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    Belfast
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    VilmFerrückt.de
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    5,0
    Veröffentlicht am 6. Februar 2022
    Kenneth Branagh hat mit Belfast wohl seinen persönlichsten Film bisher geschaffen. Jedes der monochromen Bilder wirkt durchdrungen von der Liebe für "seine" Stadt, aber auch Ehrfurcht vor ihrer Geschichte. Aus der Sicht des neunjährigen Buddy zeichnet Branagh nicht nur eine einfühlsame Coming-of-Age-Geschichte, sondern zeigt den immer noch schwelenden Nordirlandkonflikt aus einer fast beiläufigen und deshalb umso furchterregenderen Perspektive. Ganz großes Erzählkino!

    Meine ausführliche Videokritik auf VilmFerrückt.de: https://www.vilmferrueckt.de/kritiken/belfast/
    BrodiesFilmkritiken
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    10.269 Follower 4.929 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 14. Februar 2022
    Es gibt manchmal diese Fälle wo ein Filmemacher einen Film nicht dreht ,weil er sich einen besonderen kommerziellen Erfolg erhofft oder beim Publikum unfassbar ankommen will, sondern er macht ihn nur für sich selbst. Quentin Tarantino tat dies bei „Once upon a time in Hollywood“ und auch Kenneth Branagh hat hier vorrangig das Ziel seine eigenen Wünsche auf die Leinwand zu bringen. Genau genommen beschäftigt sich Branagh hier mit seiner Kindheit: er zeigt eine Familie im Jahre 1969 die in Belfast lebt, er zeigt die Lebensumstände, die politischen Umstände die Schwierigkeiten innerhalb der Familie und das Problem des Aufbruchs aus der Stadt. Dder Film ist in Schwarz-Weiß wirkt dadurch automatisch künstlicher, des Weiteren soll dies wohl das wahre Leben nachstellen und hat demzufolge nicht wirklich viel einer filmischen Handlung zu bieten. Stattdessen ist es einfach nur ein Porträt eines Jungen in einer gewissen Zeit seines Lebens, was hier und da mal lustig ist, hier und da mal beweg, einzelne großartige Momente an den Tag legt - aber alles in allem nicht zu einem wirklichen erzählten Geschichte zusammen findet. Deswegen bleibt ein Film für den Mann viel Herz und Sympathie aufbringen kann, aber nichts was man gezielt gesehen haben muss.

    Fazit: Branagh Brenner feiert seine eigene Kindheit auf der Leinwand - schön wenn man es kann und wenn man dem was abgewinnen kann
    dm L
    dm L

    4 Follower 20 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 16. März 2022
    Schöne Bilder, mit Menschen, die wir ähnlich aus unseren Familienalben kennen aus der Zeit. Leider haarscharf am Rande des Sozialkitsches. Das Vollplayback am Schluss wäre auch nicht nötig gewesen.
    Andreas S.
    Andreas S.

    8 Follower 168 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 29. Oktober 2022
    Kenneth Branagh setzt seiner eigenen Kindheit ein Denkmal. Da er nun mal in Belfast geboren und aufgewachsen ist, sind diese Erinnerungen selbstverständlich mit seiner Heimatstadt und der Zeit verknüpft, in der er aufgewachsen ist. Und in diese Zeit fällt der Beginn der Nordirland Unruhen im August 1969.

    Der kleine Bobby wächst in einfachen Verhältnissen in Belfast auf. Seine Kindheit verläuft glücklich. Plötzlich bricht ein Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten, der lange unter der Oberfläche kochte, offen hervor. Es kommt zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, die Nordirland jahrzehntelang in Atem hielten und Tausenden von Menschen das Leben kosteten. All das muss der kleine Bobby hautnah miterleben und verarbeiten.

