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    Anatomie eines Falls
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    Cursha
    Cursha

    6.510 Follower 1.045 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 21. März 2024
    Visuell ist "Anatomie eines Falls" sicherlich nicht sonderlich herausragend, aber auf der inhaltlichen Ebene glänzt der Film. Der Fall selbst offenbart tiefe menschliche Abgründe, lässt uns Sympathie und Antipathie für Sandra empfinden und verschiebt die Perspektiven ständig. Dabei wird ihre Ehe öffentlich seziert, während sich der Film die klassischen Wendungen, wie man sie aus dem amerikanischen Hollywoodkino erwartet, ausspart. Highlight des Filmes bildet das überragende Schauspiel von Sandra Hüller, die sich ihre Oscarnominierung und eine damit gehende internationale Karriere mehr als verdient hat.
    Michael K.
    Michael K.

    47 Follower 242 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 21. November 2023
    Wie leider öfter (aber nicht immer) bei französischen Fimen im Thrillersegment fehlt es bei diesem Film fast völlig an dem, was einen echten Thriller ausmacht - Dranaturgie und Spannungskurve sind nicht existent und spoiler: selbst die immer und per se spannende Gerichtsentscheidung
    wird hier geradezu lustlos und erklärungslos herübergebracht, dass ich es schon fast etwas empörend fand. Und nein, man sieht hier auch kein subtiles oder gar packendes Familiendrama, denn dafür müsste die Beziehung wirklich dargestellt werden. Nichts Halbes und nichts Ganzes, etwa wie eine Netflix-B-Produktion, wieder ein Film, bei dem ich die Auszeichnung (Goldene Palme) nicht verstehe. Allerdings ist die Hauptdarstellerin tatsächlich stark und passt gut auf die Rolle. Das hebt für mich die Bewertung etwas an.
    beco
    beco

    56 Follower 332 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 10. November 2023
    Klasse Film, mit einem sehr intelligenten Drehbuch, einer beeindruckenden Sandra Hüller und einem Ende, wo sich auch zum Schluss wieder die Frage stellt, ist das, was wir sehen, erzählt bekommen die Wahrheit oder nur eine Facette, ein Ausschnitt, der eigentlich nicht das ganze Bild wiedergeben kann.
    Unbedingt sehenswert
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 15. November 2023
    Anatomie eines Falles ist besser als eine reine Sandra-Hüller-Show, da der Film zwei weitere gute Rollen bietet, die in Verbindung mit den Schauspielern auffällig packend sind - den Verteidiger zähl ich nicht dazu, das Kind aber sicher - und noch Sachen anderer Art. Etwas seltsam kam die deutsche Sprachfassung an - als hätte sich S.H. selbst synchronisiert, und zudem klingt es wie wenn ihre Stimme nicht so ganz dem Bild entspringt, sondern etwas drüber liegt. Das hat allerdings nicht groß geschadet, und diesen denkwürdigen Job machte sie sowieso zudem eindeutig mit Mimik und Körpersprache.
    Das Todesfall-Puzzle ist so schleierhaft interessant und das zwischenmenschliche Plus so groß, dass alles zusammen ein Must-See für Fans von Gerichtssaalfilmen ist sowie bei noch viel mehr Leuten gut genug aufgehen kann.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    563 Follower 942 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 6. November 2023
    DIE WAHRHEIT IN DER WAHRNEHMUNG

