Vermutlich hätte es das im von Gewaltausbrüchen geprägten nordirischen Sommer 1969 angesiedelte Schwarz-Weiß-Drama „Belfast“ ohne die Corona-Pandemie gar nicht gegeben. Erst als die Welt im Zeitvakuum zu verharren begann, brach bei Kenneth Branagh etwas hervor, das zwar nicht vergessen war, aber zumindest Jahrzehnte in ihm vor sich hinschlummerte. Ohne neue Projekte in der Pipeline verpasste der Lockdown auch dem damals 60-Jährigen eine Zwangspause, die es ihm ermöglichte, sich intensiver mit seiner eigenen Kindheit in der konfliktbehafteten nordirischen Hauptstadt auseinanderzusetzen. Zwischen Shakespeare-Adaptionen („Henry V“, „Viel Lärm um nichts“) und CGI-lastigen Blockbustern („Thor“, „Mord im Orient-Express“) ist „Belfast“ deshalb auch das bisher persönlichste Werk des Regisseurs, Schauspielers und Theaterstars, das nach seinen Erstaufführungen bei den Festivals in Telluride und T
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