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Fernseh-Kai
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4,5
Veröffentlicht am 2. Juli 2022
Ich habe mich hervorragend unterhalten gefühlt! Was als lauwarmes Beziehungsdrama beginnt, mündet ziemlich heftig in eine derbe Splatter-Orgie! Herrlich! Wer das alles ernst nimmt, ist selber schuld und hat nix verstanden!
PAARTHERAPIE DURCH DRITTE von Michael Grünwald / filmgenuss.com
Am Wochenende sucht man Ruhe und Entspannung. Wenn’s ohnehin schon stressig zugeht, drängt sich die traute Zweisamkeit irgendwo abgelegen an einem See und umgeben von Wald und Wiese richtig auf. An so einem Wochenende kann gar nichts – oder alles passieren. Plüschige Aliens können kommen, wie in Save Yourselves!. Oder ein Psychokiller treibt sein Unwesen und lässt die Zerstreuungswütigen über die Klinge springen, wie Dan Stevens und Sheila Vand in Tod im Strandhaus das gemacht haben. Selbst Comedian Kevin James als bemüht bösartiger Knastbruder nervt in Becky eine Patchworkfamilie, die ohnehin genug Probleme hat.
Ihr seht, es gibt jede Mange Zeug zum Thema Wochenende in Schieflage, und auch The Trip – Mörderisches Wochenende vom Norweger Tommy Wirkola hat da gar nicht den Anspruch, anders sein zu wollen als all die eben erwähnten genretypischen Produktionen. Wirkola, nicht sehr zimperlich, was seine Filme angeht (Händel & Gretel: Hexenjäger, Dead Snow) bringt in seiner Splatterkomödie die Ehekrise zum Bluten, da sind ihm alle Mittel recht. Und noch schöner ist es, wenn Noomi Rapace, die bereits in seinem originellen Science-Fiction-Thriller What Happened To Monday? in siebenfacher Ausführung ums Überleben gekämpft hat, den Nerv hat, um einer wie aus heiterem Himmel hereinbrechenden Home Invasion handfeste Argumente entgegenzusetzen. Bevor es aber so weit kommt, will „Headhunter“ Aksel Hennie seiner Göttergattin ans Leder – dahinter mag stecken was will, das ist für den Film nicht relevant. Ebenso hegt eine erblondete Rapace wohldurchdachte Pläne, um ebenfalls das Witwendasein zu forcieren. Wenn man doch nur miteinander reden könnte – doch dieser Zug ist abgefahren. Die beiden hätten sich wohl gegenseitig ins Aus manövriert, wären da nicht drei wirklich miese Gesellen, die ordentlich Stunk machen. Frei nach dem Sprichwort Der Feind meines Feindes ist mein Freund muss das Paar wieder ihr eheliches Gelübde ausgraben, welches für schlechte Tage den Zusammenhalt predigt.
Auch wenn The Trip – Mörderisches Wochenende vorzugsweise als respektlose, derbe Komödie zu bezeichnen ist, bleibt dennoch der größte Anteil einem gewalttätigen Thriller geschuldet, der den Hass auf die wirklich bösen Jungs gehörig schürt – um dann in aller Genugtuung dem Blut beim Herumspritzen zuzusehen. Da werden Arme geschreddert und Bäuche aufgeschlitzt, Köpfe weggeschossen und was weiß ich noch alles, natürlich ist das ganze Handgemenge mit Ironie zu genießen und das richtige Quantum an flapsigem Zynismus und lakonischem Humor verleihen der Hämoglobin-Groteske sogar noch sympathische Zwischentöne, vor allem Aksel Hennies Film-Vater könnte der grantige Bruder vom Mann namens Ove sein, so nordländisch geistert die schräge Nebenfigur durch das gar nicht jugendfreie Szenario.
Wirkola liebt den augenzwinkernden Trash, richtet sich ans weniger zartbesaitete Publikum und bietet genau das, was in so einem Genremix auch zu holen ist. Will man sich allerdings wirklichen Hirnideen widmen, die das Töten auf originelle Bahnen hebt, sollte man vielleicht lieber beim Saw-Franchise bleiben. Bei The Trip kommt zum Einsatz, was in einem Ferienhaus mit Garten eben so rumliegt, Rasenmäher inklusive. Doch den gab‘s auch schon bei Becky. Demnach ist der Splatterspaß zwar kurzweilig, aber nicht die eigentliche Attraktion: die findet sich in den kleinen, zwischenmenschlichen Verschnaufpausen, in denen nichts und niemand gewillt ist, die Hoffnung auf eine gute Ehe aufzugeben. ___________________________________________ Mehr Reviews und Analysen gibt's auf filmgenuss.com!
Noomi Rapace war mir noch aus der Stieg-Larrson Trilogie mit ihrer einzigartigen Darstellung der Lisbeth Salander in Erinnerung. Doch dieses Machwerk erreichte das Ende der Skala am anderen Ende. Das war kein Krimi, kein Thriller, keine Komödie, keine Satire, sondern bestenfalls ein völlig entgleistes Mischmasch mit dramatischen Horrorkomponenten und viel Blut in Szene gesetzt. Katastrophal!
Tommy Wirkola- ja…, da geht’s immer zur Sache. Waren „What Happenend to Monday“ und „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“ nicht gar so blutrünstig (dafür aber wirtschaftlich erfolgreicher), so ist „The Trip“ in alter „Dead Snow“-Manier. Es dauert zwar `ne Weile eh die Wirkola-Splatter-Fans auf ihre Kosten kommen, dann wird allerdings fast nichts ausgelassen. Für die, die auf so etwas abfahren, bitteschön. Handwerklich ist das schon ganz ordentlich.
"The Trip" erinnert in seinen besten Momenten ein wenig an Tarantino, ohne allerdings das ausgeklügelt balancierte Storytelling oder die Brillanz der Inszenierung zu erreichen. Natürlich ist der Gewaltfaktor hoch, der schwarze Humor bissig und auch die vielen Plottwists sind gut platziert. Dennoch geht dem Streifen mit zunehmender Spielzeit ein bisschen die Puste aus. Die zündenden Ideen werden schwächer, je höher der Metzelfaktor geht, was dann irgendwann schon sehr anspruchslos wirkt.
Ein Film, der durch seine Groteske brilliert. Die Rahmenhandlung eher banal, in der Umsetzung aber unterhaltsam. Dicht an einem Splatter- Film. Ich mochte ihn und fühlte mich gut unterhalten.
Absolute Zeitverschwendung. Ein halber Stern ist noch zu viel. Bei Amazon ist der Film als Komödie/Horror angegeben, gelacht hab ich maximal über die dümmlich Story bzw. die vielen unlogischen Szenen.