    Manche sagen, Sandra Hüller sei die Königin von Cannes gewesen. Ungekrönt zwar, aber dennoch. In zwei Filmen war sie heuer vertreten, einer davon hat die Goldene Palme kassiert. Die Rede ist von Anatomie eines Falls – ein Titel, der in der deutschen Übersetzung herrlich zweideutig daherkommt. Entweder ist es besagter Sturz des Ehemanns aus dem Fenster (oder vom Balkon), oder es ist der Fall an sich, dessen Zutragen niemand beobachtet hat und für ewig ein Geheimnis bleiben wird – oder doch nicht? Ob Königin oder nicht – die deutsche Schauspielerin, die 2006 mit dem Exorzismus-Drama Requiem reüssierte und genauso wie Peter Simonischek mit Toni Erdmann international Aufmerksamkeit erlangte, gibt sich unprätentiös, authentisch und spart sich den ganzen Glamour. Wenn sie spielt, dann haben ihre Rolle etwas unverwechselbar Natürliches, weit weg von verkrampftem Method Acting oder sonstigen Spielereien. Sowas nennt man Naturtalent, und das sieht man. Genau diese schauspielerische Handschlagsqualität dürfte auch Justine Triet bewundert haben. Anatomie eines Falls ist nicht ihre erste Zusammenarbeit mit Hüller – in Sibyl – Therapie zwecklos gab diese eine entnervte Regisseurin, und zwar mit Hingabe. Nun aber liegt der Fokus ganz auf ihr – und dem phänomenalen Milo Machado Graner, ihrem weitaus jüngeren Schauspielpartner, der Filmsohn Daniel verkörpert, welcher mit vier Jahren aufgrund eines Unfalls fast das Augenlicht verlor.

    Schauplatz des Kriminaldramas – ich würde den Film mal als solchen grob verorten – ist die ganze breite Bühne für einen Whodunit-Krimi, wie ihn Agatha Christie oder Patricia Highsmith wohl schreiben würden: Ein Chalet irgendwo in den tiefverschneiten französischen Alpen nahe Grenoble. Bewohnt wird dieses seit nicht allzu langer Zeit von Schriftstellerin Sandra Voyter, ihrem Ehemann Samuel und besagtem Spross, dem sehtechnisch eingeschränkten Daniel, dessen bester Freund wohl Hund Snoop scheint, der mehr mitbekommt als Hundebesitzern vielleicht lieb sein könnte. Eines Tages lädt Sandra eine Studentin zum Interview, doch dieses muss frühzeitig abgebrochen werden, da Samuel in provokanter Rücksichtslosigkeit alle Anwesenden mit lautstarker Musik zwangsbeschallt. Kurze Zeit später verlässt auch Daniel für eine Runde mit dem Hund das Haus, um bei seiner Rückkehr seinen Vater tot vor dem Haus liegend vorzufinden. Ein Sturz entweder aus dem Dachgeschoß oder aus dem zweiten Stock, allerdings könnte das Schädel-Hirn-Trauma auch durch einen Schlag auf den Kopf verursacht worden sein. Sandra gerät unter Mordverdacht, hat aber einen alten Bekannten an ihrer Seite, der als Anwalt den Fall sogleich übernimmt. Was sich in den nächsten Wochen und Monaten entspinnt, ist ein lupenreiner Indizienprozess, der zwar auch den Hergang des Unglücks aus verschiedenen Perspektiven rekonstruiert, viel eher aber in den sozialpsychologischen Gesamtzustand eines familiären Biotops eintaucht, um daraus Schlüsse für die Wahrheit zu ziehen.