    Seine Eltern sind Protestanten, die seit Kindesbeinen einhellig mit Katholiken Tür an Tür in ihrem Viertel in Belfast leben. Feindseligkeit anderen Menschen gegenüber ist ihnen fremd. So etwas hat in Bobbys Elternhaus keinen Platz. Ungeachtet dessen wird die Familie immer tiefer in den schwelenden Konflikt gezogen. Gewalt und horrende Arbeitslosigkeit sind in Nordirland der späten 1960er Jahre an der Tagesordnung. Darum verdient Bobbys Vater seine Brötchen in England. Bobby lebt mit seiner Mutter und seinem älteren Bruder in Belfast, mit den geliebten Großeltern, Verwandten und Freunden Tür an Tür. Man kennt sich. Auch wenn Belfast zu jener Zeit kein schöner Platz zum Leben ist, so ist es doch die Heimat des kleinen Jungen. Woanders zu leben kann und will er sich zunächst gar nicht vorstellen. Aber irgendwann ist es dann doch soweit. Die Eltern sehen in Belfast keine sichere Zukunft und wandern schweren Herzens nach England aus.

    Das alles hört sch gar nicht so aufregend an. Und doch ist es ein wundervolle Hommage an die Unbekümmertheit des kindlichen Gemüts, die allen noch so brutalen Reaitäten trotzt und eine Verbundenheit zu den eigenen Wurzeln zementiert, die nie wirklich zerstört werden kann. Wohin es uns auch immer verschlägt, wir wissen immer, wo unser zu Hause ist. Ein Ortt, den uns nichts und niemand madig machen kann und den wir nie wirklich verlassen. Für Branagh ist das Belfast.

    Branagh erzählt seine Geschichte aus den Augenwinkeln des neunjährigen Bobby. Aber Belfast ist dabei ales andere als ein Kinderfilm. Es ist ein Film über ein kleines Kind, das in den Wirren eines gewalttätigen politischen, religiös geprägten Konfliktes heranwächst. Obwohl dieser Konflikt allgegenwärtig ist, so sind es doch vor allem andere Themen, die den kleinen Bobby beschäftigen. Die erste Schwärmerei für ein Mädchen, die Liebe und Bewunderung für die altersweisen Großeltern, Kinderstreiche, gemensame Erlebnisse mit den Eltern und die hemmungslose frühe Liebe zu Kino und Theater.

    Wie in einem in freundlichem schwarz-weiß gehaltenen Bilderbuch blättert Branagh in seinen Erinnerungen an die glücklichen frühen Kindertage, in denen kein Platz ist für die tiefen Depressionen und bitteren Erkenntnisse des Erwachsenenalters. Branagh beschwört diese magischen Momente, die immer dann entstehen, wenn man ein altes Photoalbum aufschlägt, in warmen Erinnerungen an die Kindertage schwelgt und jeden Schatten, der sich bei Licht betrachtet vielleicht auf diese Erinnerungen legen könnte, einfach beiseite schiebt.

    Branagh ist mit Belfast wirklich ein Meisterwerk geglückt. Grandios gespielt und virtuos inszeniert gelingt Branagh und seinem Team eine Art Zauberkunststück. Er zaubert ein Lächeln in die Gesichter der Zuschauer, die in Anbetracht der tragischen Geschichte eigentlich bierernst und bestürzt aussehen müssten. Pustekuchen. Aus den Augen eines Kindes sieht die Welt ganz anders aus. Irgendwie schöner. Ich liebe diesen Film und hol jetzt erstmal meine Photoalben heraus und versuche meine kindlichen Erinnerungen zurückzuholen, um in ihnen zu schwelgen und für einen Augenblick die Last des erwachsennen Lebens zu vergessen.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    557 Follower 942 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 4. März 2022
    KINDHEIT HINTER BARRIKADEN
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Harry Potter-Fans wird er als egomanischer Zauberer Gilderoy Lockhart ewig in Erinnerung bleiben – alle anderen schätzen womöglich sein Faible für Shakespeare und Agatha Christie. Die Rede ist von Kenneth Branagh, dem man wirklich nicht vorwerfen kann, arbeitsscheu zu sein. Im Gegenteil: der gebürtige Nordire hat den Lockdown des Jahres 2020 dafür genutzt, in seiner eigenen Vergangenheit zu kramen. Entstanden ist Belfast – eine sehr persönliche, ins Detail gehende Arbeit, die vom wohl prägnantesten Wendepunkt in Branaghs Leben erzählt. Sein Alter Ego ist der neunjährige Knabe Buddy, der im Sommer des Jahres 1969 mitten hinein in die katholisch-protestantischen Unruhen gerät. Für ihn ist der wütende Mob, der Fenster einschlägt, Leute verprügelt oder Autos ausbrennen lässt, etwas Unbegreifliches. Die Welt, in der Buddy sich bislang befunden hat, ist eine unbekümmerte, lausbübische. Da wird mit Holzschwert und Mülleimerdeckel Ritter und Drache gespielt. Da ist der Sommer in kurzen Hosen auch einer, der die erste Romanze bringt – jedoch keine so grundlose Gewalt wie diese. Als Folge dieser Unruhen wird die Wohnstraße Buddys verbarrikadiert – mit Bodenplatten, Autos und Stacheldraht. Ein besonderer Sommer. Ein besonderes, wenn auch nicht zwingend gutes Jahr – aber das letzte in Belfast, in vertrautem Zuhause, inmitten von Cousins, Cousinen, Freunden – und den geliebten Großeltern.

