burger und dann zu sich nachhause einlädt. Die Fähigkeit Mona Lisas, so kombiniert Bonnie, könnte nützlich sein, um den männlichen Barbesuchern noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen. Ihr kleiner Sohn Charlie allerdings, der betrachtet die neue Freundschaft zwischen den beiden mit Argwohn.

    Bei Ana Lily Amirpour ist der durch den gesellschaftlichen Rost gefallene Frauentypus stets unterwegs zur Selbstbefreiung und unterzieht sich dabei einer manchmal körperlichen oder seelischen Wandlung. Jedenfalls erreicht dieser ein Ziel, das nur die Zwischenstation bleibt für etwas, was dann folgen könnte, dem wir aber als Zuseher nicht mehr beiwohnen werden. Amirpours Filme sind also der Anfang von etwas, sei es im Vampirfilm A Girl Walks Home Alone at Night, in der Endzeitfarce The Bad Batch oder eben aktuell im Kino mit Mona Lisa and the Blood Moon. Das Zeichen für den richtigen Moment, um mit der Katharsis zu beginnen, prangt in diesem Fall als Vollmond, der zusehends röter wird, am Nachthimmel. Dinge und Begebenheiten fügen sich zu einem großen Ganzen zusammen, das die Sehnsucht einer Ausgestoßenen erhört hat. Ein Märchen aus Hoffnung und hypnotischen Vibes also, welches Amirpour hier erneut zusammenmontiert. Sie bleibt ihrem Jargon treu, ihren distanzlosen Bildern und dem grellen Licht. Und dem lässigen Charakter einer zähen Gestalt, die nach ihrer eigenen Menschlichkeit und jener der anderen sucht.

    Mona Lisa and the Blood Moon, fast schon Amirpours bester und herzlichster Film, lebt auch nicht unwesentlich von einem perfekt arrangierten Musikmix aus experimentellem Elektropop und schmissigen Grooves, die Mona Lisas Odyssee akustisch untermalen und intensivieren. Dabei nähert sich die Kamera auch in unvorteilhaften Situationen ganz nah seinen Protagonisten, will sie ergründen und verstehen. Die Wide Angle-Optik kommt dem Vorhaben zupass, all die Bilder ergeben zwischen rastloser Traumartigkeit, comichafter Panel-Verliebtheit und Grunge-Elementen wie dreckigen Füßen, fettigem Fast Food und Erbrochenem ein Panoptikum schräger Begebenheiten mit viel Liebe für seine Underdogs – allen voran auch für den einnehmenden und charismatischen Jungdarsteller Evan Whitten, der die Geschehnisse mehr beeinflusst als ihm selbst lieb gewesen wäre und wir es jemals geahnt hätten. Diesem Trio auf Ab- und richtigen Wegen – mit stilsicherer Hand hingescribbelt, bunt aufgerüscht und mit Dialogen, die aus dem Bauch heraus und voller Impulsivität auf den Moment reagieren – folgt man gerne durch einen gewalttätigen und gleichsam zuckersüßen Großstadtthriller, der fast schon mondsüchtig werden lässt.
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