    Genau hier verkündet Justine Triet ordentlich Einspruch. Für sie ist Wahrheit nichts, was anhand eines Justizprozesses ans Tageslicht kommt. Dort geht es um die Kraft der Überzeugung, die bessere Show, das Ehestmögliche, doch niemals um den tatsächlichen Fakt. Viel zu viele Blickwinkel treffen aufeinander, subjektive Wahrnehmungen und damit einhergehende Interpretationen, für dessen Tatsache man sich, wie es im Film auch heisst, entscheiden muss. Anatomie eines Falls mutet zwar an wie ein Gerichtssaaldrama à la Zeugin der Anklage, ist es aber nur sekundär. Triet arbeitet nicht mit plakativen Wendungen, die fürs Eventkino eines Knives Out-Vehikels vermutlich hilfreich wären. Ihr Film ist kein oberflächliches Entertainment, sondern ein aus brillanten, straffen, von unnötigen blumigen Worthülsen befreiten Gesprächsprotokollen errichtete Rekapitulation eines tatsächlichen Zustandes zwischen Frau, Mann, Kind und Hund. Wie sehr trugen Streit, Misstrauen und Geheimnisse zum Geschehen eines Unglücks bei, das alles sein könnte: Mord, Totschlag, Unfall oder Selbstmord. Lässt sich aus diesem Unglück die Verantwortung eines kurz vor der Dysfunktion stehenden Zusammenlebens festmachen? Dabei geht es Triet weder darum, mit ihrem Cannes-Sieger dem Kino mit wuchtiger oder vielleicht gar verstörender Inszenierung gerecht zu werden. Ihr Film wird von Worten getragen, von Missverständnissen und Auslegungen. Minutenlang, wenn nicht länger, wird Sandra Hüller einvernommen. Und wir hängen an ihren Lippen, auch an den Lippen des jungen Daniel und an denen des Staatsanwalts. Schon längst geht es uns nicht mehr um den Fall an sich, sondern um die Wahrheit einer Beziehung, die es letztlich einfach niemals geben kann, da stets ein dritter oder vierter fehlt, um sie objektiv einzuordnen. Und selbst da fehlt diesem die nötige Biografie dieser Dreisamkeit, und hätte er sie, wäre er längst wieder Teil dieses Karussells aus Glauben und Interpretation, eigener Weltsicht und fehlender Weitsicht.

    Der einzige Wermutstropfen: Anatomie eines Falls hält emotional auf Distanz, ist weder packend noch aufwühlend. Dafür aber pragmatisch und akkurat komponiert. In höchster Konzentration, die niemals ermüdet, folgt man einem ganz speziellen, lebendigen Hörfilm, in der sowohl die Diskrepanz unterschiedlicher Sprachen eine weit wichtigere Rolle spielt als das Visuelle. Es ist das Gefühl, es ist die Art, wie etwas gesagt wird, um sich daraus ein Bild machen zu können. Das vorgegebene ist dabei nicht wichtig.
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    Kinobengel
    Kinobengel

    437 Follower 527 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 10. November 2023
    Justizia @work


    Samuel (Samuel Theis) ist aus dem Fenster gestürzt oder gestoßen worden. Der 11-jährige fast erblindete Daniel (Milo Machado Graner) findet seinen leblosen Vater. Als einzige weitere Anwesende wird Sandra (Sandra Hüller) wenig später wegen eines Tötungsdeliktes angeklagt.

    Die Goldene Palme von Cannes ist eine der bedeutendsten Filmauszeichnungen. Im Jahr 2023 geht das Schwergewicht an „Anatomie eines Falls“ von Justine Triet. Sie hat Sandra Hüller, die bei der Preisverleihung leer ausging, ein Denkmal gesetzt.

    Justizdramen zu konstruieren ist ein Weg vieler Entscheidungen bis im Finale eines Strafverfahrens ein Urteil gefällt wird oder ein Freispruch erfolgt. Das Publikum bekommt markante Angeklagte und nicht weniger interessante Juristen präsentiert. Kommt es zur tatsächlichen Auflösung des Falls? Liegt ein Justizirrtum vor, zugunsten oder zuungunsten der Person auf der Anklagebank? Das kann seinen Reiz haben, einige Highlights sind „Zeugin der Anklage“ (1957 von Billy Wilder), „Die zwölf Geschworenen“ (1957 von Sidney Lumet), „Eine Frage der Ehre“ (1992 von Rob Reiner) sowie „Das blaue Zimmer“ (2014 von Mathieu Almaric).

    Triets Werk spielt vorwiegend im Gerichtssaal. Der Fokus ist insbesondere auf den Charakter der Angeklagten gerichtet, die emotional, berechnend, liebend, fehlerhaft und alpha-tauglich dargestellt wird, fulminant gespielt von Sandra Hüller, die ihre Figur zu einer äußerst dynamischen Ergriffenheit befähigt, sowohl vor der Richterin (Anne Rotger) als auch im Hause der dreiköpfigen Familie in zahlreichen Rückblenden. Äußerst eloquent streitet sich das intellektuell verortete Autorenpaar mit erschreckenden Steigerungen, die ein weiteres Mal beweisen, dass das Nichtgezeigte auf der Leinwand brutale Effekte entfalten kann.