    Diese sind mit Judi Dench und Ciarán Kinds als entspanntes, weises und in den heiligen vier Wänden omnipräsentes Paar ein Zufluchtsort für alle Unsicherheiten dieser Welt. Abrahams Schoß sozusagen, eine Konstante in einer Zeit voller Veränderungen. Mit viel Liebe werden diese skizziert, und man spürt Branaghs melancholisches Zurückerinnern an den wertvollsten, inneren Kern seiner Familie. Alles andere ist stets in Bewegung – und in diesem Abenteuer einer Kindheit hinter Barrikaden klappert der kleine Buddy (famos und freudvoll verkörpert von Newcomer Jude Hill) eine Vielzahl an Orten, Individuen und Persönlichkeiten ab, als würde er bereits ahnen, dass die Heimat Belfast bald Geschichte sein wird. Was Branagh wirklich gut gelingt, sind die kurzen, aber intensiven Blicke auf all diese Gesichter, Details und Szenen, in Schwarzweiß und im Stile kunstvoller Wochenblatt-Reportagen noch mehr Symbole des Vergangenen, aber nicht Verdrängten. Belfast begibt sich auf Augenhöhe zu seinem kleinen Helden, dadurch sind all diese Momente, die anderswo vielleicht nur oberflächlich abgehakt wären, von einer kindlichen Neugier beseelt, die manchmal in Furcht, Verwirrung oder Triumph umschlägt. Dazu gehören ebenso das Kino und Fernsehen der Sechziger – und ganz wichtig – die erhabene, aber schwer einschätzbare Figur von Buddys Mutter. Die irische Schauspielerin Caitriona Balfe ist dabei die absolute Sensation des Films. Branagh weiß, was er von ihr verlangen kann, und setzt auch ganz auf ihre Ausstrahlung. Zwischen Muttersorgen und Feierlaune ist Balfe ein faszinierendes Charakterbild gelungen.

    Kindheitserinnerungen im Kino gibt es so manche. Hope and Glory von John Boorman zum Beispiel. Der Junge muss an die frische Luft über Hape Kerkelings frühem Sinn für Spaßmacherei im Schatten einer depressiven Mutter. Das ist Wehmut, sind ins Gedächtnis eingebrannte Momente, sind verklärte und subjektiv gefärbte Vergangenheiten. Filme dieser Art erzählen weniger komplexe Geschichten, sondern fischen vielmehr in assoziativen Erinnerungen, die lose einer Entwicklung folgen. Und so ist auch Belfast keine epische, wuchtige Geschichte, sondern ein tragikomisches Abenteuer zwischen blutigem Ernst und dem elektrisierenden Gefühlschaos eines aufgeweckten Kindes.
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    beco
    beco

    56 Follower 329 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 19. März 2022
    Ein berührender Film über Belfast, Gewalt, Familie, Liebe, Kindheit und Heimat.
    Kenneth Branagh gelingt in seinem autobiographisch beeinflußten Film eine Beschreibung der Situation im Belfast des Jahres 69, die zeigt wie schwer es ist, die gewohnte Umgebung zu verlassen, weil die Zukunft keine ausreichende Perspektive bietet, sondern Gewalt und wirtschaftliche Not bereithält. Damit hat der Film auch sehr aktuelle Bezüge, aber er überzeugt vor allem durch seine Darsteller, allen voran Buddy, und dem Witz manchmal auch der Weisheit der Dialoge.
    Unbedingt sehenswert
    Riecks-Filmkritiken
    Riecks-Filmkritiken

    25 Follower 212 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 23. Februar 2022
    Wenn ein kleiner Junge die Welt nicht versteht. So oder so ähnlich soll die Synopsis des Films lauten, denn Branagh präsentiert uns mit BELFAST einen Blick auf seine Kindheitserlebnisse, die eng mit den nordirischen Revolten verknüpft sind. Doch was wir erhalten ist viel mehr einen kleinen Jungen, der etwas ahnungslos sich am Drehbuch entlang hangelt, welches wiederum eine romantisierte Fassung einer recht ernsten Historie ist. Branagh will auf der einen Seite eine dokumentarische und biographische Erzählung präsentieren und auf der anderen Seite einen unterhaltsamen Spielfilm. Beides lässt sich jedoch nicht gut vereinen und so entsteht ein undefinierbares Gebräu, welches teilweise wunderschön aussieht, aber dabei völlig substanzlos daher kommt. Die schwarz/weiße Farbgestaltung macht zu keinem Zeitpunkt wirklich Sinn und auch die Farbakzente sind visuell interessant, aber ohne Bedeutung. Erwarten tun uns stattdessen 1,5 Stunden Langeweile, die nur von einem überraschenden Jamie Dornan und einer gewohnt souveränen Judi Dench in Zusammenarbeit mit Ciarán Hinds unterbrochen werden.

    Die gesamte Kritik gibt es auf riecks-filmkritiken.de/belfast
    Petra Schönberger
    Petra Schönberger

    19 Follower 195 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 24. Februar 2022
    „Belfast“ basiert auf den, ganz persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen des Regisseurs. Es sind tiefe, liebevolle und bewegende Einblicke in den Alltag der
    Heimatstadt von Kenneth Branagh…
    Der Film beginnt mit wunderschöner Countrymusik, die sich auch durch den Film zieht. Tolle, aber auch ernste und nicht zuletzt ehrliche Geschichte.
    Authentische Darstellung in schwarz-weiß Aufnahmen und eine ernste Thematik, in der es um Konfessionsunterschiede geht.
    Eigentlich sollte es keine Unterschiede geben, da normalerweise alle Menschen gleich sind.
    Früher hat man die Freizeit mit Fadenspielen und Matchbox-Autos verbracht, heute steht das Handy im Vordergrund.
    Aus der Botschaft geht hervor, dass es in allem was man macht, um Geduld geht. Der Film zeigt eine harmonische Familiengeschichte mit ein wenig Humor und einem großartigen Soundtrack.
    Ein Film über eine liebevolle Kindheit, wie sie sich jedes Kind wünscht. Berührende und stimmungsvolle Musik runden das ehrliche Filmhighlight ab.
    Es geht um Macht und um die Frage, wie lange man sich solche Ausschreitungen und Machtkämpfe noch gefallen lassen muss.
    Alles in allem eine Geschichte über die Liebe und den Tod.
    Musikalische Kindheitserinnerungen erwachen in einem wieder!
    Ein Film für alle die geblieben, gegangen und verloren gegangen sind. Eines ist sicher, man darf sich nicht vertreiben lassen und soll die Menschen so nehmen, wie sie sind, ganz gleich ob mit oder ohne Zugehörigkeit einer Kirche!
    Alle Menschen sind gleich, es spielt keine Rolle ob katholisch, evangelisch oder ohne Konfession.
    Der Soundtrack lädt zum Schluss noch einmal dazu ein, den Abspann abzuwarten…
    Sebastian Schlicht7
    Sebastian Schlicht7