    Die Regisseurin schafft es über die gesamten 151 Minuten Laufzeit aus jeder Situation ein Kribbeln herauszuholen. Daniel erscheint mal zu erwachsen, dann wieder altersgerecht. Der etwas zu durchgeknallt agierende Staatsanwalt (Antoine Reinartz) möchte aus einer dünnen Indizienlage, einigen aufgedeckten Unwahrheiten und der von ihm theatralisch veranschaulichten Bosheit der Sandra zu einem Schuldspruch gelangen. Vorträge von Sachverständigen klingen unfreiwillig komisch, Ermittler ziehen dilettantische Schlussfolgerungen. Das nimmt der wohl angestrebten Realitätsnähe etwas die Kraft. Stark dagegen: Verteidiger Vincent (Swann Arlaud) gibt sein Bestes für Sandra, die er allerdings nicht durschauen kann.

    Fazit: Der packend inszenierte Film von Justine Triet wird von einer brillanten Sandra Hüller bis ins Ziel getragen.
    sethrai
    sethrai

    1 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 3. März 2024
    Fazit vorrweg: Belangloses, langatmiges französisches Suizid-Drama mit offenem Ende. 2,5 Stunden meines Lebens sind unwiederbringbar verloren, hätte sie auch sinnvoller verbringen können, z.B. die Raufasertapete nach Muster durchsuchen oder so. Nun zum Plot: spoiler:
    Psycho-Familie (alle haben einen ziemlichen Dachschaden, vor allem der Sohn) versuchen mit der Tristesse und der Öde französicher Alpen klarzukommen. Vater deppressiv, Mutter bisexuell und egoman und Sohn ein Psycho (dazu komme ich noch) mit geringer Sehkraft aufgrund eines Unfalls. Vater wird vor dem Alpen-Chalet tot aufgefunden, geplatzt wie eine reife Tomate auf Asphalt. Hat er sich umgebracht oder wurde er gar ermordet? Dieser Frage geht der Film über 2,5 Stunden nach (inklusive eines Prozesses in Barbara-Salesch-Stil), nur am Ende hinzudeuten, dass es eher Selbstmord war. Genau erfahren wir das nicht, weil französische Filme das gerne so machen, sie lieben offene Enden… Nun zum Psycho-Sohn: wie gestört dieser Sohn ist, erfährt man, als er seinen Blinden-Hund mit 9 Aspirin-Tabletten vergiftet, nur dann festzustellen, ja, dem Hund ging schonmal so schlecht, als sein depressiver Vater sich mit Aspirin vergiften sollte. Punkt. Wer denkt sich denn sowas bitte aus? 2. Fazit: Erspart euch diesen Film, nicht umsonst ist Hollywood so groß geworden und außer ARTE liebt keiner wirklich französische Filme. Das hat sehr gute Gründe… spoiler:
    Ben S
    Ben S

    18 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 27. Dezember 2023
    Spannender Justiz- und Beziehungsfilm! Vom Trailer her dachte ich "ach ne" aber dann war er doch sehr spannend! Und hey: Nur in OV gucken!
    Katy
    Katy

    1 Kritiken User folgen

    0,5
    Veröffentlicht am 9. März 2024
    Schon lange keinen so langweiligen und schlechten Film gesehen. Die ganzen positiven Kritiken kann ich nicht nachvollziehen. Der Gestörteste der Bande ist der dämliche Sohn der den eigenen Hund vergiftet! Tierquälerei sollte keine Bühne bekommen!
    Zutief verachtenswert!
    Mar_bec
    Mar_bec

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    5,0
    Veröffentlicht am 3. Januar 2024
    Gesehen im im Bundesplatzkino. Großartige, überragende schauspielerische Leistung von Sandra Hüller und auch dem Sohn.. Einfach umwerfend vor allem als OMU.
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