    4 Follower 135 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 26. Februar 2023
    Harmlos, aber charmant

    Kenneth Branagh ist ohne Zweifel ein toller und sehr sympathischer Schauspieler. Als Regisseur? Na ja, da hat er seine Höhen und Tiefen. Ich bin nach wie vor an seinen Shakespeare-Verfilmungen interessiert, aber ansonsten sind seine Werke eher ok (siehe „Thor“ oder „Mord im Orient Express“). Aber „Cinderella“ von 2015 fand ich gut. 2021 kam „Belfast“ von ihm heraus, eine sentimentale Story über das Leben in den späten 60ern in… nun ja, Belfast. Dieser Film erzählt seine persönlichen Erinnerungen und Erfahrungen mit seiner Heimatstadt. Bei den Oscars war das Ganze für einige große Trophäen nominiert und konnte den Preis fürs beste Drehbuch abräumen. Auch außerhalb der Oscars gab es unzählige Auszeichnungen und Preise. Und „Belfast“ ist in meinen Augen auch kein schlechter Film, aber wirklich gut ist er gleichzeitig auch nicht. Für mich ist Branaghs Werk die Definition von ok.

    1969: Der Nordirlandkonflikt zerreißt die Bevölkerung und Protestanten kämpfen erbittert gegen Katholiken. In der Hauptstatd Belfast muss auch Buddy und seine Familie darunter leiden. Der Vater hat jedoch die Idee nach England auszureisen…

    Ich liebe simple Geschichten in Filmen. Meistens bieten sie die beste Grundlage für ein qualitativ gutes Filmerlebnis. „Belfast“ ist jedoch einer dieser wenigen Filme, die auch ein schlechtes Beispiel dafür sein können. Denn bricht man das Ganze herunter, passiert wirklich nicht viel in „Belfast“. Es gibt den Konflikt der Familie wegzuziehen, aber der kommt nicht richtig zur Geltung, wie ich finde. Man sieht, wie der kleine Buddy sich in ein Mädchen in der Schule verguckt, aber ansonsten gibt es für ihn nur wenige Gründe in Belfast zu bleiben. Und die Bedrohung durch die gewalttätigen Proteste wird leider auch sehr eindimensional dargestellt. Es gibt einen ziemlich klaren Bösewicht, der die Familie bedroht, auch in Form einer einzelnen Person. Das lässt den Konflikt des Films sehr
    plump wirken. Und am Ende ist der Film so schnell vorbei, dass man sich fragt, ob man nicht aus Versehen etwas übersprungen hat. Mir war das alles zu wenig. Vor allem aber konnte ich kaum mit den Figuren mitfühlen.

    Dabei sind alle Charaktere solide dargestellt und auch geschrieben (das Drehbuch entstand ebenfalls von Branagh), haben sensible und süße Momente miteinander. Doch leider bleiben einige Dinge eher (Achtung: sehr lustiges Wortspiel) schwarz-weiß, wie etwa der Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken.

    Schauspielerisch gibt es nichts zu bemängeln. Caitriona Balfe ist gut und Jamie Dornan kann sich nach seinen „Fifty Shades“-Filmen endlich in etwas Anspruchsvollem zeigen. Judi Dench hat eine kleine, wenn auch nahezu unscheinbare Rolle und besonders charmant ist Ciarán Hinds als Opa. Und selbst der kleine Jude Hill als Buddy ist nicht schlecht.

    Optisch ist „Belfast“ auf jeden Fall hübsch anzusehen. Der Schwarz-Weiß-Look hat einen Grund und passt zur Story. Die Kamera von Haris Zambarloukos ist ordentlich und der Soundtrack gibt viele, schöne Oldies zum Besten, auch wenn diese in meinen Augen etwas zu inflationär eingesetzt sind.

    Fazit: „Belfast“ ist ok, nicht mehr, nicht weniger. Die Grundlage für die Story ist sehr gut, aber der Umsetzung fehlt es an Würze, an Mut und echtem Drama. Dafür überzeugt der Cast und die leichte, nostalgische Atmosphäre des Films.
    leerinke@yahoo.com
    leerinke@yahoo.com

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    3,0
    Veröffentlicht am 3. April 2022
    Kulisse sieht aus wie studio. Kein plot. Ansonsten ganz nett und gute Musik von van Morrison. Ganz passabel
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